Linkschleuderei vom 4. Mai 2023

Leise rieselt der Schnee –
Ich hab‘ Päckchen unter’m Tannenbaum, Digger, voller Methamphetamin.

Enoq, der große Philosoph


Au, dieser Habeck sieht arg schlecht aus. Teigig, aufgedunsen, übernächtigt, blass, mit noch mehr Nerven runter als seine überdrehte Parteikollegin, wenn sie eine Rede hält. Scheitern als Verfall in Zeitlupe. Man mag gar nicht hinsehen.

Bemitleidenswert auch der revolutionäre 1.Mai in diesem Jahr. Da ziehen sie markig vor die nagelneue Polizeiwache am Kotti, lösen dort verwegen überraschend die Demo auf und … tick … tock … wart … altwerd … verwes … nichts passiert. Alle Zugereisten, Zugezogenen, Touristen (und icke) mit Tannenzäpfleflaschen in der Hand und wahrscheinlich sogar die internationalen Investoren beim Dinner in den Dachgeschossen warten, dass irgendwas … passiert, und … zirp zirp … nichts passiert. Wonach Bullen, der neue konservative Senat und seine angeschlossenen Funkhäuser vom friedlichsten 1. Mai seit Menschengedenken sprechen. Lol. Und dafür fahr‘ ich Affe mit dem eScooter ins boring Kreuzberg. Wär‘ ich mal im Mauerpark geblieben und hätte einen gebufft.

Was noch? Nichts. Doch: Ich hab‘ gestern bei Tipico das Kindergeld verzockt, crap. Brauchen Sie den Servicelink nochmal?

Die Grings. Freed this:

Berliner Zeitung: Der Chefredakteur der Berliner Zeitung zum Quellenschutz im Fall Julian Reichelt

Wüsste jetzt nicht, wer der Berliner Zeitung jetzt noch was whistleblowen sollte, gäbe es etwas zu whistleblowen außer diesen uninteressanten Gossip über einen Hauptstadtjournalistensumpf, der wirkt wie ein herkömmlicher Haufen waschweibischer Blogger.

Reichelt hat jetzt übrigens 330.000 Abonnenten auf Youtube. Da geht sicher noch was. Schaden wird ihm auch diese Nummer nicht. Pro Skandalgenudel packen die Kellners und die Reichelts 10.000 Abos obendrauf.

Hat hier jemand Tucker Carlson gesagt? Tucker? Anyone?

Neue Züricher Zeitung: Neues Selbstbestimmungsgesetz: Im Kriegsfall dürfen Männer ihr Geschlecht nicht ändern

Toll, dass das hier jetzt das Land ist, in dem ich mir zwar das Geschlecht, aber nicht die Heizung aussuchen darf. Es sei denn, es ist Krieg, dann zählt mein ausgesuchtes Geschlecht nicht, sondern ich soll kämpfen gehen. Für welche, die mir das Gas abklemmen, meine Ersparnisse verbrennen und mich verhöhnen, wenn ich sage, dass mich das stört.

In der Rückschau waren das noch vergleichsweise entspannte Zeiten, als noch keine mit ihrem eigenen Fundament überforderten Aktivisten in der Regierung versucht haben, Lebenswirklichkeit in schiefe Gesetze zu gießen, die dann mit allen möglichen anderen Dingen kollidieren (hier: Kriege und die hierfür nötigen männlichen Zielscheiben).

Es geht für mich im Grundsatz völlig in Ordnung, dass sie ihrem Klientel alle möglichen und unmöglichen Optionen zur Selbstverwirklichung einräumen, jeder wie er mag, identifizieren Sie sich morgen gerne als Eichhörnchen, Baustellenpylon oder heiraten Sie feierlich Ihre geliebte Fellmütze, alles kann, darf und das immer, kein Ding. Aber mich stört, dass sie gleichzeitig in brutalstmöglicher Offenheit in ihrem Gesetzentwurf dokumentieren, dass sie das Wegwerfgeschlecht, das einzige nach wie vor, das sich nicht verwirklichen darf, sondern zum Wohle aller anderen Geschlechter funktionieren soll, weiterhin gerne zwangsweise bei Bedarf in ihren Kriegen verheizen wollen. Es ist bigott, was sie tun. Und Cherrypicking. Inkonsequent. Nervt einfach.

Grundsätzlich kann ich mir beim besten Willen niemanden mehr vorstellen, der für dieses Clownsland und sein borniertes, ungebildetes, dafür dummfreches Personal freiwillig kämpfen und sterben würde, würde jemand es angreifen. Früher dachte ich, dass wenigstens Nazis Bock auf so einen Scheiß haben, aber glaube, selbst die sind jetzt bei sowas raus.

n-tv: Reallöhne sinken 2022 um 4,0 Prozent

Kucke. Der Niedergang als Zahl.

n-tv: Apotheken gehen die Kinder-Antibiotika aus

Kucke kucke. Der Niedergang ganz plastisch. Lass mal Nurofen bunkern oder bekomme ich das nur noch beim Verticker unter der Bösebrücke?

Merkur: Aufregung um Text von Neubauer in Abi–Prüfung

Welches Schulfach war das? Religionsunterricht?

rbb24: Meinungsfreiheit an Schulen: „Generell darf man alles sagen – man muss sich nur über die Konsequenzen bewusst sein“

There is freedom of speech, but I cannot guarantee that there are no consequences whatsoever. Kichi.

Spaß beiseite: Thema bei unseren Vater/Kind-Gesprächen ist oft die Frage, was in der Schule bei Klassendiskussionen, aber zunehmend auch auf dem Schulhof, gesagt werden darf und was besser nicht. Und das, was besser nicht, wird immer mehr. Wirklich. Als Vater eines Kindes im zunehmend meinungsrelevanten Alter sind Sie ganz vorne dabei an der Front. Inzwischen lautet mein Rat, den woken Lehrys zu sagen, was sie hören wollen, die Schulnote von den Sauerkrautköpfen abzugreifen und innendrin weiter was komplett anderes zu denken. Und dann Zuhause zu sagen, was gesagt werden will, weil Zuhause Freedom of speech ist und bleibt.

Frankfurter Rundschau: Corona-Maßnahmen: Boris Palmer plädiert für Beugehaft und Rentenkürzung für Ungeimpfte (2021)

Er hat das B- und das R-Wort gesagt. Kann weg.

Bahnblogstelle: 49-Euro-Ticket schließt IC-Strecke zur Nordseeküste ein

Ernsthaft, ich finde das Schlandticket neben der Legalisierung des Kiffens eine von zwei guten Ideen dieser lustigen Spaßregierung. Der Rest, den die ständig bringen, schwankt zwischen dünne-unausgegoren und eklig-übergriffig.

Berliner Zeitung: Start der Badesaison: So helfen Sie Ertrinkenden richtig

Haha. Ein richtigter Stimmungsartikel zum Auftakt. Morgen dann:

Die besten Eisdielen des Bezirks: Was Sie tun können, wenn ein Lactoseintoleranter am Gorgonzola-Estragon-Eis abnippelt

3D Epix Inc.: Beyond the reset – Animated Short Film

Schöne Dystopie. Natürlich komplett unrealistisch. (via Notizen aus der Unterwelt)

Manfred Maurenbrecher: Frieden im Krieg

Oh, es gibt noch Liedermacher. (via Che)

Peter Fox: Ein Auge Blau

Der Mann, der Stimmungen textlich einfangen kann wie kein anderer. Gut, dass er wieder da ist.

Zuletzt endlich wieder Foodcontent. Gastro zuerst:

Ich habe heuer wieder im muffigen Westen gegessen. Kantstraße. Ein Ding namens Wartesaal. Alle begeistert. Ich nicht. Stickiger Raum. Grauenhafte Menschen. Mickrige Pizza. Schläfriger Service, der die Augen verdreht, wenn Sie nur einen Hauptgang zum mittelmäßigen Chianti und nicht komplett die Karte hoch und runter bestellen. Das Ganze zu Kudammpuffpreisen. Brauch‘ ich nicht. Bitte nicht nochmal.

Gekocht habe ich Jägerschnitzel mit Champigons und Zwiebeln. Geschmacklich ist es mir gut gelungen, optisch leider nicht, denn die tomatenmarkigen Zwiebeln weigerten sich eine halbe Stunde hartnäckig, braun zu werden und blieben dunkelrot, auch die hinterhergeworfenen Pilze richteten nichts aus, so dass ich aufgab. Meine Soße wurde dunkelorange. Egal. Für Lobeshymnen des wachstumsbedingt massiv fleischaffinen Kinds hat es trotzdem gereicht.

Ein Add-on hinterher: Wenn Sie Ihr Kind mal wieder sinnlos angeblökt (oder ihm Rosenkohl gekocht) haben, können Sie das ganz schnell mit einem Mittagessen wieder begradigen, das alle Kinder mögen: Tomatensuppe mit Nudeln und Würstchen. Danach machen die vor Dankbarkeit sogar freiwillig Hausaufgaben. Kein Scheiß. Kinder sind sehr einfach zu manipulieren. Probieren Sie’s aus.

Tschö.