Ihr habt ja wohl ’ne Macke. Das ist ja nun wirklich der Gipfel. Das Allerletzte. Aufgebot. Aus dem Irrenhaus. Wer kauft denn sowas?
Icke.
Ich kauf‘ das.
Wer sonst? Ich kaufe jeden Schrott. Hauptsache Schrott. Ich kaufe auch so einen hippen Whiskyduschgrind, der auf der Bartwachsharleywhiskyrockabillywelle schwimmt und die abseitigen Männerecken der wanzigen Drogerien mit Bartwachsharleywhiskyrockabillymist zuspammt. Aktivkohlewaschcreme. Karbonmoschusgesichtsöl. Whiskyduschgel. Was kommt als nächstes? Erdölshampoo? Kettenfettvaseline? Bierschissmoorpackung?
Um mit falschen Annahmen zuerst aufzuräumen: Mit Whisky hat der Kram nix zu tun. Eher mit Magensaft. Dem Magensaft, der nach dem Kotzen, nachdem das vor Stunden gesoffene Bier, der Schnaps, der widerliche Döner und die ekligen Pringles mit Pizzageschmack schon völlig zurecht in der Scheißhausschüssel gelandet sind, aus der Speiseröhre in den Mundraum koddert und Sie noch mehr würgen lässt. Pure Galle. Das Duschgel hat den Geruch von ordinärer Galle, so dass es mich schüttelt hinter dem Duschvorhang, weil es mich an ein Wochenende vor hundert Jahren erinnert, als ich das Pissoir vom Schmittz in der Torstraße (das es zu meiner Freude immer noch gibt) vollgereihert habe und mir ein völlig Verstrahlter danach ein paar klebrige, höchst unseriöse Krümel Koks vom Klopapierspender seines vollkommen verdeckten Scheißhauses angeboten hat.
Und ich den gestreckten Ranz genommen habe. Für den Zwanni, den er wollte. Einfach um die Kotzgalle vom Rachen wegzukoksen.
So fühlt sich das an.
So riecht das.
Dieses überflüssige, arg beschissene Duschgel. Ich finde einfach, Sie sollten das wissen.
maschinist 