Frauen sind mir maximal egal, aber ich ihnen nicht

Och doch, schon. Ich hätte eigentlich ein prima Frauenfeind werden müssen.

Die Sache mit meiner scheiß Mutter, Kaiserin der üblen Laune und unübertroffene Meisterin im Tellerwerfen nach Kindern, kennen Sie schon. Diesen uralten aus vielen Fragmenten, Memos und Wortfetzen gewucherten Text, Aufarbeitung, Abrechnung, egal wie man das nennt, habe ich lange liegen lassen und vor ein paar Tagen endlich auch mal rausgehauen. Das tat gut. Natürlich will das keiner lesen, weil das nicht lustig ist, aber das ist mir egal.

Ich komme aus einem kaputten Elternhaus, bin introvertiert, hatte noch nie Protektion von irgendwem und bin generell viel zu leichtgläubig, um unbeschadet durch so ein Leben zu gehen. Das macht mich fast schon zwingend zu einem lohnenden Wirt für welche, die es auf solche Menschen abgesehen haben. Diese Menschen waren bei mir fast nur Frauen. Eigentlich waren es immer Frauen. Ich habe Frauen meistens als feindlich wahrgenommen. Sie fügen mir Schmerzen zu. Nehmen mir Dinge weg. Sind übergriffig. Egoistisch. Rücksichtslos. Eine Spur zu hart für mich. Sie bedeuten stets Negatives. Von allem zu viel. Zu viel Dresche. Grätschen. Tritte. Tiefschläge. Häme. Feindliches.

In der Schule wurde die Richtung des wehenden Windes früh klar: Männern ins Gesicht. Ich traf auf eine Klassenlehrerin, die zu Beginn des Schuljahres fast schon beiläufig ankündigte, Jungs aufgrund der Tatsache, dass sie kein soziales Verständnis haben und weil es Mädchen im Leben immer viel schwerer haben, schlechter zu benoten und das auch tatsächlich tat, zumindest kamen Sie als Junge nie über eine 3. Beweisen können Sie da nichts, denn vielleicht sind Jungs ja wirklich dümmer oder Sozialkrüppel. Noten in so einem Laberfach wie Deutsch sind ja schwer objektiv zu fassen. Keine Ahnung, war halt so. Muss man hinnehmen. Kann man nix machen.

Ich wollte in der 6. Klasse als Wahlfach Technik belegen. Das ging nicht, weil zu viele Jungs das machen wollten. Sie haben mir gesagt, dass der Technikkurs nicht zu mehr als 50% aus Jungs bestehen darf und ich nicht mehr dabei sein darf. Ich musste die zweite Wahlmöglichkeit belegen: Hauswirtschaft. Dort durften nicht mehr als 50% Mädchen sein. Warum das so ist, habe ich nicht verstanden, doch ich habe Hauswirtschaft gehasst. Ich war in Hauswirtschaft noch schlechter als in anderen Fächern. Dumm, dass die Note in meinen Durchschnitt eingerechnet wurde. Die Note eines Wahlfachs, das ich nicht gewählt habe. Durchgeschleppt für großartige drei Jahre. Tja. Muss man hinnehmen. Kann man nix machen.

Ich hatte auch eine Sportlehrerin. Diese Sportlehrerin ließ die Jungs ausschließlich die als „weiblich“ geprägten Sportarten ausüben, ob aus Gründen der Umerziehung oder der puren Freude an der Demütigung kann ich nicht sagen und ist auch egal. Für die Jungs gab es keine Ballspiele mit der Ausnahme von Federball, aber das ohne Wertung, weil Wettbewerb unerwünscht war. Dafür hatten wir viel Bodenturnen, Barren und immer wieder dieser Ententanz. In der Pubertät. Den Ententanz. Mit giggelnden Mädchen als Publikum. So etwas ist quasi die pädagogische Neutronenbombe für einen jungen Mann, die direkt ins Körper- und Selbstbewusstsein trifft. Danke dafür. Ich kann berichten, dass im Sportunterricht für lächerliche Bewegungen vom anderen Geschlecht ausgelacht zu werden bei der Entwicklung einer gesunden Persönlichkeit leider gar nicht hilft. Kein Stück. Es führt sogar zu einer Störung. Zumindest bei mir. Ich hatte so eine. Viele Jahre. Nicht alleine deswegen natürlich, eher als Summe der Dinge, die bei mir so alles nicht liefen. Ich war lange erwachsen, als das diagnostiziert wurde. Für Jungs mit Störung interessiert sich kein Schwein, so lange sie nicht kriminell werden. Muss man hinnehmen. Kann man nix machen.

Als die stellvertretende Schulleiterin auf der Abiturfeier in ihrer Rede ihr Bedauern ausdrückte, dass von den fünf Jahrgangsbesten nur eine weiblich ist (Subtext: Der Rest sind nur irgendwelche Schwanzträger, die sich mit ihrem Penis irgendwie und definitiv ungerechtfertigt das Abitur erfickt haben.) hatte ich schon lange damit abgeschlossen, dass mich irgendjemand fördert oder mir bei irgendwas hilft. Nicht dass mich der Diss gegen die vier männlichen Jahrgangsbesten betroffen hätte. Mein Abitur ist kein gutes. Irgendwas um die 3. Aber diese Herabwürdigung des Geschlechts, dem ich angehöre, traf. Saß. Direkt ins Kontor. Der Wind, der Wind, der weht. Muss man hinnehmen. Kann man nix machen.

Und in meiner Ausbildung wehte der Wind weiter.

Im zweiten Lehrjahr traf ich auf die 50jährige geschiedene und alleinstehende Vorgesetzte, von deren Benotung meine Übernahme abhing. Sie füllte mich ab, fuhr mit mir in ein billiges Hotel, zog mich auf dem Bett aus und massierte meinen Schwanz steif. Glauben Sie nicht? Na klar tun Sie das nicht. Deswegen erzähle ich es auch niemandem. Nur Ihnen, dem anonymen Internet. Weil mir so eine Geschichte sowieso keiner glaubt. Frauen tun so etwas nämlich nicht. Schon gar nicht mit Untergebenen. Sagen alle und ich muss leider widersprechen: Doch. Tun sie. Sie tun sowas. Mir ist das passiert. Sie hat meinen Schwanz zwar hochbekommen, doch ich lag steif da wie ein Brett und kam auch nicht. Sie saß sich irgendwann auf mich, hat ihn aber nicht eingeführt, vermutlich weil ich überhaupt nichts tat. Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Ich war überfordert. Gelähmt ist wohl das passende Wort. Irgendwann ging sie. Ich vermute, dass ihr klar wurde, was sie da tat. Oder sie wollte einfach kein männliches Brett ficken. Oder ich war ihr eine Enttäuschung. Keine Ahnung. Ich weiß es nicht. Meine Benotung zuletzt war sehr gut. Erstklassig sogar. Sie hätte weiter oben nicht sein können. Es hat sich also ausgezahlt, dass ich die Dinge ohne Drama mit mir machen habe lassen. Diese Frau ist inzwischen weit aufgestiegen. Vor ein paar Jahren war sie mit Bild über einem Artikel auf einem großen Onlineportal. Neben ihr ein bekannter Manager. Und ein Minister. Wäre ich eine Frau und sie ein Mann, könnte ich sie jetzt erledigen. Aber ich bin ein Mann und sie ist eine Frau. Niemand würde mir glauben. Keine Chance auf irgendwas. Muss man hinnehmen. Kann man nix machen.

Von dem Ding gab es eine Wiederholung. Ein Lehrjahr später. Andere Frau. Anfang vierzig. Und wieder eine mir Vorgesetzte, die mich ebenfalls benoten durfte und abends vor meiner Tür stand. Auch hier lag ich ein paar Minuten später ausgezogen als ein steifes Brett mit steifem Schwanz und mochte mich nicht bewegen. Auch sie ging irgendwann. Wortlos. Flüchtete fast aus meiner Wohnung. Doch auch ihre Benotung für meine mittelmäßigen Leistungen am Arbeitsplatz hätte besser nicht sein können. Wieder zahlte es sich aus, alles mit mir machen zu lassen. Ihr Schwanzmassieren. Das Befingern meines Arschlochs. Das Drehen meiner Brustwarzen. Das Beißen in eines meiner Eier. Zur Ehrlichkeit gehört, dass ich auch davon wieder profitiert habe. Und das macht mich natürlich zu einer Art Nutte. Ich habe mich quasi für einen guten Abschluss von zwei leidlich attraktiven ältlichen Frauen befingern lassen. Eine Alternative dazu kam mir nicht in den Sinn. Es bestand die Gefahr der schlechten Benotung und der darauf folgenden Nichtübernahme, was in den Nullerjahren noch etwas beängstigender war als momentan. Mir fiel kein Ausweg ein, also habe ich das hingenommen. Kann man nix machen.

Zweierlei Maß habe ich später bei der Prüfung zum Ende der Ausbildung kennen gelernt. Zur Prüfung in kaufmännischer Buchhaltung trat auch die Assistentin einer der achzigtausend Frauenbeauftragten irgendeiner Senatsverwaltung an. Man hat sie beim Schummeln erwischt, gemeinsam mit Hannes, eine arme Sau ohne Lobby. Hannes, die arme Sau ohne Lobby, wurde disqualifiziert und musste das 3. Lehrjahr wiederholen. Diejenige mit der durchschlagenden Lobby, vor der die Mumien im Prüfungsausschuss offenbar die Hosen bis hoch zum Bund voll hatten, durfte die Prüfung zwei Wochen später wiederholen. Trotz des gleichen Betrugsversuchs. Ich bin mit Hannes ein Bier trinken gegangen. Er hat das nicht verstanden, aber hingenommen. Was kann man auch tun? Nix. Muss man hinnehmen. Kann man nix machen.

Heute finde ich die meisten Frauen immer noch unangenehm feindlich. Im Borgwürfel, dem Ort, an dem ich arbeite, gibt es weibliche Angestellte, die mir auf den Hintern hauen. Wenn ich das kommentiere und sage, dass ich mit einem riesigen Arschtritt rausfliegen würde, würde ich das bei ihnen machen, sagen sie „Ach komm schon, euch Männern gefällt das doch“. Tut es nicht, zumindest mir nicht, aber das interessiert niemanden. Man muss das hinnehmen. Kann nix machen.

Es gibt im Borgwürfel eine weibliche Vorgesetzte, die mit den Worten „Wow, wie oft trainieren Sie?“ gerne an meinem Bizeps herumfühlt und mir um die Taille fasst. Manchmal streicht sie mir über den Kopf, weil sich meine kurzgeschorene Haare so schön anfühlen, wenn man gegen den Strich streicht. Glauben Sie alles nicht? Ja doch, ich weiß. Glaubt niemand. Niemand glaubt sowas. Deswegen sage ich ja nichts. Niemandem. Nur Ihnen hier, die mich nie kennenlernen werden und die nie erfahren werden wer ich bin. Weil man das hinnehmen muss. Nix machen kann.

Es gibt natürlich auch bei uns wie inzwischen vermutlich überall diese vielen neuen freshen jungen Berufseinsteigerinnen unter 30, die wegen einer unausgesprochenen nirgendwo hinterlegten Frauenquote seit Jahren an den ganz langsam alt werdenden Männern vorbei befördert werden, denen dann vorgesetzt sind und diese dann die ganze Zeit fragen müssen, wie der Job eigentlich funktioniert, den sie da ausüben. Meine Vorgesetzte ist so eine. Sie verdient 2.000 € mehr im Monat als ich und fragt mich bei jedem Problem, mit dem sie konfrontiert ist, was sie jetzt tun soll. Das Paradoxe an der Konstellation fällt ihr nicht auf. Hinnehmen. Klar. Machen kann man da nix.

Besonders übergriffig sind dabei weibliche Vorgesetzte, die auf dem Büroflur lautstark die Tatsache abfeiern, dass sich eine Frau bei der Besetzung eines prominenten Postens durchgesetzt hat, als sei das Weiblichsein die einzige Qualifikation, auf die es überhaupt noch ankommt. Dieselben Vorgesetzten schimpfen lautstark, wenn sich tatsächlich einmal ein Mann durchsetzt. Und wie stets macht sich niemand Gedanken darüber, wie das alles bei denen ankommt, die gar nicht mal eine Chance bekommen, sich irgendwo durchzusetzen. Yo. Kann man nix machen. Muss man hinnehmen.

Chauvinistische Sprüche auf Meetings wie „Es reicht ja, wenn die Frauen reden. Von Männern kommt ja sowieso nichts vernünftiges.“ waren früher ein vereinzeltes Ärgernis, kommen jetzt ziemlich regelmäßig. Eigentlich in jedem Meeting erzählt mir irgendeine Frau, was sie von Männern hält und das lässt sich in ein Wort fassen: Nichts.

Privat stehen Frauen zu mir selten freundlicher. Oft geht es um Geld. Eigentlich immer. Huhu. 100 Euro. 200. Hier mal 50. Zahl mal das. Leih mir mal was. Leih mir mehr. Hey, gib mir Geld, du verdienst doch gut. Hey, Mann. Ich brauche Geld. Geld. Immer Geld. Entweder alle weiblichen Sozialfälle der Welt sind zufällig bei mir im Bett gelandet und es war einfach nur teures Pech oder es ist tatsächlich ein Muster: Ich muss immer zahlen. Alles. Auch Sachen, die ich gar nicht bestellt habe. Und sie nennen es immer leihen. Eine Leihe. So haben sie das genannt. Zurück bekommen habe ich nie etwas und habe mich darüber geärgert, bis ich begriff: Es ist nur eine Floskel. Eine Verbrämung des Geschenks als Leihe. Bis ich darauf kam, dass ich permanent verarscht werde, ging viel Geld die Kanalisation entlang. Die Rekordhalterin kam auf 8.000 Euro als ich aufgehört habe, das alles aufzuschreiben. Dann eine mit 3.000. 1.500. Die nächste kam schon nach der zweiten Woche mit 100 Euro, die ich leihen sollte. Das war, als ich noch für den geplatzten Autokredit der Vorgängerin, für den ich gebürgt habe, blutete. Na sicher werde ich daran schon irgendwie schuld haben. Es verdient haben. Geschieht mir aus irgendeinem Grund bestimmt recht. Ja sicher. Weil genau das immer mitschwingt, erzähle ich meine Geschichte niemandem. Oder nur ihnen. Irgendwelchen Leuten im Internet. Weil Sie nicht wissen, wer ich bin.

Ich habe die Frau, die bereits nach zwei Wochen 100 Euro von mir wollte, rausgeworfen, ohne ihr die 100 Euro zu geben. Denn ich bin jetzt klüger geworden. Von mir gibt es nichts mehr. Ich zahle nicht mehr. Zahlt euren Scheiß selber. Bleibt sowieso bitte alle weg. Ich mag nicht mehr. Ich habe Tribut genug gezollt.

Die 8.000-Euro-Königin hat mir seinerzeit, als ich endlich viel zu spät nichts mehr geben wollte, mit ihrem neuen Typen, der schon einen Tag später meinen Platz einnahm, meine Wohnung bis auf den letzten Teller ausgeräumt. Während ich arbeiten war. Sie hat alles Nützliche mitgenommen, sogar Besteck, Töpfe und Tassen. Meine CDs. Stereoanlage. Computer. Möbel bis hin zum Badschrank. Telefon. Teppich. Blumenkübel. Als ich von der Arbeit kam, lagen im Schlafzimmer nur noch meine Klamotten auf dem verdreckten Teppich herum. Der Anwalt, zu dem ich ging, sagte mir, ich könne nichts tun, wenn ich keine Rechnungen für das ganze Zeug vorweisen kann und selbst dann würde es schwierig, weil sie ja bei mir gewohnt und damit sozusagen einen Teil davon ersessen hätte. Ich ging los, um mir in den nächsten Monaten neuen Hausrat zusammen zu schnorren. Mein ganzes Zeug habe ich abgeschrieben. Nie wiedergesehen. Keine Handhabe. Ich hatte keine Rechnungen für den ganzen Kram mehr. So ist das eben. Muss man hinnehmen. Kann man mal wieder nix machen.

Als ich endlich nichts mehr gezahlt habe, kamen welche, die eine andere Währung haben wollten: Aufmerksamkeit. Ich traf auf eine Art Stalkerin, die, als ich auf ihre ausufernden E-Mails nicht mehr antwortete, die Verfolgung bis zum nächtlichen Klingeln und in meinen Arbeitsplatz hinein ausgeweitet hat. Ja. Klar. Ich habe sie abserviert, weil sie völlig verrückt war. Ich habe keinen Bock auf eine verrückte Frau. Das Abservieren hat sie nicht verkraftet. Sie stand tagelang vor meiner Haustüre und klingelte Sturm. Ich zog zu Freunden. Sie beschimpfte und beleidigte mich so lange am Telefon bis ich irgendwann das Telefon einfach ausgeschaltet ließ. Sie schrieb meinem Chef eine E-Mail und klärte ihn darüber auf, wie frauenverachtend ich sei. Außerdem wäre ich ein Nazi, weil ich Rammstein höre und schwul sei ich sowieso. Wie man so etwas wie mich bei einem Weltkonzern beschäftigen könne, wäre ihr schleierhaft. Folgen hatte das bis auf ein sehr peinliches Mitarbeitergespräch mit meinem Chef zwar keine, aber es war unangenehm. Ich habe beim Polizeiposten vorgesprochen. Sie haben die Anzeige aufgenommen. Und eingestellt. Ich konnte wieder nix machen. Ich musste hinnehmen.

Hurra. Ballyho. Und eine Flasche Rum. Jetzt reicht es auch. Ich will nicht jammern. Da neige ich nicht zu. Außerdem will das ja keiner hören. Frauen tun so etwas nicht, höre ich immer. Sind viel sozialer. Lese ich immer. Voll nett. Voll gut. Die Besseren. Und wenn sie mal ausnahmsweise was Böses tun, dann hat ihnen der Mann immer einen guten Grund dafür gegeben. Dass Frauen böse sein können, aus Gier, vor Hass, aus Lust, kommt hier nicht vor. Es passiert nicht. Ist also immer ausgedacht. Oder zumindest übertrieben.

Ich kann das alles keinem erzählen. Habe ich auch noch nie. Wem auch? Was Sie als Mann einstecken müssen, stecken Sie immer alleine ein. Was Sie da mit sich herumtragen, interessiert keine Sau. Sie haben keine Anlaufstation, es gibt einfach nichts. Und niemanden, der Ihnen irgendetwas glauben oder es zumindest nicht verharmlosen oder lächerlich machen würde. Sie müssen da alleine durch. Glücklich ist der, der Freunde hat, die ihn aufrichten. Ich hatte die. Die Kerle. Die Männerfreundschaften. Nichts ist verlässlicher. Ich würde ein Haus darauf bauen.

Ich hätte eigentlich ein prima Frauenfeind werden müssen. Alles da. Es sind mir alle Voraussetzungen gegeben. Alle Dinge sind geschehen, die das begünstigen würden. Ich bin aber keiner geworden. Sie werden von mir keine bösen Sätze über Frauen hören. Frauen sind mir maximal egal. Ich habe keine Lust, mich über Frauen aufzuregen. Das macht nur verbohrt. Oder gleich paranoid. Neurotisch. Oder man landet am Ende auf Twitter und heult das Internet mit seiner Befindlichkeitsscheiße voll. Bringt doch nix. Die Welt ist ein Arschloch. Generell. Und für viele Männer ist das Leben kein Flauschkissen. Für kleine zum Beispiel, für schmächtige, für Männer ohne starke Freunde, für Männer, die nicht viel verdienen, für schwule Männer, für Außenseiter, für Männer manchmal einfach so nur weil sie Männer sind. Für Introvertierte. Wie ich einer bin. Dann ist nichts einfach. Dann gibt’s immer schön aufs Maul. Immer drauf. Und noch einen Schwinger. Und noch einen. Da hilft nix außer Hinnehmen. Einmauern. Abhärten. Aufstehen. Kämpfen. Weitermachen. Aushalten. Noch besser werden. Abschotten. Zugbrücken hochfahren. Vorsichtiger werden. Härter. Misstrauischer. Abwartender. Zurückgezogener.