Linkschleuderei vom 24. April 2024

Mittlerweile fällt das Wort Covidioten auf die zurück, die es erfunden haben, um andere herabzusetzen.

Oskar Lafontaine


Salaam. Manche Schreiber, die ich seit vielen Jahren lese, scheinen mir im Laufe dieser Jahre dünnhäutiger geworden zu sein. Seelenpenetriert vom toxischen Kommentariat oder von dauerenttäuschten Erwartungen an längst siech gewordene Ansprüche wirken sie nur noch wie Tratschtanten beim einsamen Schrebergartenbewässern in einem Rinnsal der Irrelevanz, in dem sie sich über die schneckenlöchrigen Salatköpfe der Hochbeete anderer Irrelevanter das Maul zerreißen. Ein Abstieg im Jammer. Gespalten und besiegt. Abserviert und ausgesessen. Zeug ins Internet schreiben (vulgo: Bloggen) galt mal als Hoffnung. Aufbruch. Sowas.

Das alles war vor über zehn Jahren schon so, als Mrs. Mop noch schrieb und deshalb ging. Es gibt keine Weiterentwicklung des Schrebergartenvereins. Nirgends. Und selbstverständlich ist auch das Ding hier, in dem Sie gerade lesen, nur ein weiterer irrelevanter Schrebergarten in einem sumpfigen Randgebiet der entzündeten Diskursarena, der perspektivisch ins Nichts führt. 

Frage: Kennt noch jemand Pantoufle? Der fehlt mir.

Die Links. Read this:

tagesschau: Die Sanktionen wirken – und nutzen dennoch wenig

Gnarf Gnarf. Als würde Robert Habeck dem Örr jetzt die Überschriften diktieren.

neo2023: Veteranentag Deutschland

Das dazu.

neo2023: Danke Arne

Auch das dazu.

Deutschlandfunk: Corona-Pandemie: Ampel-Koalition erwägt Bürgerrat zur Aufarbeitung

Haha. Genau. Das wird dann so laufen wie beim Ernährungsbürgerrat, den sie mit Vegetariern geflutet haben und der dann wie bestellt eine Fleischsteuer vorgeschlagen hat.

Anhand dieser Blaupause werden die coronalen Polizeistaatsmaßnahmen dann vom korrupten Ethikrat, aufgeregten Youtube-Impfluencern, blasierten Hauptstadtjournalisten und Karl Lauterbach himself aufgearbeitet, die alle zusammen ihre eigene, damals gemeinsam ins Land geschissene Kotwurst evaluieren.

Aber Andere anderswo sind noch besser, die verbrämen gar nicht erst, was sie sind:

via _horizont_

tagesschau: Rücktrittsforderungen gegen Krah

Nettes, exzellent orchestriertes und eigentlich politisch tödliches Kompromat, aber so richtig mag auch das nicht verfangen. Die AfD steht immer noch deutlich zweistellig und ist bei der gesamtdeutschen Gen Z-Jugend sogar die Nummer Eins. Ja gut, hier mal ein Prozent weniger, dort noch eins, aber so wirklich politisch tot kriegen die den blauen Politghul damit nicht. Die Piraten waren damals schon nach einem Zehntel vom Schmutzkübel weg vom Fenster, aber bei der AfD verfängt der ganze Grind nicht. Ideen noch wer? Romeofalle vielleicht?

Wahlrecht ab 16 noch anyone?

Matthias Pawlik: Völliger Kontrollverlust in den Behörden (Youtube)

Haha, das ist mein Premiumbezirk. Eine Verwaltung am Bankrott.

Presseportal: POL-LB: Ditzingen: 27-jährige Frau in psychischem Ausnahmezustand stört Schulbetrieb

Na gut, eine Referendarin. Normal. Sehe das Problem nicht.

Frankfurter Allgemeine: Hessen will IP-Adressen anlasslos speichern

Und so beginnt es. Mit den üblichen Anlässen als Türöffner. 1984 ist nicht mehr Dystopie, sondern nur Anleitung.

Föjitong:

Die Welt des DrSchwein: Bilder meines Verfalls – Bild 111

Großartiger Schnappschuss. Lässig. Cool. Sonnenbrille schief. In einer Eierschale. Ein irrer Typ.

n-tv: „Magst du meinen Hintern, er ist prall und rund“

Ich habe das Video gesehen und bin jetzt unfruchtbar.

Meanwhile in der Manosphere:

Stern: „Incels und MGTOW unterstellen Frauen, bösartig zu sein, oberflächlich und geldgierig“

Men go their own way (MGTOW) ist einfach nur ein Konzept des Selbstschutzes und der Selbstfürsorge, wenn Sie die Erfahrung gemacht haben, dass Frauen Sie meist entweder Freiheit, Nerven, viel Geld oder auch alles zusammen kosten. Wenn Sie als Konsequenz dessen lieber Männer daten oder sogar alleine bleiben wollen, gilt das als frauenfeindlich und natürlich Nadsi. Logik? Sorry, ausverkauft. (via Brights und Neo)

*

Na komm, noch was zu lachen zuletzt:

Nikolai Binner: 2 Rabauken – Nancy Faeser, Olaf & Wettsaufen Teil 1

beatausberlin: 2 Rabauken – Nancy Faeser, Olaf & Wettsaufen Teil 2

Die Beiden sind so ein übelst krasses Match mit ihrem so gut wie ausgestorbenem fies-schwarzen Humor, den es in dieser Zeit eigentlich längst nicht mehr geben darf.

Foodcontent. Gastro zuerst:

Wenn Sie freundliche Leute aus anderen Kulturen kennenlernen, fallen dabei oft brauchbare Restauranttipps ab. Hier war es eine freundliche Brasilianende (sagt man das so? Sagt man doch so.), die ein Kreuzberger Schlumpfding namens Café Mori anpries, da ich zu Protokoll gab, außer Rodizio (und selbst das nicht mal so wirklich gut) noch nie richtig brasilianisch gegessen zu haben.

Besonders groß ist die Auswahl nicht, Sie bekommen Chili con carne (boring, kann ich selber kochen) und etwas, das Feijoada heißt und ein Bohneneintopf mit Reis und Plockwurst ist. Naja. Weiß nicht. Okay war’s schon, aber mit einem Saft zusammen nahmen sie mir knapp 16 Flocken ab, was halt jetzt so ist. Inflation. Habeckscher Energiekostenwucher. Berliner Gewerbemietenwahnsinn. Die Kosten, die nie reinkommen. Die Zeit der preislich einstelligen Hauptgerichte ist eben vorbei und damit endet wohl auch die Zeit solcher Kreuzberger Schlumpfdingerlokale. Sorry, Brasilmates, Schieflage, da bin ich halt raus. Hinten das Baraka am Lausitzer Platz macht mir für das Geld den ganzen Tisch voll, bis ich platze. Sag’s nur.

*

Gekocht habe des Chrissens Reisauflauf. Ein Monatslohntüte hätte ich verwettet, dass das Kind sowas mag. War aber nicht so. Fraß den gelungen kross gewordenen Käse vom Ding runter und stocherte im Rest mutlos rum, um endlich genug Mittagessen für einen Eckjoghurt mit Schokoballs zu sich genommen zu haben. Nur ich fand den Auflauf gut, aber das ist oft so. Scheiß Pubertät.

(nehmen Sie etwas weniger Butter und Öl. Das Hack fettet ordentlich nach.)

Nach Ewigkeiten wieder Kinocontent. Ich war das erste Mal seit bestimmt fünf Jahren wieder im guten alten Colosseumkino, an dem viele meiner so blass gewordenen Erinnerungen hängen und von dem ich froh bin, dass sie es wieder aufgemacht haben, nachdem es die willkürlichen Coronamaßnahmen einer unverhältnismäßigen Regierung in den Ruin genudelt haben.

Wenn Sie ein Faible für verstorbene Stars haben und wie ich zu Lebzeiten mit der großen Amy Winehouse gelitten und ihren Tod betrauert haben, dann schauen Sie sich die Huldigung als Spielfilm an. Gutes Ding. End Credits vom großartigen Nick Cave, den ich diesen Herbst sehen werde. Lohnt.

(mir ein vollkommenes Rätsel, wie man in einem Kino wie die beiden Affengesichter zwei Sitze neben mir zwei Stunden lang raschelnd durchfressen kann. Popcorn. Haribomüll. Chipstüte. Wahrscheinlich noch ein Kassler mit Senf, so wie das roch. Raschel Raschel. Was hasse ich solche Darmwindengesichter. Diese Rosettengeburten gehen offenbar nur fürs Fressen ins Kino. Man könnte denen auf der Leinwand Omma Kowalke in ihrer Küche zeigen, die zwei Stunden lang ihre Einkaufszettel der letzten Jahre vorliest, kackegal, Hauptsache Fressen. Mopf Mopf Raschel Raschel. Spasten.)

Krrrk. Ende Aus fahr’n nach Haus‘. Mehr war nicht.

Im Kino. Ich sehe da ein echt übles Gesicht. Sie jetzt auch, oder?