Hirnsudelei 06/24

Guten Morgen im hitzesten Heißjuni seit 800 Trillionen Jahren. Hier die Direktiven des Monats:

  • Dass Julian Assange freigekommen ist, ist alleiniger Verdienst der engagierten dauernden vehementen unermüdlichen Interventionen der hochmoralisierenden deutschen Superregierung, die keine Mühen gescheut hat, auf die unmenschlichen Haftbedingungen, die unverhältnismäßige Dauer und sowieso das ganze entwürdigende Verfahren hinzuweisen.
  • Auch der Regen des Junis ist ein Zeichen für den menschengemachten Weltuntergang. So wie der Wind. Fön. Schäfchenwolken. Die 30 Grad heute. Mein eingegangenes Zitronenbäumchen. Und die Läuse, die von den Blättern der Bäume meines Bezirks auf mein Auto pissen.
  • Huldigen Sie auch im Juni dem neuen Jesus aus Kiew, der nicht nur exzellent mit seinem Penis Klavier spielen kann, sondern auch dem wankenden Wertewesten mit den Lithiumvorkommen im Donbass, um die es geht, zu neuer Hochherrlichkeit verhelfen wird (Kobold!).
  • Freuen Sie sich mit uns über die 8,5 Milliarden Euro direkt aus Ihrem Lohnsteuerabzugsverfahren in die Kriegskasse von Rheinmetall. Und wenn Verdunklung angeordnet wird, dann verdunkeln Sie bitte. Haben auch Sie schon Aktien gekauft?
  • Wenn der Wirtschaftsminister einer international konfrontativ gepolten Regierung nach China fliegt und dort düpiert wird, dann ist das nicht Ausdruck von Isolation, sondern von großer moralischer Stärke, die das Land noch weit nach vorne bringen wird, Sie werden sehen.
  • Blauhaarige, adipöse, mies tätowierte Birnenfiguren mit Polittourette und ausrasiertem Politpony des Todes auf dem Kopf aus einem quersubventionierten sozialwissenschaftlichen Orchideenfach gelten jetzt im öffentlichen Rundfunk als hochmoralische Instanzen und das ist auch vollkommen in Ordnung so.
  • Wenn die deutsche Mannschaft ein Tor schießt, dann ist das nicht das Ergebnis von Können, Fleiß, Disziplin und maybe Glück, sondern von Hautfarbe.
  • Wenn Herr Kimmich von denen, die ihn damals über Wochen genüsslich über den Boulevard in die nutzlose, dennoch riskante Impfung getrieben haben, in einer ganzen Serie von Rührstücken bedauert wird, dann ist das vollkommen normal und vor allem menschlich einwandfrei. Ostasien. Eurasien. Heute hü. Morgen hott. Finger im Po, Mexiko. Bibabutze. Mann.

Was noch? Das: Ich habe ChatGPT gebeten, einen abwertenden Text über meine gierige, hinterhältige, bösartige Exfreundin zu schreiben. Bekommen habe ich die stocksteife Moralpredigt, dass man keine abwertenden Dinge schreiben darf und ich mir Hilfe suchen soll, meinen Hass und meine Negativität zu bekämpfen. Leider weiß ich nicht, wie man die drei Muscheln benutzt.

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Laufsportcontent:

Laufsport ist die ideale Freizeitaktivität für Introvertierte. Musik im Ohr. Die dummen Menschen dieser dümmlichen Erdkugel im Tunnelblick ausgeblendet. Ich mit mir. Nur mir. Der Idealzustand.

Außer ich laufe die Heinersdorfer Straße runter. Denn ein alter Wichser mit Extroambitionen scheint die selbe Laufuhrzeit und leider auch die selbe Strecke wie ich zu haben.

„Morgäääääään!“

Er. Das erste Mal. Von hinten kommend. Durch meine Musik im Ohr blökend. Ich fast Ohnmacht. Gedanken weg. Chillen weg. Ich mit mir weg. Dafür der da. Labert durch meine Kopfhörer durch.

„Naaaaaa? Schöner Morjen wa?“

(Fresse du Schmock.)

Beim zweiten Mal winkte er schon von der anderen Straßenseite und schloss zu mir auf:

„Hab‘ Sie schon von da hinten gesehen. Hahaha. Schöner Morjen wa?“

Beim dritten Mal sah ich ihn von hinten, was blöd ist, weil ich, wenn er nicht krampfhaft hechelnd an mir dranbleibt, schneller bin als er und ihn einholen würde.

Ich bin abgebogen. Die Introvertiertennotwehr. Abtauchen. Abbiegen. Weg sein. Umweg gelaufen. Um den Labersack zu vermeiden.

Ob ich die Route gänzlich geändert habe? Sicher. Fuck you Heinersdorfer Straße. Ich laufe jetzt anderswo. Denn ich hasse Menschen.

Einen noch. 

Bevor Sie noch denken, das hier sei ein seriöser Blog, hier die bei vk.com beiläufig (haha) gefundene Pornoperversion des Monats, die die bisher verstörendste ist, die mir je über den Weg gelaufen ist:

Es beginnt mit einer schwarzhaarigen Frau, die einen Raum saubermacht. Kurz darauf betritt eine blonde Frau den Raum, setzt sich hin und kommandiert die schwarzhaarige Frau mies gelaunt herum. Als die Schwarzhaarige den Raum verlässt, um vermutlich irgendwas anderes sauber zu machen, beginnt die Blonde damit, mit dem Saugstutzen des Staubsaugers an ihren Brustwarzen herum zu spielen. Was sie nicht bemerkt: Die Schwarzhaarige macht aus dem Türrahmen mit dem Smartphone ein Video davon.

Perfide. 

Mit dem Video als Druckmittel nötigt die Schwarzhaarige die Blonde dazu, ihr mittels aus der Handtasche gezauberten Dokumenten ihr Haus, das Auto und ihr gesamtes Vermögen zu überschreiben, wonach die Schwarzhaarige durch den Raum tanzt und singt: „I have all your money! I have all your money!“ 

(ob das alles so rechtssicher ist wie sie es so heiter suggerieren, bezweifle ich, aber hey, ich bin kein Jurist.)

Die Handlung endet damit, dass sich die Positionen umgekehrt haben und die Blonde jetzt der Schwarzhaarigen die Wohnung, die ihr ja mit der Unterschrift überschrieben wurde, sauber macht. Und weil das nicht reicht, ruft sie sich noch eine Freundin dazu und beide freuen sich darüber, dass jetzt jemand bei ihnen putzt und vor lauter Freude fingern sie an sich herum. 

Ja. Das war’s. Keine Ahnung. Versteh ick nich. Und ich kann es Ihnen deshalb auch nicht erklären. Geil war’s nicht.

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Ja, so viel zur Seriosität von komischen schwarz-grauen Internetblogs. Lassen Sie uns zum Messengerschwemmgut des Monats kommen, um die Niveacreme noch weiter zu senken.

Die Freaks, die ich Kumpels und Dunstkreis nenne, haben mir wieder unfassbar schräges Zeug rübergeschoben und was mir gefallen hat, habe ich gesammelt, eat this:

Wirtschaftswunder des Monats:

Das neue Wirtschaftswunder. Geilo.

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Nerobefehl des Monats:

Bitte mehr Verbote, denn dann kommen Andere und machen andere Verbote.

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Rassenkunde des Monats, unexpected:

Ihr liefert Rechts so viele Vorlagen, das muss Absicht sein.

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Peta des Monats:

Owned.

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Rundfunkgebühren des Monats:

Danke, Herrfrau Lehrery.

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Albtraum des Monats:

Vehement ja.

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Menschliche Wärme des Monats:

So schön.

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Tolle Kindergeschichte des Monats:

Mir kullern Tränen vor Rührung.

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Haha des Monats:

Gnihi.

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Jesusexperten des Monats:

Jesus würde im Mauerpark mit mir einen buffen.

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Zuletzt der Snicklink des Monats:

Haha, witzig … oder … wait … ist die Chatkontrolle der übergriffigen EU schon durch? Ja? Nein? Weiß nicht? Dann nehme ich besser alles zurück und finde unsere Regierung die beste Regierung der Welt, besser geht gar nicht, ich wünschte sie würde 1.000 Jahre regieren, ach was sag‘ ich, 10.000 Jahre. Außerdem möchte ich, dass mir die EU die Anzahl der Minuten vorschreibt, die ich maximal auf der Schüssel beim Kacken verbringen darf, bevor ein Sensor anfängt zu piepen, damit ich auch ja keine Hämorrhoiden bekomme.

Döp. Dödö. Blörp. Tschüss.