Mit den Jahren lernen Sie Ihre Kollegen leider immer besser kennen. Sie kennen die Macken. Die Vorlieben. Die Leichen in den Kellern. Die gescheiterten Ehen. Und den Schiss. Bei uns im Borgwürfel gibt es zum Beispiel den Mettstullenmann. Der packt jeden Morgen prominent in der Teeküche seine beiden Mettstullen aus. Schön dick mit Zwiebeln. Und … Weiterlesen Der Faulige
Kategorie: Borgwürfel
Diskurs (2)
Montag. Es ist ein weiteres Meeting im Borgwürfel, dem Arbeitgeber, dem nicht mehr ganz so sehr die Sonne aus dem Arsch scheint wie letztes Jahr noch. Alles ist noch nicht wieder so richtig angelaufen. Provisorien. Improvisationen. Schütteln. Sortieren. Regeln. Neuregeln. Der Zustand unwirklich. Die Männer sitzen in ihrer Mehrheit separiert, gegängelt und maskiert in den … Weiterlesen Diskurs (2)
Unqualifizierte Teeküchenphilosophie
These: Teeküchen in Büros funktionieren nicht. Noch bessere These: Anarchie funktioniert nicht. Kommunismus auch nicht. Und Faschismus erst recht nicht. Und Demokratie schon gleich gar nicht. Das alles beweisen Teeküchen in Büros. Hier funktioniert nix. Es gibt drei Sorten Benutzer von Teeküchen: Die Korrekten, die Schlümpfe und die Nihilisten. Die Korrekten schreiben Zettel, viele Zettel: … Weiterlesen Unqualifizierte Teeküchenphilosophie
Gift und Galle und die Villa
Meine paar blöden Telegramgruppen quillen über vor Statements von Leuten, die sich aufregen, weil sich ein im Moment recht bekannter Minister eine Millionenvilla gekauft hat. Wut. Hass. Hutschnur. Bluthochdruck. Lese ich. Natürlich ist so etwas maximal unsensibel, selbstvergessen, arrogant, borniert, blasiert, verbonzt und vollkommen abgehoben. Aber legal. Darf der. Gibt das deutsche Recht her. Er … Weiterlesen Gift und Galle und die Villa
Mittags. Pause in Schnösel City (2)
Darauf beruht unser System: Auf Männern, die ihren Job hassen. William Gaddis Die Mittagspause ist der einzige Moment an meinem Arbeitstag, an dem ich tatsächlich einen Augenblick lang Ruhe habe, an dem ich keine Maske trage, die den versteckt, der ich bin, an dem ich nah bei mir bin und nicht freundlich zu Menschen sein … Weiterlesen Mittags. Pause in Schnösel City (2)
Hauptsache es wirkt wie Arbeit
Mittagspause. Ich stehe irgendwo in Kreuzberg herum und warte auf ein Date. Es ist ein Schlumpf von unserer Bank. Des Borgwürfels Bank. Der meine Projektbudgets controllt. Wenn der was essen gehen will, dann sagt niemand, der noch bei Sinnen ist, ihm hierzu ab. Weil er die Projektbudgets controllt. Er will asiatisch essen. Asiatisch ist schwierig … Weiterlesen Hauptsache es wirkt wie Arbeit
Kein Stück hat sich getan
Das Gras wächst nicht schnellerwenn man daran ziehtAus einem Glückskeks vom Asia Imbiss in der Brunnenstraße Ich sitze im Offside im Wedding und warte auf einen, der wie immer eine Stunde zu spät kommt, was im Offside kein Problem ist, denn sie haben dort Alkohol. Und wenn ich den trinke, habe ich den Eindruck, dass … Weiterlesen Kein Stück hat sich getan
Da läuft Herr Müller
Oh scheiße. Scheiße. Da vorne läuft Herr Müller. Herr Müller ist schlimm. Herr Müller nimmt immer genau zu meiner Zeit am Morgen meinen Weg von der S-Bahn zum Borgwürfel, unserem gemeinsamen Heißluftgebläseaquarium von crappy Arbeitsplatz, in dem wir Guppys acht, neun, zehn Stunden dümmlich durch die Gegend schwimmen, nach ein paar Fischfutterkrumen schnappen und ansonsten … Weiterlesen Da läuft Herr Müller
Ich bin jetzt wie ihr
All of a sudden I found myself in love with the world so there was only one thing that I could do was ding a ding dang my dang along ling long Ministry - Jesus built my hotrod Hallo. Hier bin ich. Und ich bin jetzt wie ihr. Ich kann das alles. Das was ihr … Weiterlesen Ich bin jetzt wie ihr
Der Tag, an dem meine Hirnzellen starben
Neue Auszubildende im Büro. Und die bringt ein Radio mit. Und da läuft 104.6 RTL Hitradio Berlin, die Körperverletzung unter den Radiosendern, die hirnzersetzende Schulabbrecherfrequenz dieser von miesen Radiosendern so gepeinigten Stadt und der ultimative Maßstab für Dudelfunk schlechthin mit einem Niveau, für das man jeden Keller nochmal unterkellern müsste. Meinen persönlichen Mario-Barth-Gedächtnispreis bekommt dieser … Weiterlesen Der Tag, an dem meine Hirnzellen starben
Borgwürfelkaffeescheiße
"Hey, komm' doch mal auf nen Kaffee vorbei, dann quatschen wir 'ne Runde." sage ich zur Vorstandsvorzimmerschnepfe im Fahrstuhl. Warum habe ich das gesagt? Keine Ahnung, man sagt das so. Bla Bla Bla. Buzzwords. Floskeln. Sinnlose Konversation als Schlusspunkt eines ermüdenden Fahrstuhlgesprächs über das Wetter, Babys, Umstrukturierung oder die S-Bahn, die wieder zu … Weiterlesen Borgwürfelkaffeescheiße
Scheißhausguerilla
Sie können im Borgwürfel, meinem fantastischen Arbeitgeber und Füllhorn voller Liebe und Zuneigung, natürlich nicht offen opponieren. Opposition ist Mist. Wenn Sie Opposition sind, sind Sie auf der Abschussliste. Wie im echten Leben werden Sie erst systematisch separiert und dann kleingemacht. Zuletzt aussortiert. Wenn Sie nicht vorher entnervt und seelisch ruiniert das Feld räumen. Nein. … Weiterlesen Scheißhausguerilla
Die Wetterfee aus dem Borgwürfel
Auf dem Weg in den Borgwürfel, der Seele von Arbeitsplatz und rettendem Engel in dieser feindlichen Welt: "Morgeeeen." "Morgeeeen." "Und was läuft so?" "Wetter is ja super heute." "Ja." "Soll wieder wärmer werden." Und das war es. So läuft es. Fast jeden verdammten Tag. Wir haben eine Wetterfee im Borgwürfel. Und weil das Schicksal mich … Weiterlesen Die Wetterfee aus dem Borgwürfel
Ich bin ja sowas von wichtig
Ich sitze im Borgwürfel, dem Sammelplatz der Philantrophen und die Muse aller Arbeitsplätze dieser Welt, am Schreibtisch und sehe wichtig aus. Das kann ich gut. Wichtig aussehen. Und beschäftigt. Am besten wichtig und beschäftigt. Ich sehe aus wie pure menschgewordene Arbeit. Glattrasiert. Kraftstrotzend. Aufgesetztes Gewinnerlächeln. Der Krawattenknoten sitzt. Der reinste Fleiß wabert als von … Weiterlesen Ich bin ja sowas von wichtig
Meine super Führungskraft fährt billig U-Bahn
Ich finde es toll, dass Frauen die besseren Führungskräfte sind. Steht überall. Zeit Online. Spiegel Online. Selbst inzwischen bei der guten alten FAZ. Männer bringen es nicht mehr. Frauen können es besser. Alles. Immer. Ich finde das gut. Ich habe auch eine. Vor mir. Eine Vorgesetzte. Zehn Jahre jünger als ich. Teilzeit. Home Office. Und … Weiterlesen Meine super Führungskraft fährt billig U-Bahn
Der Blaumacher
Guten Morgen anonymes Internet, ich bin ein Blaumacher. Ich mache manchmal blau. Also ich lasse mich krank schreiben, obwohl ich gar nicht krank bin. Ich habe da einen fantastischen uralten Doc Holiday am Start, der vermutlich schon zu Zeiten der Bauernkriege praktiziert hat, dem huste ich ein, zwei Mal ans greise Revers und dann greift … Weiterlesen Der Blaumacher
Mettbrötchenknecht
Es ist der Borgwürfel, mein fantastischer Arbeitsplatz, mit großem Abstand bester Ort der Welt und unangefochtener Hort der Menschenfreundlichkeit morgens um halb acht. Ich treffe im Fahrstuhl auf die alte vertrocknete Projektleiterin, die irgendwer in eine so gut bezahlte wie unangreifbare Position gehoben hat, die es ihr erlaubt, wahllos Menschen zu unmöglichen Uhrzeiten möglichst dumm … Weiterlesen Mettbrötchenknecht
Die kunterbunte Schnepfe und ihr Führungsseminar
Führung lehne ich ab. Mit jeder Faser. Führung ist Faschismus. Kein Gott, kein Staat, kein Vaterland. Und so weiter. Wer führt, will unterjochen, brechen, kaputt machen, ausbeuten, aussaugen, auslutschen. Und dann wegwerfen. Anarchie ist die Lösung. Klar doch. Jeder führt sich selber, wird ein neuer Mensch. Keine Chefs. Keine Chefinnen auch nicht. Paradies. Punk's still … Weiterlesen Die kunterbunte Schnepfe und ihr Führungsseminar
Licht
Hey hey meine Freunde vom leidenden Leben welches Stück wolln wir geben? Hey hey, da seid ihr ja wieder und singt eure Lieder. Ihr treibt einen Reifen über die Straßen und es klebt euch Öl im Gefieder Was niemand, der mich kennt, über mich weiß: Ich bin sehr gerne einsam. Weil ich immer zu viele … Weiterlesen Licht
Quotenfußball
Aufregung im Borgwürfel: Für das diesjährige Fußballturnier, bei dem verschiedene Drohnen aus verschiedenen Borgwürfeln aus dem Bundesgebiet gegeneinander antreten, wurde vorgeschlagen, dass ab diesem Jahr pro Team ein Spieler weiblich sein muss. Sonst soll man nicht teilnehmen dürfen. Keine Ahnung, wer diese Idee in den Raum geworfen hat (obwohl, doch, ich habe eine Ahnung), doch … Weiterlesen Quotenfußball
Hurra, der Idiot ist da
Na prima. Der Idiot läuft jetzt auch. Der Idiot aus dem Borgwürfel. Also nicht der Idiot wie alle anderen Idioten, sondern der Superidiot. Der schlimmste Mensch der Welt. Läuft jetzt auch. Meldet sich zu diesen lustigen Volksläufen an und läuft da mit. Den Superidioten kennt jeder im ganzen Borgwürfel. Er ist ein Labersack. Ein Irrelevantes-Zeug-Erzähler. … Weiterlesen Hurra, der Idiot ist da
Förder my ass / Borgwürfelblues
Der Förderdschungel ist in den Borgwürfel gewuchert. Der Buchhalter hat einen Weg gefunden, einen EU-Fonds anzuzapfen. Zur Frauenförderung. Die Mittel liegen halt da rum, also holt er sie ran und finanziert damit eine Reihe von Maßnahmen, für die wir schweineteure externe Dienstleister einkaufen: Es gibt deshalb jetzt Fortbildungen, die vermitteln, wie Frauen eine Rede halten … Weiterlesen Förder my ass / Borgwürfelblues
Smartphonekacker
Ohne Smartphone geht es nicht mehr. Zumindest bei mir. Inzwischen läuft alles über die Dinger: U-Bahn-Verbindung raussuchen, Kneipe finden, Wikipedia, wenn ich wieder mit nutzlosem Wissen glänzen will, stundenlange Wartezeiten in Arztpraxen mit Bloglesen überbrücken, damit ich nicht Gala oder - noch schlimmer - Focus lesen muss, Satellitenbild vom Hotel in Chisibubikaio anschauen, das ich … Weiterlesen Smartphonekacker
Der König der Schlümpfe
Michael Müller: Berlin ist nicht in katastrophalem Zustand Jetzt hat er auch mal zum Zustand seiner Stadt gesprochen, der Große Steuermann, der auf dem Papier die Verantwortung für die Stadt trägt. Alles gar nicht so schlimm, sagt er. Übertrieben. Probleme ja, aber bitte, Kirche, Dorf, lassen, doch mal, müsse doch, bla. Ich möchte einmal erleben, dass … Weiterlesen Der König der Schlümpfe
Teeküchenblues – Streik-Edition
Mittwoch 9:30 Uhr in der Teeküche des Borgwürfels. Die Teeküche des Borgwürfels ist mein Stahlbad. Wenn ich an manchen Tagen in einem Zustand der Verwirrung und Orientierungslosigkeit denke, dass sich doch irgendwann alles zum Guten wenden wird, gehe ich in die Teeküche und atme ein wenig nackte Realität, die mich ganz schnell wieder erdet. Die … Weiterlesen Teeküchenblues – Streik-Edition
Dönerparanoia
Manchmal überlege ich, ob mein Kind irgendwann das letzte Prenzlkind sein wird, das Döner essen darf. Heute sind wir in Weißensee. Langhansstraße. Im Langhans Grill. Berlin ist die Stadt, in der die Dönerbutzen gerne den Namen der Straße tragen, in der sie fritieren. Istanbul ist out. Bosporus auch. Antalya sowieso. Und mit Pascha oder Sultan … Weiterlesen Dönerparanoia
Kudamm-Borgwürfel
Ich frage mich manchmal, ob ich der Einzige bin, der diese neue Architektur, die sich wie ein Krebsgeschwür durch die Toplagen der Stadt frisst, zum Wegrennen findet, denn alle Passanten laufen daran vorbei ohne sich vor Depressionen vor einen Bus zu werfen, davor zu kotzen oder sich wenigstens angewidert wegzudrehen. Vielleicht liegt es am grauen … Weiterlesen Kudamm-Borgwürfel
Schade, leider dumm
Ab und zu mache ich mich unbeliebt. Zum Beispiel wenn ich auf Partys, auf denen jeder seinen Nebenmann stundenlang zu Tode langweilt, damit beginne, vorsätzlich Wahrheiten auszusprechen anstatt sinnlosen Smalltalk zu führen. So etwas mag niemand und die Leute werden schnell unleidlich. Manchmal sind es Lehrer, die das Pech haben, mit einem leider erst halbleeren … Weiterlesen Schade, leider dumm
Mittags. Pause in Schnösel City
Die freundliche Friederike möchte wissen, wie die anderen ihre Mittagspause verbringen und hat eine Blogparade ins Leben gerufen. Die läuft noch bis 27. Juni und wer mag, kann joinen (dieses Verb habe ich extra für diejenigen eingebaut, die mich seit kurzem wieder so unfreundlich wie penetrant dazu auffordern, im Blog keine englischen Begriffe zu verwenden, weil das … Weiterlesen Mittags. Pause in Schnösel City
Borgwürfelsport
Die Führungsfritzen bei uns im Borgwürfel haben eine Plakatkampagne initiiert. Sie haben sich fotografieren lassen und mahnen nun von Plakaten die Mitarbeiter, mehr auf ihre Gesundheit zu achten. Dazu haben sie eine Kooperation mit einer heruntergekommenen Schule geschlossen, in deren Sporthalle nun unter Anleitung geturnt werden kann. Natürlich nicht während der Arbeitszeit. Auf gar keinen … Weiterlesen Borgwürfelsport
Heute schon Doc Holiday besucht?
Nee. Aber ich denke darüber nach. Jeden Montag aufs Neue.
Kulleraugenfolter
Symbolbild Ich bin Ausbilder und seit vielen Jahren kommt es immer wieder, das Quartett aus dem Fundus einfallsloser Azubis: Kulleraugen. Piepsstimme. Hemmungsloses Geschleime. Dicke Dekolletés. Bei mir funktionieren keine Kulleraugen. Sorry. Auch keine Piepsstimme. Komplimente bringen es auch nicht. Und auf dicke Brüste in tiefhängenden Dekolletés, die mir in die Sonne gehängt werden, starre ich … Weiterlesen Kulleraugenfolter
Der Scheißhausphobiker
Irgendwo in Malochistan im Dunstkreis von meinem Betriebsscheißhaus arbeitet ein Phobiker. Der mag Toilettenschüsseln nicht. Wenn alle Pullerbecken an der Wand besetzt sind, dann kann er nicht in die Kabine gehen, weil er sich dann hinsetzen müsste, was er offenbar nicht will. Und im Stehen in das Kabinenbecken zu pullern, will er offenbar auch nicht, … Weiterlesen Der Scheißhausphobiker
Bei den Wichtigtuern von Oberbaumcity
Mitten in Oberbaumcity gibt es einen ziemlich guten, günstigen Fastfood-Asiaten. Dort ist es mittags voll, richtig voll mit richtig schlimmen Menschen aus den umliegenden furchtbar kreativen Büros. Begriffe aus dem Terrorhandbuch für Technokraten wabern um meine Ohren: Benchmarking. Evaluation. Cluster. Milestone. Zeitnah. Proaktiv. Braindead. Bullshit-Bingo hurra. Ich habe schon nach zwei Minuten drei Reihen voll. … Weiterlesen Bei den Wichtigtuern von Oberbaumcity
Hello darkness, my old friend
Oh ihr Investoren und Bauherren, damit habt ihr euch selbst übertroffen. Spreedreieck. Friedrichstraße. Ich hab gedacht, schlimmer als die Neubauriegel um den Alexanderplatz, die gesichtslosen Betonklötze am neuen Hauptbahnhof oder die menschenfeindlichen Bunkerglaskästen am Spreeufer Richtung Stralau kann es nicht mehr werden, aber es kann: Das Spreedreieck – ein fieser düsterer Bau in prominentester Lage, … Weiterlesen Hello darkness, my old friend