
Ich bin ein fucking Schmetterling flatter flatter flap flap. Deine Probleme sind nicht meine Probleme.
Meine Nachbarin ist supersweet. Immer wenn sie mich missbilligt, siezt sie mich. Wenn ich nicht den neuen Veganerimbiss von ihrem Schwippkuseng ausprobieren mag. Nicht zum holy Klimavolksentscheid gehen mag. Mir die scheiß Nachbarschaftsapp nicht installieren mag. Den Müll nicht trennen mag. Oder nicht das Auto zugunsten eines Lastenfahrrads abschaffen … mag.
Wenn sie aber etwas von mir will, eine Unterschrift für irgendeine ihrer Erste-Welt-Reichendödel-Aktivistenscheiße oder Mobbsupport gegen irgendeinen anderen Bewohner, der irgendwas tut, was sie nicht will (Wurstgrillen auf dem Balkon, ungetrennte Mülltüte vor der Wohnungstür, Pflanze mit Kübel im Fluchtweg, Erste-Welt-Prenzlauer-Berg-Schrott halt), dann duzt sie mich wanzig. Mit Zimt und Zuckerstreuseln obendrauf. Nein. Nicht sweet. Auch nicht supersweet. War nur Spaß. Die Alte nervt und ist bescheuert.
Was noch? Verschwundener Bloggercontent: DS. Verzweiflung in Buchstaben. Don Quijote in Buchstaben. Am Ende die Sackgasse in Buchstaben. Der Steckerzug. Konsequent. Aus seiner Warte. Es findet meinen Respekt, wenn jemand sein Werk ohne Bohei einfach abfackelt. Grüße.
Die Links. Read this:
Radikale Heiterkeit: Jesus hätte warmgepumpt
Der Dönermann hat angerufen. Jesus dreht sich nicht mehr.

Geld für die Welt: Bürokratie abbauen, aber links
Endlich mal neue Ideen.
Frankfurter Rundschau: Xi und Macron rufen zu Friedensverhandlungen auf
Diese Lumpenpazifisten. Entsetzlich. Räder müssen rollen, meine Güte. Totaler Panzer ist kürzester Panzer. Raffen die’s denn nicht?
Im Ernst: Deutschland ist ein Lauchland. Ehrlich. In allem zu spät. Und das wirklich immer.
A voice for men: Big Red – Ten years on
Kann mich noch gut dran erinnern. Eine Ikone. Brennglas und Kompromat in einem Clip. Reputation ausgebrannt. Der Bärendienst. In ihrer vollempörten Ausprägung zum Abgewöhnen. Schwul werden. Niemals mehr Aktivistenvideos schauen. Am besten wegrennen und nie wiederkommen. (via Alles Evolution)
Dazu:
Was sie nie verstehen werden: Einsamkeit nicht nur auszuhalten, sondern anzunehmen, ist eine Stärke. Wer das schnallt, muss sich von den Big Reds dieser Welt nie wieder tyrannisieren lassen. Das nennt sich Freiheit und die halten auch die wenigsten aus.

Süddeutsche: Keine Lust auf Gassi gehen: Kind verkauft heimlich Hund
Gnihi. (via kfmw)
Erinnerung-trifft-Sehnsucht: 7 am 7-ten
Bitter meets Böse. Schönes Ding.
NDR: Ostersymbole: Was bedeuten Hasen, Eier, Lämmer und Feuer?
Oh, das ist ein Artikel vom Örr. Ich rate mal, ohne den Artikel gelesen zu haben: Der Hase ist ein Nazi, die Eier sind sexistisch, die Lämmer transphob und das Feuer klimaleugnend. Klingeling. Krieg‘ ich jetzt auch ein billiges Jobticket?

ZG Blog: Anleitung zur Infantilität
Krude.
Berliner Zeitung: Corona-Berichterstattung: Das Interesse der Medien an Aufarbeitung ist gering
Davon kann man die Berliner Zeitung sicherlich ausnehmen, die nicht nur während der Pandemie trotz aller reflexartigen Aluhutrufern und überreizten Querdenkenschleudern stets einen kritischen Blick auf die Lage behielt und jetzt auch in dieser Aufarbeitung vorbildlich ist, die alle anderen hartnäckig verweigern. Das deckt sich im Übrigen auch mit mir früher mal nahestehenden realen Freund- und Bekanntschaften sowie längst aussortierten Bloggern, die mit einem achselzuckenden „Ach das konnte man halt nicht besser wissen“ über die knapp drei Jahre voller rechtlicher und zwischenmenschlicher Sauereien hinweggehen wollen als wäre es eine randnotizige Petitesse. Nicht mal jetzt hinterher kommt denen irgendein Wort des Bedauerns aus den Federn oder über die Lippen. Nur dieses ölig-bräsige „Wir konnten es nicht (besser) wissen.“ Garniert mit dem urdeutschen „Wir müssen jetzt nach vorne schauen. Lassen wir die Vergangenheit ruhen.“
Traurig anzusehen, aber tatsächlich nicht anders zu erwarten.
BR: Anfrage-Ansturm: Hotline für Impfbeschwerden braucht Verstärkung
Krass viele Aluhutschwurbler, die da betreut werden müssen.

Golem: Akte X soll neu aufgelegt werden
„Ich habe eben mit einem jungen Mann gesprochen, Ryan Coogler. Er wird Akte X mit einer diversen Besetzung neu auf …“ (klickweg)
Bounding into comics: ‘Dungeons & Dragons’ To Remove Half-Species From Player’s Handbook, Claims The Entire Idea Is inherently Rac … (klickweg klickweg klickweg)
Berliner Zeitung: WDR: Klimawandel angeblich schuld an Schlägereien in Berliner Freibädern
Nice move. Da geht noch einiges. Mir hat letztens eine Dreckstaube auf die Windschutzscheibe geschissen. Ein Monsterschiss. Ich hab‘ ne Spachtel für das eingetrocknete Ding gebraucht. Scheiß Klimawandel. Morgens auch. Halb fünf. Versucht so ein Arschloch sein Moped zu starten. Plock Plock Sprotz PENG! Icke fall‘ aus’m Bett, denk‘ noch „Scheiß Klimawandel, muss der sein Moped um die Zeit …“ oder hier, der Döner von Ali Baba an der Danziger. Knapp sieben Euro. Für viel weniger Fleisch. Fick dich Klimawandel und fick deine gebärende Person. Du Huso.
Greenpeace: Melden Sie Verstöße gegen die Mehrweg-Angebots-Pflicht!
Ihnen ging der Späti unten mit den Säufern immer schon auf den Sack? Weil der kein feministisches Vulvenbier anbietet? Jetzt ist die Chance. Kacken Sie den neofaschistischen Kleingewerbemann an. Damit der dichtmacht. Werden Sie Meldeheld*ping ping ping*Innen.
Add-on: Bei diesen ganzen Meldeportalen, die in letzter Zeit aufploppen und denen sicherlich bald weitere folgen werden, kann man schon mal die Übersicht verlieren, deswegen nehmen Sie fürs Verpetzen einfach dieses hier: Denuncio – ein Meldeportal für alles. Großartig.

Zuletzt mal was anderes als immer nur Fressen, Netflixglotzen und Musikkonsumieren. Ich habe ein Manifest gelesen, das sich bemüht, den Verlorenen und Vergessenen ein wenig von der Orientierung zurückzugeben, die sie ab 2020 mit einem Schlag verloren haben. Natürlich kommt es aus Frankreich. Sowas kommt immer aus Frankreich. Zitat: Wir sollen den Faden jeglicher Gewissheit verlieren. Wir sollen den Halt verlieren. Und das ist auch meine Wahrnehmung. Das scheint der Sinn. Dekonstruktion. Geballter Irrsinn in ständiger Potenzierung. Auflösung von Gewissheiten. Sicherheiten. Waidwundschießen der Strukturen. Warum sie sagen was sie sagen und warum sie tun was sie tun. Und man muss froh sein, dass sich überhaupt noch wer Gedanken macht statt nur nachzuplappern, was vorgesetzt wird, und die Kritiker am Vorgesetzten mit Scheiße zu bewerfen.
Es ist ein subversives Werk, ein ungehöriges Werk, frech, wild, revolutionär, untergründig und von links: Das konspirationistische Manifest.
Danke. Aber mmmh. Es überzeugt mich nicht. Zu ausschweifend. Natürlich zu verkopft. Viel akademisches Geblähe drin. Zu viel Ballast, den man hätte weglassen können. Was interessiert mich der Zustand der russischen Avantgarde 1917 bis Ende der 20er, wenn ein Stall eitler Virologen mich 2021/22 über zwei Jahre lang versucht hat, an ihre Nadel zu kriegen. Und was mich sehr stört: Sie haben auch hier diesen Hang, die ganz große Verschwörung zu sehen, die ich immer noch nicht sehen will, auch nicht nach diesen drei Jahren Pandemieblei.
Sehe ich nicht. Ich glaube auch, die gibt es so nicht. Blödheit, ja. Stumpfsinn, auf jeden Fall. Herdentrieb, sicher sicher. Und jede Menge Angst. Aber keine Diktatur. Oder Faschismus. Der Faschismus hätte mich abgeholt und zwangsgeimpft. Hat er aber nicht, also lasst mal stecken euer super Superlativ. Nazikeulen sind blöde, ebenso wie Abgesänge auf Abendländer. Dieses ganze Grundrauschen überzeugt mich nicht.
Manches stimmt schon in der Bestandsaufnahme. Dass es nicht wenige von allen guten Geistern verlassene Geister gab, denen in ihrer menschlichen Schwäche alle autoritären Pferde durchgegangen sind. Ich habe die gerne hier anonymisiert als Screenshots reingepappt, aber auch die kamen mit ihren abartigen Fantasien am Ende nicht durch. Und das ist wichtig. Sie kamen nicht durch. Niemand kam zum massenweisen Abholen, Wegkarren und Spritzen der Dissidenten, meine Güte. Ihr übertreibt.
Sie wissen nicht, wovon ich schreibe? Was für verlassene Geister mit autoritären Pferden das gewesen sein sollen? Nie mit in Berührung gekommen? Ausgeblendet? Oder Amnesie? Ach komm‘, eine Runde Wahnsinnsfahrt, hier nochmal die Verstrahltenparade, weil’s so schön war:



















Gut jetzt. Der Ausschlag fängt wieder an zu jucken. Weiter im Text.
Noch was stimmt im Manifest aus meiner Warte: Der treibende Player an der Hysteriespirale war die gewohnt gierige Pharmalobby, die schnell die Gelegenheit gesehen und natürlich genutzt hat, dem Staat auf der Welle der Angst Unmengen an Impfdosen für die nächsten 127 Jahre zu verkaufen. Und in der Verzweiflung unter dem Druck der sozialen Medien, der sogar ein Irrlicht wie Karl Lauterbach in das höchste Gesundheitsamt gespült hat, haben sie sich vom Staat auch noch eine Haftungsfreistellung in die Verträge schreiben lassen. Und weil das nicht reicht, haben sie in ihrem Wahn fast alle Grundrechte suspendiert. Einfach so. In eigener Machtvollkommenheit und ohne jede Reflexion. Weil die Lobby den Leuten systematisch Angst gemacht hat und dann hatten sie eben Angst. So weit, so bekannt. Das ist aber Dummheit und Geschichtsvergessenheit gepaart mit Panik und Hysterie unter dem Druck des überdrehten Twitterpöbels, der diese panisch um ihre Außendarstellung besorgten Politclowns so handeln ließ wie sie handelten, weil sie den Twitterpöbel immer noch für die deutsche Öffentlichkeit halten, dabei repräsentiert der einen Scheiß.
Ich glaube sehr (und hoffe auch ein wenig), dass wirklich nicht mehr dahinter steckt als dieses allzu Menschliche. Und ich glaube (und hoffe sehr), dass das so nicht mehr passieren wird, egal welche Atemwegsinfekte in Zukunft noch kommen werden.
Und deswegen weiß ich nicht, was das Manifest genau meint. Und will. Am Ende kamen sie ja damit nicht dauerhaft durch, weder mit der Impfpflicht, noch mit ihren separierenden Digitalpässen oder mit dem Verbieten von Demonstrationen und Meinungsäußerungen, was gegen diese Erzählung der ganz großen Verschwörung spricht. Tatsache: Ich bin immer noch ungeimpft. Niemand hat mich abgeholt. Niemand hat mich in den Knast gesteckt. Niemand hat mich verurteilt. Meine Güte, ich habe nicht mal ein Bußgeld bekommen, obwohl ich mich sehr darum bemüht habe. Ich habe gegen alle drei Quarantänebescheide verstoßen und das fast jeden Tag. Ich habe mich jedes Wochenende mit 4,5,6 Verwegenen getroffen. Gegen die Ausgangssperre habe ich verstoßen. Mit Absicht. Ich bin manchmal vor Langeweile nachts mit einem Bier durch den Kiez gezogen, um einmal einen Bußgeldbescheid für den Verstoß gegen die Ausgangssperre zu bekommen, den ich mir gerne für immer eingerahmt aufs Klo gehängt hätte. Ich habe mir die illegale ungeimpfte Kosmetikerin via Telegram nach Hause bestellt, Hölle friere ein, ich war sogar einmal in einer Flüsterkneipe meines überraschend renitent gewesenen Bezirks, in dem so eine kleine fiese eingeschworene Untergrundgurkentruppe von Bleimonat zu Bleimonat zahlenmäßig wuchs. Schwöre, eine echte Flüsterkneipe. Wie vor 100 Jahren. Geil in der Nachschau. Was für ein Abenteuer. Ich werde das nie vergessen, diese lachenden Leute und ihr in die Höhe gereckter Fickfinger haben mich stabil und basiert durch diese Pandemie der Hosenscheißer gebracht.
Mehr war es in der Summe nicht. Es war alles nur ein Bluff. Ich hab‘ sehen wollen und dann kam nix mehr. Jetzt ist’s gut. Niemand sagt mehr was. Niemand mobbt mehr. Und jetzt haben sie diesen April sogar die letzten Maßregelungen aufgehoben. Ende. Nix ist mir passiert. Ich musste nur stehenbleiben. Nicht vor ihnen einknicken. Um es noch positiver zu formulieren: Ich habe viel gelernt daraus und bin persönlich sehr gewachsen daran.
So bleibt mir die Frage: Wo ist die Verschwörung? Diese Typen sind doch sogar zu blöd, ihre versiffte Hauptstadt funktionsfähig zu betreiben, wie sollen die denn in der Lage zu einer Verschwörung diesen Ausmaßes sein? Nein, kauf‘ ich nicht, sorry, ich kauf’s nicht. Netter Versuch, aber ich bin nicht überzeugt.
Dennoch danke den Verfassern. Immerhin mal wieder ein Versuch von Subversivität, die zwar nie gewinnt, aber immerhin auch nie ausstirbt und mir immer das Gefühl eines geöffneten Fensters im muffigen Raum gibt.
Wenn Ihnen das im Manifest alles zu viele Buchstaben sind (verstehe ich, ich habe Wochen dafür gebraucht), reicht auch Kapitel 11, Ziffer 4 als Quintessenz aus. Als Resümee, nur echt mit finalem Kampfruf. Ballyho.
(via Aya, die Politik mag)
Abschließende Fragen: Dass Frankreich seit Wochen brennt, kriegen Sie mit? Nein? Warum nicht?
C’est fini. La comédie. Das war’s für heute. Mehr hab‘ ich nich‘.
