Chill mal auf dein Leben, du Kadaver

Ein Berliner Tag beginnt. Es ist noch dunkel. Meine Brezel ist hart. Wieder. Knirsch. Bröckel. Ein Stückchen aufgeplatze Laugenepidermis landet auf den schmierigen Gehwegplatten. Irgendwas hängt im Zahn. Der Niedergang der Dinge macht sich auch an der Zahl der Bäcker fest, die mir früh aus Kostendruckgründen zum vollen Preis den harten Scheißdreck von gestern verkaufen. Sie steigt.

Noch kann ich nicht zur Arbeit gehen. Denn die Berliner S-Bahn geht in die Knie und das Kind muss in die Schule, kann aber nicht die S-Bahn nehmen, weil die wieder nicht fährt. Also Auto. Kind. Schule. Knapp. Und scheiße. Die Hauptstraße zur Schule ist dicht, weil sich Aktivisten auf den Asphalt geklebt haben. Bullen. Passanten. Stau. Gebrüll. Ihr Missgeburten. Verrecktoch. Lalü. Ich nehme die Seitenstraße. Zehn Minuten zu spät. Hey Kind. Pro-Tipp: Schieb’s auf die Aktivisten. Und die Berliner S-Bahn. Deine Lehrys sind Berlinys, die wissen, dass hier nichts klappt.

So wie auf dem Weg zu meinem ersten Kundentermin des Tages. Pankow. Mühlenstraße. Doppelscheiße. Die Schönhauser Allee ist dicht. Hier geht nichts, weil die Husos vom Berliner Senat die Straßenbahngleise auf eine der Fahrspuren der Pankower Bundesstraße 96a verlegen lassen, was diese einspurig werden lässt, eine Einspurigkeit, die den Berufsverkehr beider Fahrtrichtungen nicht in sich aufnehmen kann, so dass ich stehe und stehe und stehe und hallo? Herr Knüser? Ja. Ich stehe im Stau. Können wir später? Halbe Stunde? Besser Dreiviertel. Ja, ich hab‘ alles dabei.

Auch hier beim Gegenüber Verständnis. Wir sind Berliner. Wir kennen das alles. Auch die Terminverschiebungen, wenn mal wieder was nicht klappt. Man irgendwo festhängt. Nicht weiter kommt. Normal hier. Alles normal. Ruft man halt an und jeder versteht.

Die Mittagspause in Kreuzberg. Den Wagen habe ich im Borgwürfel abgestellt und gegen die U-Bahn eingetauscht, deren Bahnhof nach frischer Kotze stinkt. Das Zugabteil, in das ich einsteige, ist da schon weiter, denn es stinkt nach abgestandener Kotze. Vergorenes. Irgendwas verwest. Wohl der Typ, der da in der Ecke steht und murmelnd in seiner Buxe nach seinen Genitalien kramt. Egal. Mittag. Hunger. Einwurfessen. Köfte im Brot. Leider mit schaufelweise rohen Zwiebeln, die ich nicht auf dem Schirm hatte angesichts des Vorstellungsgesprächs mit einem dieser nutzlosen Millennials, die wir gerade aus purer Verzweiflung einstellen, weil niemand, der was kann, mehr bei uns arbeiten will. Weil die alle … irgendwo … fort sind … Polen … Finnland … Übersee … Rumänien … was weiß ich. Und wir jetzt … Millennials einstellen müssen.

Kuruyemis Kuruyemis. In der türkischen Nussmischung, die ich dem Köftesandwich hinterher werfe, sind immer zu wenige Cashews. Ich prangere das an. Auf die Idee, extra Cashews hinzuzukaufen, komme ich nicht. Aber ich habe noch Zeit. Stehe rum. Fresse Nüsse. Trinke Ayran. Atme das nach Bier, Kot und Penis stinkende Kreuzberg ein, als mich eine Aggrooma von hinten anrempelt und beim Vorbeigehen debil nuschelt „… muma nich so breitmachn’n, so breitmachn’n, muma nich‘ …“ Mein Berlin. Respekt vor dem Alter ist hier fehl am Platz. Die Alte is‘ ne verdammte Pestbeule. Von hinten anrempeln, Alter, echt mal, das ist selbst für Kreuzberger Omas ein echt übler Aggromove.

Menschen. An einer der verwahrlosten Ecken steht einer mit wirrem Bart, löchrigem Beanie und fusseligem Parka in einem kleinen Hügel aus Müll herum und hält sein Bier in die Luft. Ruft was. Keine Ahnung welche Sprache. Schüttelt das Bier, es läuft über, er brüllt nun, wirft die Flasche vertikal zu Boden, wobei diese ein kurzes dumpfes GLORTZ von sich gibt, sich dabei der Flaschenboden ablöst und Scherben nebst Bier auf dem Boden verteilt werden. Der Rufer ruft einen Ruf des Erstaunens in den Winterwind, sieht sich um, sieht mich, brüllt die zerborstene Flasche an, dreht sich wieder zu mir, doch bevor er etwas zu mir rufen kann, habe ich mich weggedreht und flüchte zum Görlitzer Bahnhof.

Vor dem ein Spalier aus Verstrahlten lungert. Schief. Schwankend. Ein mir persönlich völlig unbekannter Mensch mit einer weiteren Bierpulle in der Hand ahmt meine Art zu gehen nach und kommentiert seine eigene Pantomime mit „Heeeyyyyyi smoooooth määäään.“ Ein Anderer hängt schon um diese Uhrzeit waagerecht auf den längst grauen Sitzen einer Bushaltestelle ab und ruft irgendwas mit Zischlauten gespickt in meine Richtung. Das kenne ich. Ich werde gerne von solchen angesprochen. Von jedem Verstrahlten, allen Spinnern, die nehmen immer gerne mich als Rezeptor. So wie der Flötenmann. Hat eine Flöte in der Hand. Möchte von mir wissen, ob es für das Mittelstück seiner in drei Teile zerlegten Flöte Ersatzteile zu kaufen gibt. Und wo. Ich sehe offenbar aus wie ein Flötenexperte. Ich bin jedoch maximal ein Experte für Arschflöte, gespeist aus den verschlungenen Köfte mit Zwiebeln, und verneine das Anliegen. Nein. Ich weiß es nicht. Ersatzteile für Flöten. Weiß ich nicht, Mann. Kann dir nicht helfen bei dem Problem, Mann. Nein, wirklich nicht. Ja. Nee. Tschüssi.

Der Millennial, den ich einstellen soll, ist schlecht fürs Gemüt. Dumm wie Stulle. Ansprüche über Ansprüche und kein Drive. Passiv. Wortkarg. Dennoch erzarrogante Attitüde. Viele Lücken in der Vita, zu denen er nichts sagen kann, weil er weiß, wie scheißegal das ist. Ich muss verhindern, dass der in mein Team kommt. Weil ich dann seine Arbeit machen werden muss. Weil ich schon die Arbeit für die Homeofficemütter machen muss, von denen niemand weiß, was sie tun, wo der Output ist, der Mehrwert, jeder Sinn und wann sie endlich mal wieder telefonisch erreichbar sein werden.

Während des ganzen Gesprächs muss ich furzen und darf nicht. Weil das sozial inadäquat ist. Scheiß Zwiebeln. Scheiß Konventionen. Scheiß Millennial.

Weg. Feierabend. Spesenabrechnung den Schlümpfen von der Buchhaltung in die E-Mail gepackt und raus aus dem Loch. Doch nein. Polizeieinsatz. Notarzteinsatz. Hubschraubereinsatz. Die S-Bahn bringt den Evergreen und fährt nicht. Hat sich wieder einer zur Rushhour selbst hingerichtet. Oder es randaliert wieder einer und muss mit Staatsgewalt aus der Bahn gezogen werden. Oder von den Gleisen. Dem Führerhaus. Dem Dach der Bahn. Ach fick doch. Nehm‘ ich ein Uber. Abdul heißt der Fahrer. Sieben Minuten. Dann cancelt Abdul die Fahrt. Es dauert zwei Minuten, dann loggt Cetin ein. Nach fünf Minuten cancelt auch er. Ich scheiße auf Uber und nehme einen Boltscooter. Scanne den. Er ist kaputt. Zudem ist hier Parkverbotszone, so dass ich den nutzlosen Scooter erstmal wegschieben muss, um die Fahrt canceln zu können, wonach ich nach dem Wegschieben aus der Parkverbotszone die Fahrt nicht mehr canceln kann, weil Bolt denkt, dass ich gefahren bin und mir 57 Cent dafür abknöpft, dass ich den Scooter drei Minuten irgendwohin geschoben habe. Egal. Lutscht mich doch alle aus. Und erstickt dran. Ein Späti. Ein Bier. Ich muss den Wahnsinn hinterspülen. Nein. Sie haben kein Tyskie. Nicht mal Lech. Ich muss, weil ich Berliner Biere aus Gründen der Selbstachtung ablehne, bescheuertes Bayernbier trinken, das viel zu süß für den Winter ist.

Dafür fährt die S-Bahn wieder. Sie ist übervoll. Weil alle nach Hause wollen. Einer hat offenbar eingeschissen. Ein anderer frisst einen Dürüm. Und der fette Säufer mit den Kotzeresten im Bart, der seit Wochen nicht mehr geduscht hat, steht natürlich neben mir und mockert nach sauren Eiern. Ich rülpse. Bier. Köftezwiebelreste. Mein Beitrag zum Fahrvergnügen. Es macht sowieso nichts mehr aus. Ich bin so asi wie meine Umgebung. Asimiliert quasi. Hahaha. Ha. H. Superscherzkekskinder.

Auf der Greifswalder Straße vor dem S-Bahnhof stehen wieder Bettelstände. Wegelagererstände. Zettelverteiler. Schon wieder Aktivisten. Mit flackernden Aktivistenaugen. Auf der Suche nach frischen Konvertiten. Diesmal die Enteignungstypen. Und welche für Tierwohl. Irgendwelche Influencer haben aktivistische Geweihhüte aufgesetzt und malen mit Kreide „Vegan for life“ auf den bedauernswerten Asphalt und fotografieren danach stolz ihr infantiles Werk. Für ein Internet, von dem ich mir wünsche, dass es sich endlich von diesen Pilzgesichtern abwendet, statt ihnen immer noch mehr Geld in den schlecht tanzenden Influencerarsch zu schieben.

Duster. Ab 16 Uhr jetzt schon. Dummer Winter. Jemand hupt. Dann nochmal. Ein Fahrradnazi schreit, weil er entgegen der Fahrtrichtung schräg auf die Grellstraße gerast ist und jemand mit Roller für ihn vollbremsen musste. Die Szene ist so symptomatisch für alles. Alles, was ist. Die Lage. Die Situation. Der Stand der westlichen Zivilisation. Durchideologisierte Egomanen, festgefahren in ihrem schlichten, stumpf-dualen Weltbild, rotzen dir maximal aggressiv ihr mieses Gebaren ins Gesicht und schreien dich an, wenn du sagst, dass dir ihre Gülle nicht schmeckt.

Bum Bum. Der Herzschlag. Die Stadt, der Tag, der Eiswind im Grauschleier zeigt endlich Wirkungstreffer. Ja, das ist gut. Hört auf mit der geheuchelten Anteilnahme, mit dem Faken von Menschenfreundlichkeit, den ewigen Worthülsen, euren ganzen Scheißritualen, werft mir lieber Knüppel zwischen die Beine, seid feindlich bis zum Anschlag, schreit, blökt, propagandiert, drängt, mobbt. Dann weiß ich endlich wieder, wen ich hassen kann.

Ich habe immer öfter das Gefühl, dass es immer mehr Leute werden, die eine diebische Freude an der offensiven Schikane anderer Menschen entwickeln. Die scheiß Hausverwaltung und ihre scheiß Rauchmelder, die zu jeder meiner abgelöschten Pfannenmahlzeiten zu fiepen beginnen. Die Berliner Verwaltung, die sich in ihren Papierbergen selbst aufgegeben hat. Zugausfall. Busausfall. Hirnausfall. Die dümmsten Baustellen der Welt mit der dümmsten Verkehrsführung der Welt, die immer für Jahre aufrechterhalten werden. Die Fußgängerampeln an den Ausfallstraßen meiner Stadt, die nur für jeweils anderthalb Sekunden Grün zeigen und die ein Sadist programmiert haben muss. Die Kreuzungenblockierer, die sich statt des Bundeskanzleramts mit den zur Arbeit fahrenden Leuten das einfachste Opfer aussuchen. Geisteskranke Fahrradnazis, die auf dem Gehweg frontal auf die Leute zurasen, theatralisch vor ihnen vollbremsen und dann blöken. Schreiende Stinker in der S-Bahn, gegen die keiner was sagen darf. Die superwoke Schule vom Kind, deren Essen so scheiße schmeckt, dass das Kind regelmäßig tagsüber lieber gar nichts isst. Die Gendertorte im Homeoffice, die sie eingestellt haben, um mich zu führen (haha, ja genau) und von der ich nur etwas höre, wenn sie über die Bande der Geschäftsleitung durchsetzen lässt, dass ich ihre Arbeit machen soll, die sie nicht machen will. Dortmund. Düsseldorf. Stuttgart. Celle. Immer wieder das eklige Frankfurt. Nununä. Reisen. Mach ich nicht. Kanndasnicht. Geht nicht. Sie klebt wie die knuffigen Sektenkids auf dem Asphalt im Homeoffice fest, aber das Geld für die nicht unternommenen Reisen in westdeutsche Langweilerstädte, die ich mache, weil sie sie nicht macht, nimmt sie gerne. So ist das hier. Ick krieg‘ dann halt die Spesen. Hahaha. Hotelzimmer, Pappefrühstück, Kotzekaffee, glücklich sein. Sabotage. Schikane. Ein Whisky.

Der Dezember zeigt mal wieder auf, was mir schief läuft. Der Grad der Fremdbestimmtheit hat in fast allen Facetten dessen, was meinen Tag ausmacht, ein nicht mehr gesund zu nennendes Ausmaß angenommen. Niemand lässt mehr gewähren. Überall wird interveniert. Reglementiert. Belastet. Die Welt ist gespalten zwischen Menschen, die einfach in Ruhe gelassen werden wollen, und Menschen, die sich weigern, andere in Ruhe zu lassen. Verhaltensvorschriften. Neue Kodexe. Tausende Regeln bis tief ins Private hinein. Quälende Bürokratie für jeden Furz. Flankierend das Haltungsfisting. Auf Plakaten. Als Jingle bei YouTube. Konzerne, die mir auch noch abends um 7 auf dem Heimweg das jeweils herrschende Moralgerüst beibiegen wollen, dabei bin ich das B in LGBTQ und kann sie alle nicht mehr sehen mit ihren Fahnen und Binden und Wimpeln und verpisst euch. Dazu dieses scheiß Internet mit diesen scheiß Leuten. Schreib so. Denk so. Sag das. Sag das nicht mehr. Heiz nicht. Dusch nicht. Spare Strom. Meine ranzige, aber immerhin warme Karre wollen sie mir verleiden und bieten mir im Austausch an, heizungslos auf ihren Fahrradwege genannten Mondpisten ein Fahrrad zu fahren, das sie mir bei der ersten Gelegenheit klauen. Das Dry Aged vom Erchinger wollen sie schikanieren und bieten mir glutamatverseuchte Industriepampe als Substitut an. Und das Meiste dessen, was ich meine, denke, glaube, finde, gilt seit zwei, drei Jahren medial und regierungsamtlich als nicht mehr tragbar. Ganz generell gilt der Ungehorsam gegen die Weisungen jetzt als rechts. Das ist völlig absurd natürlich, aber die Leute fressen’s, die fressen alles, was den ganzen Gesellschaftspuff zu einem zunehmend feindlich gesinnten Gebilde macht, aus dem ich immer öfter nur noch raus möchte und die Differenz ausrechne zwischen dem bereits Zurseitegelegten und dessen, was ich benötige, um wirklich abhauen zu können, und merke, dass es noch nicht reicht. Im Moment teils zusammenschmilzt sogar. Auf jeden Fall zu wenig ist, um ihnen final auf den Tisch zu kacken. Sie mit ihren selbstgerührten Theoremen alleine zu lassen. Sie das alles ohne meine Beteiligung auslöffeln zu lassen. Es ist leider so, dass ich noch ein paar Runden, Jahre verdammt, in dieser Giftgrotte drehen werden muss, jeden Tag mit Menschen, die ich nicht leiden kann, die Dinge wollen, die ich zum Wegrennen finde, die mich irgendwo hinschicken, wo ich nicht hin will, und am Ende des Seuchentags heimzuckelnd in einer stinkenden Infrastruktur auf Kante, in der Sie täglich irgendwo stranden, weil immer irgendwas nicht funktioniert.

Ich will manchmal wirklich weg.

Korrektur: Ich will ganz oft weg.

Futur I: Ich werde irgendwann weg sein.

Zum späten Abend mag ich nach Westen fahren. Den alten Westen. In dieses Mauerzeitenmuseum, in dem sie konservieren wollen, was unhaltbar geworden ist. Und wie immer, wenn mir der öffentliche Verkehr zu sehr an der Substanz genagt hat, lasse ich mich von einem Dienstleister fahren. Das Uber klappt dieses Mal. Der Fahrer heißt Cem und ist pure Historie. Cem ist alt. Knapp über 50. Bei der Fahrt über die Behmbrücke erzählt er mir, wie sie damals von Weddinger Seite aus Knaller auf DDR-Grenzer geworfen haben. Zünden. Werfen. Abhauen. Patrouillenwagen. Rufe. Scheinwerfer. Einmal eine Sirene. DDR. Grenzposten. Mitten in meiner Stadt. Eine Geschichte aus dem Geschichtsunterricht und mein Ubermann ist der lebende Zeitzeuge, dessen bunte Erzählung ich zwar nicht verifizieren kann, aber so cool finde, dass ich sie später auf dem Clubklo ins Smartphone schreibe, um sie nicht zu vergessen. Alter, das ist über 32 Jahre her. Antworte ich ihm. Wissend. Dass Dinge alt werden und dann Dinge enden.

Irgendwann sind Cems Geschichten weg, denn sie stehen nicht auf Papier, sondern auf einer anonymen Blogwucherung, die irgendwann nach meinem Abgang aus der digitalen Vitrine gewischt werden wird wie ein Staubfänger, den niemand mehr braucht. Wie alles. Nichts bleibt halt. Und ich finde das sogar gut.

Zuletzt ist die Nacht. Ein Club namens Quasimodo. Irgendwo im Westen. Ich trinke mir die Existenz schön. Old Fashioned. Einen. Drei. Dann fünf. Komme ins Gespräch. Na? Naaa? Alleine da? Ja, immer. Was trinkst du? Old Fashioned. Kann ich mal probieren? Ja. Kann er. Soll er auch. Weil ich jetzt schon weiß, dass ich ihm nachher den Old Fashioned aus dem verwegenen Dreitagebart küssen werde. Bei ihm. Oder bei mir. Wenn die gnädige Dunkelheit die Hässlichkeit dieser haarigen Warze von Hauptstadt längst ausgeblendet hat. Wenn die Sonne bald wieder aufgeht. Und die Nachtlichter ausgehen. Tauentzien. Zoo. Hardenberg. Das neue Waldorf. Küss mich, komm, küss mich. Auf dass wir begraben werden, in dieser Nacht, bis früh, um morgen wieder aufzustehen. Staus. Zettel. Aktivisten. Polizeieinsatz. Gebrüll. Geklirr. Flötenmänner. Flaschenwerfer. Groschengremlins. Blockierte Kreuzungen. Geschrottete Boltscooter. Ignorante Uberfahrer. Und immer die Bahn, die nicht fährt.