
Und Moses versuchte, das Nordhafenbecken zu teilen.
(Krrrrrk)
Hallo Schwurbler, Schwurblerinnen und Schwurblerens, es ist November. Schnee was coming. Bald geht’s sicher wieder los mit der Maskenpflicht beim Rodeln auf dem Teufelsberg und anderswo. Nein? Doch? Erinnert ihr euch nicht mehr dran? An die Jagd auf rodelnde Kinder? Schnaufend den Berg hoch rennende Ordnungsamtmitarbeiter? Vollkommen aus der Puste. Vor lauter Panik. Ja, komisch. Es ist so still bei der NoCovid-Truppe, die vor einem Jahr noch so laut getrommelt hat, während bei mir die Wut einfach nicht verglühen will. Ja? Nein? Vergessen machen? Mit einer Amnestie belegen? Nein, kein Vergessen, ich vergesse nicht, erinnere mich gut daran. An alles.
Was noch? Ich habe rausgefunden, dass der jeweils zweite Wagen einer S- oder U-Bahn jener der Verweigerer der sinnlosen Maskenpflicht ist. Im ersten Wagen sind es weit weniger als die Hälfte, im zweiten je nach Tageszeit locker über Dreiviertel. Wahrscheinlich ist es die Angst, dass der Fahrer vorne aus seinem Kabuff im ersten Wagen was sagen könnte, Terror machen, anhalten, oder sie rauswerfen würde, dabei interessiert die das gar nicht, nicht mal die Ticketkontrolettis oder die prekäre Bahnsecurity juckt der Hypochonderhype mit den Staubfiltermasken noch. Klar auch. Wirklich. Die Vorstellung, dass die Berliner S-Bahn irgendwas mit Hygiene zu schaffen hat, war von Anfang an absurd.
Einziger Nachteil ist, dass jetzt die ganzen Döner- und Chinapfannenfresser wieder da sind, die den eh schon muffigen rollenden Raum mit ihrem Ranzfraß vollmockern, aber irgendwas ist ja immer.
Was noch? Husten und Schnupfen Coronner Wasweißich bekommen. Drei verdammte Wochen lang. Krächz. Hust hust. Scheiß Killervariante. Ich. Werde. Alle. Sterben. Die Schwurbelärztin sagt, dass das ganze Wartezimmer voll sei mit Atemwegsinfekten, da die Immunsysteme nach drei Jahren Aaaaabstand, Staubfiltermasken und Homeofficebudenzauber nicht mehr trainiert seien und jetzt ebend alles von allen auf einmal nachgeholt werden müsste. Übel. Was die da schwurbelt. Das ist doch mindestens Delegitimierung der Bundesregierung. Oder eine prorussische Desinformationskampagne. Nazisprech. Faschowording. Dass die das sagen darf. Ja? Nein? Egal? Egal. Nein. Spaß. Ich glaube, es ist egal. Weil der Zauber vorbei ist. Und fast jeder das weiß. Jetzt haben nur noch die üblichen Neurosenkavaliere Angst, die schon früher jede arglose Türklinke mit Sagrotanspühstößen überfallen haben.
Lustig ist auch meine ehemalige Waxingfrau, damals im Hygienestaatsblei noch vehemente Verfechterin von 2G, so dass ich Ungeschlumpfter mir in der Hochphase des erdrückenden Separierungsregimes eine illegale Schwarzschwurbelwaxingfrau auf Telegram gesucht habe, die mir seitdem zuhause auf meiner eigenen Couch die Kimme enthaart: Schreibt die Ehemalige mich per SMS (!) an, ob und wann ich denn mal wieder vorbeikommen will. Sie würde sich freuen. Weil ich ja so lange nicht mehr da war (ja weil du 2G hattest, du Logikheldin).
Tjo. Jetzt, mitten in der prognostizierten ökonomischen Rutschbahnfahrt sucht sie offenbar aus Verzweiflung ihre alten ungeschlumpften Kunden zusammen, die nicht mehr da sind, weil sie sie damals nicht reingelassen hat. Tjo. Ich weiß gar nicht, wie ich das vernünftig kommentieren soll. Gone with the wind. Life is hard. And then you die. Karma. Wer Kunden verliert, hat Kunden verloren. Das ist überall so.

Sonst ist Peak Herbst. Kalt. Die ersten Minusgrade. Und die Kälte bringt witzige Situationen an den Start. Der lustige Borgwürfel, der visionärste und goldberockteste Arbeitgeber der Welt, hat im November wie viele Büronutzflächenbezahler die Raumtemperatur runtergedreht, um Kosten zu sparen. Den ganzen November nun schon mäandern also mehrschichtig angezogene Frauen täglich lautmalerisch als in Schleife leiernde Jammerparade durch die Flure und beschweren sich vehement über die gesunkenen Bürotemperaturen, und es sind jene, die letztes Jahr noch lautstark durch die Flure mäandert sind und trompetet haben, wen man auf jeden Fall zur Bundestagswahl wählen solle (grün). Mmh. Well. Wer sagt’s ihnen?
Upgrade des Monats: Ich darf jetzt zum Verticker nach Hause kommen, ohne mich mit dem in irgendeinem Auto in irgendeiner Seitenstraße von Hohenschönhausen treffen zu müssen. Darf mir was direkt aus der schönen großen gut sortierten Schublade aussuchen. Ein Vertrauensbeweis, den ich gleich missbraucht habe: Haustüre. Unten. (ring). Ja? Polizei! Machen Sie bitte auf! Icke. An der Gegensprechanlage. Fand er eher so semigut. Sagte, ich solle den Gag nicht mehr bringen. Weil er sonst Para schiebt. Wollte schon alles aus dem Fenster werfen. Oder ins Klo spülen. Hat es zum Glück nicht gemacht. Meine Güte die Leute immer. So empfindlich.
Aber ich darf trotzdem wiederkommen.
Haha. Lol. Der SPD-Fail des Monats:

Böh. Nee. Auch wenn’s ungewollt witzig ist. Nie wieder SPD. Ich möchte schon gar nicht diese aalglatte Exdoktortitelfrau wählen, ich möchte lieber Sawsan Chebli als Bürgermeisterin. Sie ist die Einzige, wegen der ich doch nochmal SPD wählen würde. Sag mir doch mal bitte jemand, wie ich die wählen kann. Mein voller Ernst. Kann ich die einfach auf den Zettel schreiben? Zählt das dann? Weil die muss das machen. Ich möchte, dass die mich regiert. Niemand repräsentiert meine Stadt besser.
Egal. Bleiben wir bei schrägen Gestalten. Hier die Weirdos des Monats: Als ich mal auf der Couch lag und aus Langeweile nach einem verloren gegangenen Gedicht suchte, fand ich zwar nicht das Gedicht, aber unglaubliche Weirdos. Die größten Weirdos der Welt. Der Milchstraße. Des Universums. Es ist ein vollkommen frei zugängliches Forum, in dem sich Typen sammeln, die in Schuhe ejakulieren. Nein, Sie haben richtig gelesen, die besamen Schuhe, sowas gibt es, schwöre. Ich habe es auch erst nicht geglaubt, aber das gibt es und ich habe mir bis weit in die Nacht die Zeit damit vertrieben, mir das alles reinzuziehen und bin schwer irritiert. Ich habe schon über alles mögliche an Perversionen gelesen oder sie erzählt bekommen und dann hier verbloggt, Abgeschnittene-Fußnägel-im-Internet-Besteller, Kaufhauspuppenpenetrierer, Hausaufgabensklaven, Sich-bei-Vollmond-mit-Erdnussbutter-Einreiber, aber das hier ist der Gipfel.
Diese Leute, ehrlich, suchen Sie selbst, es stimmt, leihen sich fremde, arglos im Treppenhaus abgestellte Schuhe oder die ihrer nichtsahnenden Ehefrauen aus, laichen da rein, fotografieren das dann und posten das Resultat begeistert als Leistungsnachweis in dieses Forum. Einer der Threads liest sich wie ein Krimi. Da erzählt einer, wie er über Monate immer wieder die Flats seiner Nachbarin vor deren Haustüre besamt. Eine Ladung nach der anderen. Erst versteckt, indem er das Zeug nach dem Entladen in den Schuh einreibt, später dann ganz offen quer rübergelunzt und so stehengelassen. Und wie er sich einen feixt, wenn er sie aus seinem Fenster heraus draußen damit rumlaufen sieht, während seine Forumsgroupies darüber sinnieren, welche der Materialien im Inneren der Botten die Samenflüssigkeit am Besten aufsaugt und ihm Tipps geben, wie und wohin er das Ejakulat am besten im oder über den Schuh verteilt. Einer kann kaum an sich halten und ruft begeistert: „Das finde ich klasse wie Du dich da verausgabst und die Schuhe veredelst.“ Das war der Moment, an dem ich vor Lachen von der Couch gefallen bin. Verausgabst. Veredelst. Kein Scheiß. Was für eine Nische der Abseitigkeit. Das ist Weirdogold. Wie er sich da verausgabt. Die Botten veredelt.
Bis jetzt scheint er nicht erwischt worden zu sein. Schade. Täte mich interessieren, wie er das erklären würde. Und nein. Das werde ich weirdosammelmäßig nie mehr toppen können. Das ist der Peak Weirdness.
(verlink‘ ich nicht, echt nicht, lassen Sie mir das bisschen Restwürde in diesem Blogmüllhaufen, suchen Sie selbst …)
Superpunch des Monats:

Haha. Aua. Das tut mir schon beim Lesen als Unbeteiligter weh.
Zweiter Superpunch des Monats:

Bam Bam. Fump. Der Aktivistenrundfunk am argumentativen Marterpfahl. Das ist ja nicht mit anzuschauen. Ein Massaker. Knockout. Killerblow.
Dritter Superpunch des Monats, leider gegen die Bürgermeisterkandidatin der Herzen:

Gnihi. Okay, zugegeben. Das war ein Bulls Eye …
Bildungscontent. Hier die Mathematikskills des Monats:

Hey, egal, Mathe ist eh ein willkürliches Konstrukt ekliger alter weißer Cismänner. Niemand braucht Mathe. Nirgends. Lasst mal lieber ein paar fancy soziologische Theoriegebilde aufstellen. Und dann geben Sie Geld, Sire.
Smart Move des Monats:

Ich kann nicht nur eine klammheimliche Freude nicht verhehlen, sondern ich möchte vor Lachen Furzgeräusche mit der Achseltuba machen. Ein Shittest. Dann no efford. Well done.
Egal. Mehr Lol. Hier der Feminismus des Monats:

Duuuuudes. Das kann doch nicht euer Ernst sein. Sie sind so großartig und ihr fickt so mies, ihr Minderperformer.
Egal. Ihr Penisse auf Beinen. Könnt ja immer noch Journalisten werden, da ist es egal, wenn ihr draufgeht:

Yes! End this! Kill 100% of zeh menz!
Karmabitch des Monats:

Denen beim Verbalschelleneinstecken zuzuschauen ist wirklich purstes Gold.
Hier die Nadsis des Monats, denn ohne Keule fehlt mir was:

Bitte beachten Sie: Fragen stellen geht jetzt auch nicht mehr. Ist Nadsi. Seinlassen bitte. Nehmen Sie alles, was Ihnen angewiesen wird, hin. Ohne Murren. Ohne Widerworte. Sie wollen doch kein Nazi sein?
Egal. Tanz den Mussolini. Tanz den Kommunismus. Und jetzt nach rechts. Und jetzt nach links:

Jeeez, ein Jahr und zwei Monate und – zack – das Klischee voll gemacht. Hut ab. Es gibt kein richtiges Leben im falschen.
Und dann war da noch der Fußballkommentar des Jahres für die Geschichtsbücher:

So.
Reicht.
Bin satt.
Und fast durch.
Szenenwechsel zum Schluss:

Event Event. Diesen Monat im Neuköllner Huxleys. Zu Gast eine Band namens Guano Apes, die seit zehn Jahren kein Album mehr rausgepresst bekommen, aber trotzdem die Hütte vollgekriegt haben. Da sind sie. Im Publikum. Alle zugehackten Nullerjahremutanten nochmal als Klassentreffen jetzt um die 40. Die Judith. Der Urs. Der Sojasören. Die Tofutanja. 20 Semester Sozialpsychologie. Oder BWL. Mit 35 endlich das Staatsexamen Jura mit ner knappen 3. Aus Verzweiflung bei Papa in die Kanzlei eingestiegen. Steuerberatung. Immer noch Webdesign, weil es fürs Programmieren von Apps nicht reicht. Volksbank. Bürgeramt. Versicherungsdirektion. Oder Vertrieb eines Daxkonzerns (autsch). Alles hängt jetzt, die Backen vom Gesicht, die Wampe über den Gürtel, die Schwabbeltattoos von den Armen und bei manchen sogar die tellerlosen Ohrlöcher, die schon damals mit Inhalt scheiße aussahen und jetzt inhaltslos ausgeleiert knapp über den Schultern baumeln wie herbstliche Meisenknödel von den kahlen Ästen. Es ist eine Ansammlung von Hängengebliebenen und ich bin auch dabei, weil ich auch hängengeblieben bin. Die Band braucht Geld und das Publikum träumt sich nochmal zurück in die Zeit um die 20, als alles irgendwie lockerer war, prekär oft, sicher, aber wild, frei, luftig, die Dinge sich weniger zugeschnürt und reglementiert anfühlten, alles, wirklich alles gesagt werden konnte und der Kompass aller noch intakt war. Ums Millennium herum haben die Apes mich mit zwei Songs (eins, zwei) hart geflasht, die über Jahre bei jeder Gelegenheit hoch und runter liefen, und das war auch der einzige Grund, warum ich mir das Konzert jetzt reingetan habe. Mal schauen, ob sie es noch drauf haben. Nein. Naja. Geht so. Eher flach. Mau. Flau. Ein durchwachsenes Konzert für unangemessene 40 Euro. Sie haben gleich beide meiner Lieblingssongs live hart verhunzt und den Rest fand ich immer schon maximal durchschnittlich. So isses manchmal. Aufgewärmt schmeckt halt nicht immer gut. Schau mal lieber nach vorne statt immer zurück, fool.

Noch ein Ding zum Schluss? Ja. Ein doch zu heraushebender Link. Das ist mal ein Kessel Buntes, bei dem ich zu jedem Punkt vehement nicke.
Paris. Athen. Auf Wiedersehen.