
Much of the social history of the Western world, over the past three decades, has been a history of replacing what worked with what sounded good.
Thomas Sowell
Ströbele ist tot. Sehr schade. Lange Jahre für meinen Wahlkreis im Bundestag gewesen. Mit phänomenalen Wahlergebnissen. Ein Aufrechter und ich bewundere das. Wäre er nicht bei den Grünen gewesen, wäre ich sogar wählen gegangen, um ihn zu wählen (nein, ich wähle nicht. Aus reiner Nichtüberzeugung).
Anlässlich seines Todes eiert mancher orientierungslos im unüberschaubar gewordenen Dickicht zwischen „Was darf ich schreiben?“ und „Oh Gott, was darf ich nicht mehr schreiben?“ herum:

Wyld, Digga, das Q-Wort! Ist wie Autobahn. Geht gar nicht mehr. Huhu, aber hey, schnell korrigiert. Hat zum Glück niemand außer dem ganzen Internet gemerkt (oh mein Hirn, diese Schmerzen …).
Was noch? Hier. Mir fällt was auf: Es wird wieder mehr beschissen, seit das Geld damit begann, wieder knapp zu werden. Beim Dönermann. Beim Späti. Kneipe. Nicht viel. Da mal ein Euro. Dort mal zwei. Mehr nicht. Nicht dass es mich umbringt, aber bissl klebrig isses schon. Hatte ich lange nicht. Jetzt muss ich wieder mitrechnen. Ja, komisch. War mal weg. Jetzt wieder da. Kleinigkeiten. Aber doch.
Die Links. Read this:
tagesschau: Medien-Misstrauen bei Jugendlichen wächst
Gute Jugend. Sag ich ja. So übel sind die oft gar nicht mehr, sondern sie werden diejenigen sein, die die unerträglich bräsige dauerschleifenempörte und haltungsmediengepamperte Generation Z vom Spieltisch fegen werden. Wait for it. Ich habe noch einige sehr gute Jahrzehnte, ganz sicher, ich kann mir das Massaker in Ruhe anschauen.
(wie heißt diese Generation eigentlich, die der Generation Z folgt? Hat die schon einen Namen? Egal, ich nenn‘ die Generation „We will burn your asses, fuckheads“. Go. Flext diese omnipräsenten Klerikalen weg. Ich glaub‘ an euch.)

Telepolis: Zeitenwende: Die grüne Energiekrise
So eine Energiewende ist eine tolle Sache, wenn sie im Ergebnis so viel Strom- und Wärmeangebot liefert, dass sie nach dem volkswirtschaftlichen Urprinzip einen vernünftigen Preis ergibt, der auch von Lidlkassierern, Gerüstbauerinnen und migrierten Uberfahrern bezahlt werden kann, ohne dass die deswegen zwei Wochen vor Ende des Monats mit leerem Konto dastehen. Passiert das nicht, sondern das, was sie derzeit veranstalten, ist so eine Energiewende ein stinkender Haufen Scheiße.
Die Ukraine ist für das energiepolitische Vollversagen eine willkommene, aber sehr durchschaubare Ausrede. Denn eigentlich isses ganz einfach: Sie haben völlig unvorbereitet im Moralinfuror in vollem Vorsatz einen Wirtschaftskrieg angezettelt, auf dessen Folgen sie nicht vorbereitet waren und den sie, danach sieht es derzeit stark aus, verlieren werden. Sie würden mir möglicherweise nicht glauben, welche Wut sich derzeit ansammelt bei denen, die sich auf vielfältige Weise auf den preisexplosiven Winter vorbereiten müssen, deswegen lasse ich es einfach. Das wird man jetzt sehen müssen. Vielleicht passiert ja auch nix und die kommen mit ein paar halbgaren politischen Geschenken auf Pump wieder durch. Wie sonst immer. Kann sein. Dann wird’s halt ein arschkalter, aber typisch deutsch ruhiger Winter. Was weiß ich. Werden wir sehen müssen.
Berliner Zeitung: Sparkasse: Berliner haben kaum noch Geld zum Sparen
Gesellschaftspolitischer Bloodsport. Mit Folgen:
Manager Magazin: Kauflaune fällt auf Rekordtief
Suprrise Surprise. Hamse keen Geld mehr, kooft och keena. Ach kommen Sie, hier, als Grafik, dann wird’s deutlicher:

Was? Höre ich da? „Er ist da, der Preisschock. Gut so!“. Sagt der Grünenpolitiker als völlig unironischer Kommentator bei den Tagesthemen. Ich frag‘ jetzt wirklich mal meinen Steuerberater, ob wir die 220,32 Euro Rundfunkbeitrag im Jahr nicht als Parteispende für die Grünen in der Steuererklärung absetzen können, die arg bemühte parteipolitische Wechselwirkung ist doch wirklich für jeden ganz offen nachvollziehbar inzwischen.
Zugabe? Ja, klar, gerne:
Berliner Zeitung: Erste Firmen stoppen Produktion für immer: „Substanz der Industrie bedroht“
Bass, Bass, wir brauchen Bass, hallo Chartleser, never mind the bollocks, here is the deutsche Außenhandelsbilanz, wenn auch nur bis Ende Mai, aber reicht ja:

(wär‘ ick bloß abgehauen damals, als ick die Gelegenheit dazu hatte, das sieht ja gruselig aus …)
tagesschau: Gazprom meldet Milliardengewinn
Rumbel Mumbel Bumbel. Die. Sanktionen. Wirken. Die. Sanktionen. Wirken. Die. Sanktionen. Wirken. Die. Impfung. Schützt. Oh. Tschulligung. Die. Sanktionen. Wirken. Die. Sanktionen. Wirken. Wirken. Wirken. Wirken. Wirr…
Zeit: Macron hat die Pandemie für beendet erklärt
Ein irrer Typ. Erklärt der einfach was, für das man hier in diesem Land von den öffentlich-rechtlichen Medien als Nazi durch die Gassen gejagt werden würde. Dingeling. Ich kack mich ein vor Lachen. Was für eine Geisterfahrt in diesem Irrenhaus voller Narren.
Aber egal. Kann man vermarkten, die Angst und Hysterie. Hier:

Odwiedź Niemcy. Eine Geisterbahn mit Gruselpuppen aus Politik und Medien, die mit weit aufgerissenen Augen, nöligem Singsang und Sabber am Mundwinkel den Komplettuntergang der Zivilisation prophezeien. Der Horror. Deutschlandbesuchende Polen, Franzosen und Dänen werden wochenlang nicht mehr schlafen können.
Frankfurter Allgemeine: Sanna Marin wirbt um Verständnis
Würde diese Frau dieses Land regieren, würde ich sie feiern. Weil sie feiert. Jetzt lassen die sie mit tränenerstickter Stimme Buße tun. Dabei hat sie nur getanzt. Wie bescheuert. Fefe bitte.
Zurück nach Deutschland. Zur Symptomatik. Lass doch mal kurz zwei Meldungen hintereinander stellen, die zusammen gehören:
Welt: Kein Verdacht und keine Ermittlungen gegen Scholz wegen Cum-Ex
Spiegel: Bonner Staatsanwaltschaft fahndet nach Whistleblower in Cum-Ex-Skandal
Yeeeh.

Das Feuilleton:
Urbanshit: Lindner „Sollen sie doch Porsche fahren“ Plakat-Take-Over in Hamburg von Dies Irae
Für sowas kommt inzwischen der Staatsschutz. In Zeiten, in denen sie keine Satire mehr vertragen.
Schirrmis Blog: Der „French Pin Bun“
Ganz klar ne Rosette. Direkt auf die Zwölf wie Tanzverbot auf der Gamescom. Da gibt’s nix. Gruß zurück. Lass ma Bier trinken gehen.
Tanos Aachener Heimatstübchen: Tegos Tegos | Das hellenische Urgestein in Aachen ist tot
Tano und Tegos. So gehen Geschichten.

Abteilung Kurioses:
Voodooschaaf: Wolle Dingsi kaufen? (40)
Hammermasche. Total gut.
Alles Evolution: „Frauenfeindliche Energiesparmaßnahmen – Frieren für die Männer“
Oha. Die armen Frauen. Wie unfair. Die Männer dürfen sich entspannt im Krieg abknallen und hochjagen lassen und die Frauen müssen übelst frieren. Frieren. Alter, frieren! Nicht nett.
Berliner Zeitung: Cancel Culture – Winnetou: „Hitler war nicht zufällig Fan“
Ja okay, das war’s mit der Debatte. Sie haben die Hitlerkarte gezogen. Affe tot. Betretene Stille im Saustall. Und dann bringt auch noch einer Nena und das I-Wort gemeinsam in einem Blogpost unter. Ja isser denn wahnsinnig …
Berliner Zeitung: England: 30 Kühe trampeln Vegetarierin tot
Jeeez. Wer macht denn solche Überschriften?

Foodcontent. Zuerst Gastro.
Die Fischkiste kannte ich bisher nur als Verkaufswagen, der vor irgendwelchen Supermärkten rumlungert. Da schon ziemlich gut und geil, was die da produzieren. Fischbrötchen, Frischfisch, Geräuchertes, passt immer. Jetzt haben sie ein Ladenlokal auf der Schönhauser Allee eröffnet, das sich lohnt. Guter alter gebeutelter ausgelutschter Mittelstand, der gutes, kein abgehobenes Zeug kocht. Unterstützenswert.
Das Rezept. Der Schnippelboy hatte Reisnudeln mit Pak Choi und Kokosmilch im Angebot. Ja. Das Gericht ist bestimmt gut, wenn man es nicht macht wie ich und es mit der Austernsoße übertreibt. Das macht die Chose am Ende recht bitter, was ich mit Zucker und Salz gekontert habe, um es halbwegs essbar zu machen. Das Kind war angewidert, aber das lag nicht am Rezept, sondern an meiner Umsetzung. Mau. Nächstes Mal würde ich es erstens anständig kochen und dann noch Hühnchen dazutun, was die Sache zusätzlich nach vorne bringen würde.
So. Nee. Nix mehr. Tschö.