Linkschleuderei vom 7. Juni 2022

Johnny Depp hat Recht bekommen, weil Amber Heard bewiesenermaßen gelogen hat.

US-Gericht


Johnny Depp hat gewonnen, weil er ein Mann ist.

Deutscher Journalismus


Krass. Wenn mir schon mein eigenes Blog auf den Sack geht, wie muss es dann erst Ihnen gehen?

Die Links. Read this:

Polemica: S-Woche: Wunderbares Chaos

Die Lage. In absoluter Hochform. Patsch Patsch Patsch Schellen.

Spiegel: Merkelscherben

Ach, der Lobo. Nicht der Erste dieser Tage, der jetzt damit umme Ecke kommt. Passt schon irgendwie, aber wo wart ihr denn alle, als die Alte über diese ganzen bräsigen Jahre regiert hat? Was habt ihr die sechzehn Jahre lang in den Himmel gehoben. Spiegel. Zeit. Tagesspiegel. Ganz vorne der öffentliche Rundfunk. Porträts. Klickstrecken. Hofschranzentum. Unkritische Berichte über unkritische Berichte. Lieb Vaterland magst ruhig sein. Alles toll was sie macht. Alles toll was sie ist. Sie regiert so toll. Die Mutti vom Ganzen. Und kuck mal wie süß sie schaut.

Bläh.

Jetzt isse weg und das ist nicht der erste Verriss dieser Art, richtig, auf weiten Strecken, ja, sicher, aber doch arg billig. Jetzt damit um die Ecke zu kommen, wo die Alte seit einem halben Jahr in den Geschichtsbüchern steht und euch nicht mehr ausschließen kann von den Berlin-Mitte-Journalistenkungelhinterzimmerrunden, an denen ihr so hängt. Billig. Und plakativ gratismutig wie so oft inzwischen.

PPQ dazu.

Zu textlastig alles? Ja? Okay. Hier einfach mal eine Grafik zur Lage oder, konkreter, zu den Spätfolgen:

(Öl hab‘ ich inzwischen, Mehl auch wieder, nur der Senf is‘ immer noch aus. Frage: Schon mal nach Ihrer Altersvorsorge geschaut? Nicht wundern. Was da so tropft, ist das Schmelzwasser.)

Der Schizophrenist: Endlich keine „Laufkundschaft“. Der Schrauber der den Dreh raus hat.

Und Berlin sprach: Mehr Absätze. Es braucht mehr Absätze. Aber sonst, hey, keine Frage, geiler Blog.

Handelsblatt: Cannabis für alle: Thailand legalisiert die Droge und will Bürgern Pflanzen schenken

Ich Gründaumenloser wäre schon mit einer Legalisierung ohne Pflanze zufrieden. Ich würde die eh vor lauter Buffbock zu früh abernten. (via Schwerdtfegr 2.0)

Focus: „Sylter werden langsam etwas nervös“: Punks verunsichern mit Chaos-Gelage Westerland

Haha, Chaostage. Endlich mal wieder. Fragt sich nur, wie sie die Wasserwerfer da rüberkriegen wollen. Wahrscheinlich gar nicht. Sehr schön. Ich find’s gut. Bissken nachhelfen bei der Endzeit. Vielleicht komm‘ ick nach. Hab‘ noch Resturlaub.

Clever sin’se auch:

(wobei ich mich da frage, ob es keinen Alkohol mehr in den Sylter Geschäften mehr zu kaufen gab, dass man sich das liefern lassen muss, aber egal. Klickbildchen. Gruppenchat. Clownswelt. Nichts gilt mehr, was mal galt, und alles ist egal. Und was stimmt oder nicht oder Sinn ergibt oder nicht, spielt gar keine Rolle mehr. Es lebe das Chaos.)

Focus: Für 9 Euro in die Reetdach-Hölle: Sylt – eine Abrechnung

Ja. Nett. Aber die schönste (vor allem sprachlich schönere) Abrechnung mit dieser komischen Insel ist immer noch diese hier.

Tagesspiegel: Bahn-Chaos zu Pfingsten wegen 9-Euro-Ticket Überfüllte Züge, ungeplante Stopps – willkommen in der „Hölle“ Regionalexpress

Ach Deutschland.

Saint Sunniva in den Stahlkammern: Die Eingeborenen

Dieser Eingangssatz. Purstes Literatengold. Mit sowas fangen sonst Romane an.

Berliner Zeitung: Tipps fürs Handanlegen: Berliner gründen Masturbations-Hotline

Als ich mir letzte Woche auf dem Sofa, auf dem sonst immer meine Kumpels zum Buffen sitzen, einen runtergeholt habe, klatschten die Säufer unten vorm Späti zeitgleich zum Abgang einen jubelnden Applaus. Ich habe den ganzen Rest des Tages damit verbracht, mir einzureden, das hätte nicht mir gegolten, sondern vielleicht einem Hund, der einen Trick drauf hatte. Oder jemandem, der das Wernesgrüner mit den Zähnen aufgemacht hat.

Die Welt des DrSchwein: Belangloses aus dem Leben eines maximal mittelmäßigen Jobcoaches

Man denkt ja immer, dass man der Einzige mit einem sinnlosen Bullshitjob ist, der das Gehirn verflüssigt und zu den Ohren rauslaufen lässt, aber das ist man gar nicht. Es gibt eins, zwei, drei, vieler solche …

Abfall aus der Warenwelt: Jubiläumsansprache

Den lese ich locker seit acht Jahren und nun hat er Jubiläum. Seine Überlegungen zum Schreiben, Bloggen, ins Internet kotzen, nennen Sie es wie Sie wollen, sind genau die meinen. Deswegen hab‘ ich‘ die Müllhalde hier ab und an mal kaputt gemacht, deswegen können Sie hier nicht kommentieren, deswegen weiß ich immer noch nicht, wo das hinführen soll und was ich hier eigentlich tue. Grüße und Glückwunsch. Es gibt zu wenige gute Blogs. Das hier ist einer.

Metal Hammer: Scorpions ändern Text von ‘Wind Of Change’: wegen Russland

Völker hört die Tugendsignale.

Krone: Hundemalaria in Österreich auf dem Vormarsch

Lockdown!

Theatercontent. Ich war schon wieder im Berliner Ensemble. Nehme mit was geht. Kultur auf Vorrat tanken. Für den schon angekündigten Winter, an dem das deutsche Hygiene-CSI wieder Jagd auf jede Zerstreuung machen wird.

Heuer Panikherz. Stuckrad-Barres Drogentour. Die ich nun zum dritten Mal bereits sehe und ich werde sie mir auch zum vierten Mal ansehen, jetzt nach dieser Coronazeit, in der ich im Schnitt so viel gezogen habe wie nie vorher und so jetzt doch noch einmal derbe am Rand des Tellers balanciert bin, von dessen Klippe man nicht fallen sollte, so dass ich immer noch damit zu tun habe, von dieser Routine der Verwahrlosung runter zu kommen. Ein großes Stück Theater ist das, mit intensiven Schauspielern, die mich hart flashen. Zwei Stunden ohne Pause. Wenn Sie kurz vorher ein wenig Pep ziehen, reicht der Rausch bis zum Exzesshöhepunkt und Sie erleben, wenn Sie gut dosieren, Ihren Downer synchron zur finalen Bühnendepression. Ich liebe dieses Stück, ich feiere dieses Stück, ich lasse es hochleben wo ich kann. Wenn sie es weiter zu diesen wenigen jährlichen Terminen auf die Bühne bringen, werde ich immer wieder dort sein und mich freuen.

Netflixscheißdreck: 8 Rue de l’humanite. Ich hab’s gewusst, dass es jetzt, nachdem sich die meisten wieder eingekriegt haben, losgeht mit den Coronakomödien. Der Verklärung. Verseichtung. Verkitschung. Dem ganzen Stumpfsinn. Und ich? Glotz‘ das auch noch. Seicht. Kitschig. Fade. Nicht lustig. Okay, ich hasse Komödien. Eigentlich alle. Mein Humor ist vorzugsweise schwarz, triefend zynisch und möglichst stumpf verletzend, was meinen Humor zu einem Minderheitenhumor macht, den ich glaubte, in dieser französischen Produktion (Noir! Noir! Nooooir!) zu finden, aber nein. Das hatte zur Folge, dass ich bei dieser überflüssigen Coronakomödie, die keine Minute Zeit wert ist, sehr gelitten habe und hiermit schwöre, dass ich nie nie nie wieder eine Coronakomödie schauen werde, außer eine, in der alle Hauptdarsteller sterben. 

Und ich hab‘ Tenet gekuckt. Gibt’s bei Amazon Prime für lau. Hab’s nicht verstanden. Zu doof. Oder mit meiner 6 in Physik zu wenig Physikverständnis. Oder Hirn weggekifft. Weggesoffen. Weggeschnupft. Oder alles zusammen. Komischer Film. Mochte ich nicht. (weiterführender Link dazu: „Keiner kann mich verstehen!“ – Ein paar Gedanken zu „Tenet“, ich bin raus …)

Bleibt der Suff- und Foodcontent zum Ende:

Gesoffen habe ich schon wieder in einer Eckkneipe, so langsam wird mir das selber suspekt, ich werde noch zum Kneipenhocker, zusammen mit anderen Spinnern, die wie ich immer seltener im Silverwings zerkeimen, sondern hier, Zigarettenrauch, Kiss-Flipper, Devotionalien aus der Mauerzeit. Hertha-Fanblock. Ehrliches Pils. Ständiger Wodka. Vollgesoffene Liebesschwüre an jemanden, der mir abseits von Rauch und Schnaps zu hässlich gewesen wäre. Das von mir selbsttätig vollgekotzte Klo. Die Telefonnummer vom Escortservice, der mir noch in dieser Nacht, von der mir wenig in Erinnerung bleiben sollte, die Scheine reihenweise aus dem Arsch ziehen wird. Bäreneck. In – kein Witz – Reinickendorf. Wir saufen jetzt nicht mehr in Kreuzberg, wir saufen jetzt in Reinickendorf. Im Bäreneck. Direkt beim kroatischen Pula-Grill. Und nein, keine schwule Kneipe, klingt nur so. Schwöre. Unschwuler könnte eine Kneipe nicht sein. Aber geil. Doch, echt geil. Schön, dass sowas überlebt.

Das Rezept. Gekocht habe ich ein Pilz-Stroganoff. Ich habe es nur nicht vegan gemacht, weil mich vegan triggert. Nein, Spaß, es gab nur keine vegane Crème fraîche bei Lidl, also habe ich normale genommen. Sehr gutes Rezept. Die Rösti waren aus der Packung, aber mit dick Soße bekleistert geht auch das. Gude.

Nö, das war’s. Masallamah.