
„Im Widerspruch zur eigenen Vernunft zu leben ist der unerträglichste aller Zustände.“
Mark Twain Xavier Naidoo Muammar al-Gaddafi Leo Tolstoi
Zack. Dat war’s. Wir haben jetzt April und das Maßnahmenblei ist auf einmal weg. Aufgelöst. Ganz plötzlich und tschüss. Über ein halbes Jahr Beleidigungen, Ausgrenzungen, Demütigungen. Und vollkommen entzündete Menschen, die andere Menschen mit allen möglichen durchgeknallten Mitteln zu etwas zwingen wollten, das sie nicht möchten. Abgehakt. Durchgehalten. Durchgezogen. Nicht in die Knie gegangen. Nicht den Kopf gesenkt. Ihnen nicht ihren Willen gegeben. Das ist ein Fortschritt. Früher hätten sie mich gebeugt gekriegt. Ich hätte wohl irgendwann getan was alle wollten. So wie sie das wollten. Weil sie das wollten.
War jetzt aber nicht, sondern im Rückblick eine hervorragende Übung für die eigene Standhaftigkeit über einen doch lang und sehr zäh gewordenen Zeitraum. Einfach war’s nicht, aber ich habe ihnen den Willen nicht gegeben, sondern bin bei meinem geblieben. Ich verbuche das als Erfolg.
Es geht gut, es ist vorbei. Und ich finde es Zeit.
Wenn Sie wissen wollen, was aus dem Berliner Coronamaßnahmenprotest geworden ist, den sie eine Zeitlang als so bedrohlich angesehen haben, dass sie mit Wasserwerfern, Knüppeln, willkürlichen Einkassierungen, Gefährderansprachen und natürlich dem berühmten Pfefferspray dagegen vorgegangen sind, dann kann ich Sie beruhigen. Die paar Reste in den paar Telegramgruppen, die eine Zeitlang tatsächlich groß, straff organisiert und bemerkenswert aktiv waren, sind jetzt verwaist, vermottet und verschlumpft. Nur ab und zu, alle paar Tage, kommt mal ein Lebenszeichen an den Start und dann ist es entweder absurder Truthermist, durchsichtiges Putinfanboygerassel oder … naja … so etwas:

Geil, nech? Oder hier:

Räucher my ass. Aber so ist das jetzt. Die professionellen Esos fischen noch ein wenig impfgegnerische Kundschaft ab und das war’s dann mit dem Protest. Is‘ allet tot nu‘. Feierabend, Spaziergänge. All said, bye bye. Knick knack auf Wiedersehen. So war das auch mit Occupy damals gewesen, falls sich überhaupt noch wer erinnert. Am Ende dann Gestörte, Verrückte und Esofischer. Schamanen und Kräuterhexen. Chemtrails und Urinaufbereiter. Damals mit ihren Klangschalen vor stinkenden Zelten Nähe Reichstag den Mond antanzend. Am Ende arg traurig anzusehen.
Aber gut, Protest braucht’s eh nicht mehr, denn coronale Verbote und Pflichten, gegen die man protestieren könnte, sind gar nicht mehr nötig, da die Konditionierung im Ergebnis gut gelaufen ist. Die meisten Leute funktionieren jetzt auch ohne Verwaltungsvorschriften. In meinem Fitnessstudio bin ich der Einzige außer dem Personal, der keine Staubfiltermaske trägt. Der überhaupt keine Maske trägt. Ehrlich der Einzige. Allein allein. Und sie versuchen tatsächlich eine komische Form von nonverbalem Gruppenzwang, mit seltsam offensiven vorwurfsvollen Blicken. Haben nichts mehr an Zwangsmitteln in der Hand, wissen das auch, wollen aber nicht ablassen und glotzen nun schief auf den, der’s nicht mehr macht, weil er’s nicht mehr muss. Auch später in der Drogerie. Alle außer mir vollvermummt maskiert und manche weichen sogar ängstlich zurück, wenn ich gesichtsnackt im Gang auftauche. Irre. Sehr gut konditioniert alle. Hut ab. Innerhalb von zwei Jahren nur.
Angst.
Verstehen Sie mich nicht falsch, Sie können tragen was Sie wollen, wo Sie wollen, so lange Sie wollen, freies Land und so, Sie können wegen mir alle zusammen jeder mit einer Burka rumlaufen oder mit Gasmasken, einem Strahlenschutzanzug, als Ledergimps mit Kettenhalsband und vibrierendem Analplug im Darm, mir völlig egal, so lange Sie mich nicht dazu zwingen. Oder mich in Ihrem geliebten Gruppendruck blöde anlugen, nur weil ich’s halt nicht mache. Weil’s eben – ernsthaft, kucken Sie sich die Erkältungsverläufe im Querschnitt an – hysterisch ist.

Aber wissen Sie, was mein erster Impuls im Fitnessstudio war? Ganz ehrlich? Mitmachen. Anpassen. „Scheiße wo ist meine Maske, ich muss die Maske, die Maske, meine Maske …?“ Kein Scherz, echt jetzt. Ich hatte beim ersten Mal, noch bevor mich die erste Eule vorwurfsvoll angeglotzt hat, beim Anblick der ganzen Maskierten einen unwillkürlichen und vor allem ungewollten ersten schnellen Zwangsimpuls, das zu machen, was alle machen. Reinster Herdentrieb. Völlig abgekoppelt von meiner Überzeugung. Krass. Und interessant. Ich dachte nämlich, ich sei immun dagegen, aber wohl doch nicht so ganz. So ist es am Ende es eine schöne Übung, als Einziger einer Gruppe das zu tun, was keiner tut. Und dann ist das schon wieder alles gut so.
Was sie alle, die sie glotzen, nicht wissen können: Vorwurfsvolle Blicke bewirken bei mir nichts. Sondern oft sogar das Gegenteil. Wenn das passiert, nehme ich automatisch eine oppositionelle Haltung ein. Egal wie vernünftig oder unvernünftig. Weil’s nicht mehr zieht. Ich bekomme vorwurfsvolle Blicke mein ganzes Leben schon von allen möglichen Frauen, die meinen Weg kreuzen und nicht goutieren, was ich tue, was ich bin, was ich sage, wo ich hingehe, wie ich angezogen bin, deshalb vergessen Sie das mal. Die Methode mit den passiv- aggressiven vorwurfsvollen Blicken hat bei mir als junger Erwachsener das letzte Mal gewirkt.

Dem Kind geht es derweil nicht anders. Die superwoke Schule hat die ersten drei Tage des formell maskenfreien Aprils dafür genutzt, die Kinder im Dauerfeuer wieder hinter die Maske zu quatschen: „Wir würden uns freuen, wenn ihr alle Masken tragen würdet. So schützt ihr euch und auch uns Lehrerinnen.“ In jeder Stunde. Von Deutsch über Englisch bis GeWi. Maske Maske Maske. Am Montag, dem ersten formell maskenfreien Tag, kamen noch zwei Drittel der Kinder ohne Staubfilter in die Schule, am Mittwoch bereits saß die ganze Klasse wieder vollmaskiert hinter den Tischen, als hätte Lauterbach himself eine neue Killerwelle ausgerufen. Naja. Fast die ganze Klasse. Außer meinen Kind, das seitdem angeblich (muss man vorsichtig sein, vorpubertäre Kinder erzählen gern mal Blech oder das, was Erwachsene hören wollen) als einziges maskenlos dasitzt.
Und es ist vollkommen logisch, dass das so ist, denn wenn diejenigen Handelnden, die in der Position sind, anderen folgenschwere Noten für alles mögliche zu geben, etwas so sehr wollen, dann folgen dem alle, die von eben jener Benotung abhängen, schlicht weil sie Nachteile vermeiden wollen. Ist ja menschlich. Und natürlich ist es eine sehr perfide Form von Zwang ohne formell ein Zwang zu sein, was die Schule hier praktiziert, völlig entgegen dem pädagogischen Leitbild, souveräne und aufrechte Menschen zu produzieren, was sie alle immer so feierlich in Broschüren, Internetauftritt und auf Elternabenden predigen.
Gut. Ist eben so in Monat Eins von Postcorona. Müssen wir sehen, was jetzt kommt. Bisschen ein Auge drauf haben wegen Maskenmobbing und darauf, ob das Kind notenmäßig noch mehr abrutscht als in den letzten zwei Jahren Coronabildungsdesaster sowieso schon. Anstrengend. Aber das ist eingepreist, wenn Sie ein Kind machen.
(und was ich immer sage: Schule ist halt scheiße. Kann man froh sein, wenn man da raus ist.)
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Kleiner Rückblick: Am 04. März 2020 schrieb ich:
Hier in Berlin-Prenzlauer Berg kommen mir jetzt schon die ersten Hysteriker mit Gesichtsmasken vermummt und übergestreiften Gummihandschuhen die Greifswalder Straße entgegen. Verrückte Zeit. Diese ständig überdrehten Leute immer. Angst. Seele. Essen. Auf.
Haha. Witzig, oder? Jetzt in der Nachschau. Machen wir uns nichts vor, die mit den Gesichtsmasken sind jetzt die Regel. Die Mehrheit. Ganz von alleine. Ohne Vorschrift. Diese allgemeine Dressurleistung kann ich durchaus anerkennen, ohne mich ihr freiwillig zu beugen. Ist mein erstes Mal, dass ich so eine grundlegende Rekonditionierung miterlebe und ich finde es beeindruckend. Von der Seitenlinie aus. Ich war in Polen und kann Ihnen sagen, dass das bereits ab Słubice aufhört. Nix mehr. Keine Masken. Außer den Deutschen an den Tankstellen. Es liegt wirklich an diesem Land. Man sagt den Bewohnern, was sie tun sollen, und die tun das dann.
Dazu passt ganz gut dieser kleine Clip hier. Sagen Sie an: Niedlich oder erschreckend?

Aber es gibt auch gute Nachrichten: Ich darf den Streetfoodmarkt in der Kulturbrauerei wieder legal betreten. Niemand mag mehr einen Schlumpfausweis sehen, den ich eh nicht habe. Doch Sie spüren an den Leuten, dass das Maßnahmenblei noch lange nachwirken wird. Ängstlich. Misstrauisch. Keine Spur mehr von der legendären Lockerheit bestimmter legendärer Kieze meiner Stadt. Das hat gesessen. Alles hat gesessen.
Aber das kann man nutzen. Ich habe beim Dumplingfressen an meinem Lieblingsstand eine gut funktionierende Methode entwickelt, andere Menschen auf Abstand zu halten, die ich nicht gerne in meiner Nähe habe. „Eh! Könn‘ wa uns dazustellen?“ Kommen die zwei schwitzenden Besoffenen mit Bier und Bratwurst an meinem Stehtisch gewankt, die aus allen Poren nach übergriffigen Vollquasslern stinken. „Ja, aber ick hatte Corona.“ Gesagt, gegrinst, ironisch, was in diesen so bitterernsten Zeiten so komplett untauglich geworden ist.
Zurückweichen passt als Wort nicht für das, was die dann taten. Flucht trifft es eher. Überstürzte Flucht. Dass sie nicht noch den Stehtisch mit sich gerissen haben, ist reine Glückssache. Ja nun, stimmt schon, dass ich Corona hatte, ist allerdings ein halbes Jahr schon wieder her. Ich bin ein Oldschool-Deltaboy, der nicht mal Omikron kriegt, wenn er sich absichtlich von einem Omikroni anhauchen lässt.

Die Traurigkeit des Monats haben die Punks (haha … nein) vom superrevolutionären (haha … nein) Tommy Weisbecker-Haus gebracht. Während sogar Deutschland all die jämmerlichen 3, 2, 1G-Doppelplusregeln abgeschafft hat, brauchen Sie dort, wenn Sie dort ein Glas Bier trinken wollen, einen … na? … Coronatest! Im April. Im rebellischen (haha … nein) ehemals erstklassig besetzten Haus der Stadt. Und was da so scheppert ist Tommy Weisbecker, der alte Anarcho. Unter der Erde bei den sieben Würmern. Er rotiert wie eine Zentrifuge.
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Noch trauriger finde ich aber ganz persönlich die Reste der Piratenpartei, schauen Sie mal:

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Genug davon. Ich kriege von sowas einen depressiven Schub. Kommen wir zum Russencontent und in dem Kontext zum Hackemob des Monats: Ich besitze russischen Tee (Buuuuuuuh!). Weil ich gerne im russischen Supermarkt einkaufe (Pfuuuuuuuuuui!) so wie ich gerne im besten russischen Restaurant der Stadt esse (Huuuuuuuuuuuurensohn!).
Das mit dem Tee fiel jetzt im Borgwürfel auf. „Du hast da russischen Tee.“ „Ja.“ „Du kannst doch keinen russischen Tee kaufen.“ „Doch.“ (den Tee hatte ich vor Putins Einmarsch schon, aber das weiß der Depp ja nicht und ich sag’s ihm nicht. Weil der sich ficken darf.)
Jetzt geht das also wieder los mit dem Einreihen hinter einer Fahne. Den übergriffigen Hinweisen. Dem plakativen Sag-mir-wo-du-stehst. Neues Thema, neuer Druck. Nachdem sie die Stay-at-home-Fahne endlich weggepackt haben. Du kannst doch keinen russischen Tee kaufen. Sie hängen sich echt unironisch an Tee auf. Diese Menschen machen mich kaputt. Alle. Weiß nicht was die wollen. Dass ich den Tee verstecke. Oder in schwarzer Folie einwickle. Oder schlicht umschütte. Wegkippe. Was ich immer sage: Das Konzept Mensch ist eine grauenhafte Idee. Sie können’s nicht. Sie können gar nix. Menschen sind total bescheuert.
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Hear hear. Seit diesem Monat haben wir die allgegenwärtige Tugendsignalisierung jetzt auch bei der Berliner Stadtreinigung. Die hiesigen Müllautos tragen jetzt blau-gelbe Flaggen mit der Aufschrift Stand for Ukraine. Ja, got the point. Versteh’s auch. Aber Frage: Trägt das ständige Fluten des öffentlichen Raums mit einer zu immer einem anderen Thema gefärbten Haltungslawine nicht dazu bei, die Leute jedes Mal bis über die Stopfgrenze zu sättigen? Bis sie’s nicht mehr sehen können? Also mir geht das so und da mag die Botschaft noch so nachvollziehbar sein. Jedes Müllauto, jeder dritte Balkon, jede vierte Werbetafel, auch das verdammte Autohaus umme Ecke ist jetzt gratismutig in Blau-Gelb dekoriert und mich nervt’s schon jetzt, nach dem ersten Müllauto. Und das hat nichts mit irgendeiner Haltung zu tun, die ich dazu hätte (ich habe keine), sondern nur mit dem Widerwillen gegen jedes Haltungsvollgepumpe inzwischen, egal für oder gegen was. Klima. Ernährung. Zero Covid. Ukraine. Ich fühle mich wie eine ständig haltungsgestopfte Gans, aus der sie irgendwann Foie Gras mit Moralgelee machen wollen.
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Es folgt die Serviceoffensive des Monats. Mein Grastaxi hat eine Kundenbefragung initiiert. Es möchte die Kundenwünsche zu den Lieferzeiten wissen:

Eat this, GLS, DPD, Hermes Herpes. So geht Kundenorientierung.
Frage an der Stelle: Wo bleibt eigentlich die versprochene Legalisierung?
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Kommen wir zum Wunder des Monats. Das Kind lud ein paar Buddies zum Lasertagspielen ein, um das Ende der coronalen Präpubertätslangeweile zu feiern. Und ich habe noch geunkt. Uuuuh. Naaa. Mööööp. Vergiss das mal. Das funktioniert doch nicht wegen der Bedenkenträger. Erstens wegen Corona (Aaaaaaaaaabstand!) und zweitens wegen Lasertag (Waffen! Schusswaffen! Gewaltverherrlichung! Alerta!). Ich mutmaßte Absagen über Absagen wegen elterlicher German Angst und elterlichem German Woke. Doch nix. Alle acht eingeladenen Kinder durften kommen. So ist das. Surprise Surprise. Manchmal sind die Leute da draußen sehr viel entspannter unterwegs als diese entzündeten Leute immer in diesem Internet, die schon wieder den Untergang aller Abendländer ausrufen wegen … ach, egal.
(man sollte weniger Internet … viel weniger Internet …)

Neue Krise, neuer Shit: In ganz Prenzlauer Berg gibt es seit Wochen kein neutrales Öl zum Braten mehr. Sonnenblumenöl. Rapsöl. Selbst der überteuerte Kram aus dem Bioladen. Weg. Mehl. Nudeln. Hefe auch wieder. Senf tatsächlich. Regale leer. Im Moment koche ich mit Erd-, Hasel- und Walnussöl sowie mit Olivenöl, sobald es passt, was natürlich derbe ins Geld geht, aber was willste machen? Versorgungsengpass in da house. Kriegswirtschaft. Krise is‘. Fuck Putin. Und fuck Dieselfahrer, die sich den Shit angeblich deziliterweise in den Tank kippen wegen den Fuckputinbenzinpreisen. Sagte der Hausmeister vom Borgwürfel und der weiß immer alles.
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Feinste Ironie des Monats: Da will man auf Telegram in den Kanal „Unzensiert“ reinschauen, um einfach mal zu schauen, was denn da Zensurwürdiges drin ist, dann geht das nicht, weil zensiert:

Ja, muss ich wieder umständlich einen Umweg gehen, um zu lesen, ob es ein Nazikanal, ein Chemtrailkanal, ein Putinkanal oder ein Coronaschlumpfkanal ist. Was wieder Arbeit ist. Und nervt. Meine Güte. Das war vor ein paar Jahren noch undenkbar, dass irgendwer entscheidet, was ich im Internet sehen darf und was nicht. Vor ein paar Jahren haben sie die eklige Ursula von der Leyen noch für solche Ideen, das Internet zu zensieren, gegrillt. Dann haben sie es scheibchenweise gemacht. Da was. Da wieder was. Und hier. Und sie kommen damit durch. Löschen Löschen Ausblenden Wegradieren. Damit ich nicht lese, was ich nicht lesen soll, weil mir niemand mehr zutraut, selbst zu bewerten, ob etwas Bullshit ist oder schlicht Scheißdreck. Früher hat man die Spinner labern lassen und ich hab‘ mir die Spinner voll gerne beim Labern angeschaut, weil ich mir gerne Spinner beim Labern anschaue. Jetzt legen sie mir Steine in den Weg. Weil sie denken, dass ich zu dumm bin, zu den Spinnern auf Distanz zu bleiben. Weil sie Angst haben, dass die Spinner mich beeinflussen könnten. Weil ich so labil bin. Quasi ein Kind. Weil sie mich schützen wollen. Mich in Watte packen wollen. Ich nur noch den Faktenfuchs der ARD schauen soll. Weil der mir sagt, was die Wahrheit ist.
Dabei macht mir das nur Arbeit, die Blockaden zu umgehen, damit ich sehen kann, was ich sehen will. Ihr nervt mich, ihr knuffigen Nannys.
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Dazu passt die Kontradiktion des Monats. Elon Musk möchte Twitter übernehmen, das Zähneklappern geht los und es werden krude Statements in Reihe rausgehauen:

Wait, what? Staat? Kontrolle? Meinungsfreiheit? Gewährleistung? Der Staat? Echt jetzt? Der was? Der Staat? Jeez …
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Knick knack weg. Hier der vollendete Stumpfsinn des Monats, präsentiert vom … na klar … lustigen öffentlichen Rundfunk:

Okay, das war’s, ich bin überzeugt, her mit dem Jab. Oder nee, warte, ich nehm‘ gleich drei. Besser vier. Weil der Dom so … (jeez, shoot me, plz, knall mich doch einer ab, ich mag nicht mehr, Menschen, diese Menschen …)
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Sündenbock des Monats:

Vallah, Alder, die Leute sind so durch. Was weiß ich, Mann. Kein Plan.
(Wenn Sie übrigens wissen wollen, wo ich den ganzen krassen Kundgabeschrott immer her habe: Es ist der Gruppenchat meines besoffenen Umfelds. Da posten die nur noch solche bekloppten Sachen inzwischen. Blöde Witzebildchen oder Facebooksinnsprüche sind raus, jetzt sind es Screenshots der Statements nervlich durchgenudelter Menschen. Es gibt so viel von dem verstrahlten Zeug jeden Tag, dass ich ein Best Of rauspicken muss, kein Scherz. Und ich muss es auch anonymisieren, weil die Leute das alles unter ihrem offensichtlichen Klarnamen posten, was sie irgendwann sicher übelst bereuen werden, weil das unanonymisiert überall verteilt wird. Man muss die Bekloppten und Bescheuerten vor sich selbst schützen, ernsthaft.)
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Und gleich hinterher die Verzweiflung des Monats, gesehen in meinem schlumpfigen Bezirk:

Die armen Immobilienhaie auf dem trockengelegten, komplett ausgelutschten Berliner Immomarkt. Wer Eigentum hat, wartet auf noch höhere Preise und wer Mieter ist, klammert sich an seine Butze, denn Umzug bedeutet Ruin, es sei denn, Sie ziehen irgendwo an die Grenze zu Sachsen-Anhalt, wo früher nie jemand wohnen wollte. Da geht’s preislich wohl noch, wie man hört.
Cool, dass es da noch attraktive Wohnungsanzeigen gibt, zwar nur in einer räudigen WG, aber hey, bei solchen ansprechenden Mitbewohnerys wird das Zusammenwohnen bestimmt supidupi schnafte:

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Die coolste Demo des Monats, natürlich in Berlin:

Aber sicher Berlin. Wo sonst?
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Verlorene Contenance des Monats:

Freigelegte Nervenstränge im Coronabunker. Vorsicht. Bitte nicht füttern. Hamster spritzt mit Urin.
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Bonustrack. Das Deutschland des Monats:

Oje. Der Deutsche auf dem Kriegspfad. Will den Manager sprechen.
Hierzu passt ganz gut der Paulanergarten des Monats:


Tjo. Satire? Echter Aktivist? Keine Ahnung, alles eine Suppe, ich krieg‘ das echt nich‘ mehr auseinanderdividiert.
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Tut mir leid, aber jetzt wird’s kurz arg übel. Hier die Rassenlehre des Monats und sie erstaunt mich sehr. Irritierend zu sehen, dass diese Denke jetzt ganz oben in einem Bundesministerium angekommen ist und von dort verlautbart wird. Das ist doch Fake, oder? Fake? Ja? Das können sie so nicht ernst meinen. Niemand kann das so in diesem Duktus und mit diesem ordinären Denkgerüst ernst meinen.
Last train to Irrenhaus, wir sind fast durch, ich kann’s auch nicht mehr sehen. Hier ganz zuletzt eine dringende Durchsage: Wenn Sie Katzen nicht leiden können, sind Sie jetzt Nadsi. Ja verdammt, das auch noch, ich hasse Katzen, aber ich will kein Nadsi sei, was mache ich jetzt? (mein Hirn, diese ganzen verrückten Menschen lassen es schmelzen und es quillt mir zu den Ohren raus …)
Drop. Out. Ende behände. Satt bis zum Zäpfchen. Bin raus. So viel zum April. Grüße und so. Mehr war nicht.