Infantilisierung 7.0

Fuck. Post.

Der Waschbär ist traurig. Mit superunglücklichem Sideways Latin-only Emoji. Teilt mir irgendeine Community mit, bei der ich offenbar angemeldet bin, ohne zu wissen warum.

Waschbär …

… der traurig ist …

So sprechen die mich an …

Ich weiß nicht, wo das hinführen soll mit diesem Kinderkram. Dieser lächerlichen Sprache. Den blöden Flauschibildern, in deren Namen ein von einem eifrigen Medienteam programmierter Bot eines stumpfen Startups schreibt. Kinder, Kinder, nur noch Kinder, irgendwann werden wir alle Windeln tragen. Einfach um uns nicht einzunässen, wenn wir mit Babyrasseln bei Fluffi und Pupsi von der Communitybutze im Loft nebenan auf einen leckeren Schlumpfeis-Banane-Smoothie mit bunten Glitzerstreuseln eingeladen werden.

Güte, schnell weg, was tue ich hier, und wo ist der Abmeldebutton? Waschbär. Ist traurig. Ich muss da raus. Weg. Abmelden. Geht nicht so einfach. Homepage. Passwort nie gespeichert. Passwort zurücksetzen. E-Mail checken. Link klicken. Passwort neu machen. Einloggen. Profil. Wo lösche ich das? Finde nix. Googeln. Weiß jetzt wo. Profil löschen? Willst du wirklich? Wir werden dich vermissen. Der Waschbär wird dich vermissen. Buhä. Bitte geh‘ nicht. Der Waschbär wird traurig. Der Waschbär weint. Der Wasch… klick. Mülleimer. Ich hasse Waschbären, ich würde die essen, gäbe es die bei Lidl im Tiefkühler, aber das können die Schnullerkinder der Generation XYZ mit ihren Bauklötzen auf ihrem Spielteppich ja nicht wissen.


Infantilisierung 6.0