
1. Böhmermann schaltet sich ein
Krise bei Springer. Böhmermann schaltet sich ein. DHL keilt gegen einen Kunden. Böhmermann schaltet sich ein. Genderwahn bei Audi. Böhmermann schaltet sich ein. Bernd Björn Bilbo Höcke lässt einen ekligen Furz fahren. Böhmermann schaltet sich ein. Mein linker kleiner Zeh eitert. Böhmermann schalala. Sich ein. Keine Ahnung, warum das immer wieder eine Schlagzeile wert ist. Keine Ahnung, warum der früher junge, freche Wilde und jetzt alte, lahme Woke so eine Relevanz besitzt, dass staubige Portale darüber berichten, dass er sich irgendwo eingeschaltet hat, vulgo: Was zu irgendwas getwittert hat. Das nennen sie Einschalten. Dabei ist es keine Nachricht, ob sich irgendwer via Internet irgendwo einschaltet. Vor allem wenn er das dauernd macht. Und inzwischen sogar qua Penetranz mit nachlassender Wirkung. Böhmermann schaltet sich ein. Hund beißt Mann. Keine Nachricht. Böhmermann schaltet sich aus. Mann beißt Hund. Das wär‘ eine.
2. Coronawitze

Alle gehört. Wirklich alle. Durch die Bank. Einen Superknaller nach dem anderen. Reicht jetzt auch. Ist doch vorbei nun. Alles vorbei. Gut jetzt. Corona. Das Regime. Maßnahmen. Hype. Hysterie. Honkenballett. Das ganze Blei. Wenn jetzt sogar dröge Comedians aus der Deckung kommen und mit den über zwei Jahre lang gesammelten, aber aus Angst vor dem öffentlichen Gekanzel nicht rausgehauenen kalten Jokes das Kackvirus zu ihrem Thema machen (huhu, wie originell und vor allem so gratismutig jetzt am Ende), ist’s nun wirklich gut. Euch hätte es mittendrin gebraucht, nicht jetzt. Deshalb aufhören bitte. Oder besser gar nicht anfangen.
3. Zugezogene, die das G durch ein J ersetzen und sich fortan als echte Berliner ausgeben

Ihr seid keine echten Berliner, ihr seid zugezogen. Und nervt. Weil jeder Gehörlose hört, jeder Blinde sieht und jeder Autist fühlt, dass ihr Fake seid. Steht zu dem, was ihr seid. Es ist okay, zugezogen zu sein. Hört auf mit dem Nachäffen. Ihr seid peinlich.
Bonustrack:
4. Blogger, die in ernster Lage (Krieg, Tod, Teufel, ISIS, Putin, Taliban) zwischendurch was Heiteres oder Seichtes verbloggen und sich direkt darunter ganz schnell ganz umständlich dafür rechtfertigen: „Ich weiß, angesichts der Lage, furchtbar, bla bla, hier etwas Musik, muss ja, ich kann ja nicht immer nur Ernstes, trotzdem kurz was anderes, ganz kurz mal, morgen wieder Ernst, bla bla, Ausnahme, Düsternis, Laaage, schlimm, natürlich, bla, aber trotzdem, hier ein Sketch, ein Cartoon, Zupfkuchen(autsch!)rezept, kleines kurzes Cliplein, in dem einer ein Kunststück macht, aber dennoch tut mir leid for the Seichtness, ich weiß doch, Lage Lage Lage bla, morgen schreib‘ ich wieder was zu Krieg, Tod, Teufel, ISIS, Putin, Taliban sooorry…“
Puh. Öde. Überflüssig. Disclaimer sind immer hässlich. Und so lahm. Es ist Ihr Blog. Ihr Content. Was wäre das, wenn alle jetzt nur noch das Gleiche schreiben würden. Posten Sie doch was Sie wollen. Freedom of speech. Trotz der Lage. Sie dürfen das. Sie sind doch kein Politiker. Nur ein Honk auf seinem Sofa. Mit einem Tagebuch. Dessen Eintrag schon in vier Tagen niemanden mehr interessiert. Wozu all diese ganzen überflüssigen Rechtfertigungen momentan? Wovor haben Sie Angst?