Linkschleuderei vom 25. Februar 2022

Der einzigen Kirche, der ich angehören möchte, ist die, die man im Dorf lässt.

Hermann L. Gremliza


Tjo.

Muh.

Was soll man dazu …

… krrrk …

… ziemlich kalt erwischt, was? …

Yo.

Kein Plan.

Die Links. Read this:

Al Jazeera: Mapping Russian attacks across Ukraine

Eingestanden. Damit habe ich nicht gerechnet. Das überrascht mich ehrlich. In dieser Rigorosität. Das habe ich komplett anders kommen sehen. Und auch anders von mir gegeben, als das Kind mich deswegen vor ein paar lausigen Tagen noch frug. Lag eindeutig und nicht schönzureden falsch. Fuck Spieltheorie. Was da gerade passiert ergibt keinen Sinn. Pokern ja. An Grenzen gehen auch ja. Durchziehen nein. Was soll das werden, wenn’s fertig is‘? Mir zu hoch sowas.

Für den aktuellen Frontverlauf nebst Detailmeldungen über Gefechtshandlungen kann ich auch hier wieder Liveuamap (arg gefragt gerade, deswegen nicht ganz so leicht zu erreichen, Refresh drücken hilft) empfehlen. Habe ich das letzte Mal genutzt, als Daesh Syrien und Irak überrannt hat. Auch schon wieder gut sieben Jahre her. Nach wie vor ist es die Quelle, wenn Sie garantiert fremdmeinungsfrei einfach nur mit den Ereignissen auf Stand bleiben wollen.

Ja schön. Feine Grütze auf Toast. Hätt‘ ich mal die scheiß Dosen nicht gefressen. Vielleicht muss ich ja bald neue kaufen. Barks.

Ben Markins Fake BBC Nuclear Attack Broadcast

Klapper Klapper. Mordor kommt und frisst uns auf. Megagut. Kannte ich noch nicht. Schade, dass diese „Reportage“ mit der Pulverisierung von Warschau endet, bevor die Russen im Oderbruch auf die lustige deutsche Genderwehr treffen, die in Umstandsuniform Peng Peng rufend mit dem Einhornunimog durch den Wald fährt und die Russen dazu bringt, vor lauter Lachbauchschmerzen den Angriff abzubrechen.

Ich habe eine Frage für den Fall, dass die Zirkusclowns am Steuer da oben mir eines ihrer nicht funktionierenden Gewehre zur Verteidigung dieses bescheuerten Landes in die Hand drücken wollen: Kann ich diesen deutschen Pass kurzfristig irgendwo wieder loswerden? Ich habe überhaupt kein Interesse daran, für die windschiefe Baerbock und die lächerliche Lambrecht in den Krieg zu ziehen und würde denen gerne gepflegt von der Fahne gehen, bevor der Bolschewik die Stadtbrücke von Frankfurt an der Oder überquert, deren Sprengung mangels vorhandenem TNT, dessen Beschaffung sich seit drei Jahren in der europaweiten Ausschreibung befindet, nicht geklappt haben wird.

Und hey, noch was: Gilt in den Schutzbunkern dieser drolligen Hauptstadt eigentlich 2G? Haben sie hier überhaupt Schutzbunker? Und wer warnt die Leute vor dem drohenden Raketeneinschlag auf der Greifswalder Straße? Die Sirenen, die nicht funktionieren? Cellbroadcast, das hier nicht klappt? Oder bekomme ich die Warnung per Fax zugestellt, das ich nicht habe? Oder vom unterbezahlten Pinbotenknecht als Amtseinschreiben in den Briefkasten geworfen, in dem sonst nur noch Rechnungen landen, die ich liegenlasse? Fragen über Fragen. Jetzt kommt da aus dem Nichts so ein Krieg angeschissen und ich hab‘ nix anzuziehen. Bin nicht vorbereitet. Weiß nix. Kann nix. Hab nix. Meine Güte.

(via TWASBO Magazin)

Zeit für ein paar Weisheiten:

Lumières dans la nuit: Grundsätze der Kriegspropaganda

So sin’n se. Alle gleich. Kaum neutrale Berichte über Ereignisse, dafür umso mehr Meinung, Meinung, noch mehr Meinung. Als gäbe es nicht schon Meinung genug. Unlesbar in dieser Massiertheit wie bei jedem Thema. Jedes Mal. Immer noch. Dabei muss ich nicht in jeder Meldung die Haltung der Bundesregierung serviert bekommen. Sie ist bekannt. Fürs Widerkäuen dessen braucht es Journalisten nicht. Da reicht der Pressesprecher.

So. Is‘ gut erst mal. Sacken lassen. Lass mal anderes aufsammeln:

Frankfurter Allgemeine: Vertrauen in Meinungsfreiheit erodiert in Deutschland

Ist doch klar warum. Alles Nazis halt.

Siehe auch: german media in a nutshell

True.

Polemica: S-Woche: Psychotrip

Sehr frisch, sehr klar, beruhigend ruhig. Ich bin quasi nur am Nicken, weil ich genauso ratlos über dem derzeitigen Klima brüte. Staats- und Gesellschaftskritik galt mal als progressiv. Und ich komme schwer darauf klar, dass es jetzt als das Gegenteil gilt.

neulandrebellen: Wir letzten Nostalgiker

Ich fühl‘ mich Disco.

kafka on the road: Billige Gefühle

Da denkt man gerade, dass Blogs inzwischen kaum noch solch kleine großartige Geschichten hervorbringen können und dann sowas.

neulandrebellen: Der Hauptstadtflughafen – Spiegelbild der deutschen Seele

„Alles ist schwer in diesem Land.“ Ja. Vehementes Ja.

Genderama: Wie es Jungen an Jungenschulen ergeht

Wow. Das ist quasi alles, was an einer normalen Berliner Schule als toxisch gilt.

Rückseite der Reeperbahn: Mein unsterblicher Taschenrechner

Sharp. Sagt mir gar nichts, die Marke.

Totenhemdblog: Im Schatten der Arena

Ich mag solche Spaziergänge.

Edition F: „Die Sehnsucht nach Einsamkeit ist wie Durst“ – die Kraft des Introvertiertseins

Moneyquote: „Wenn Introvertierte mit anderen Menschen zusammenkommen, sind sie automatisch damit beschäftigt, Eindrücke aufzunehmen und zu verarbeiten – und verlieren dabei Energie. Diese gewinnen sie erst durch das Alleinsein wieder.“ Ich kenne nur eine Person in meinem Umfeld, die das versteht, und mit der habe ich nur sporadischen, aber umso intensiveren Kontakt. Alle anderen sind der Meinung, meinen Rückzügen stets mit noch mehr Präsenz begegnen zu müssen und sind sofort persönlich verknust, wenn ich mich daraufhin noch mehr zurückziehe. Extros halt. Machste nix.

welt: „Als Frau verkleidet“ – Empörung über von Storch wegen Angriff auf Transgender-Abgeordnete

Ich weiß, dass ich kein Maßstab bin, aber für mich ist es eine Frage des Respekts, eine Transfrau weiblich anzusprechen. Und ganz normal auch. Und natürlich weiß ich, dass diese Sache zwar in meiner Bubble um den Nollendorfplatz, in dem meine Lieblingsbar eine schwule Transbar ist, eine glasklare Selbstverständlichkeit ist, aber bereits hinter der Bezirksgrenze von Berlin-Schöneberg nicht mehr so. Ich würde diese ignorante Positionierung der AfD jetzt nicht so aufgeregt Eklat nennen (darum geht es denen ja oft nur), aber ich gehöre ja auch der extremen Minderheit an, die selbst Scheißmeinungen prinzipiell für zulässig hält. Ist zwar scheiße. Dürfen sie aber sagen. Natürlich dürfen sie das. Wir haben Meinungsfreiheit, Sire.

Amber Schaefer: NYC Tips and Tricks (Vimeo)

Der erste Influencer, der mir leid tut. (via GillyBerlin)

Maverick Moore: My dinner with Werner

What the fuck … ? (via Denkfabrikblog)

Noch mehr Skurriles:

regensburg-digital: Esoterischer Humbug im Landratsamt Regensburg

Energetisches Wasser. Mit Steuermitteln. Fantastisch. Globulispender wär‘ noch super. Aber total wurst. Eure Haushaltslöcher werden bald so groß sein, dass das gar nicht mehr auffällt.

Streamingshit. Der schönste Film der letzten Zeit war The last shift. Netflix. Ich hatte große Freude dran. Sie sehen ein sinnloses Nest irgendwo im sinnlosen Michigan, in dem ein Burgerbrater nach 38 Jahren seine letzte Schicht fährt und einen jungen Typen auf Bewährung zur Einarbeitung zugeteilt bekommt. Wunderschön. Ein wirklich schönes kleines unaufgeregtes Drama. Der alte Mann und der junge Bengel. Schöne Dialoge. Keine Platitüden und erst recht keine Klischees. Schöne lange Einstellungen. Krasser Twist im Plot zuletzt. Ich mag solche Geschichten. Normale Menschen. Sauber gespielt. Und Ed O’Neill (für die ganz alten Leute: For touchdowns in a single game for Polk High) dabei. Toll. Ehrlich. Nochmal: Toll.

Noch was Schönes: Netflix hat den großartigen Berlinfilm Oh Boy mit dem großartigen Tom Schilling am Start. Unvergessen ab Minute Zehn die Szene in diesem typischen Zehnerjahreschwabenmüttercafé (von denen die meisten hier inzwischen coronagestorben oder zu Teststationen mutiert sind). „Ha des isch der Columbia.“ Irre, was ne Zeit das war vor kurzem noch hier. So unernst. Und unschuldig auch.

Der Film hat für mich wie kein anderer das Berlin der beginnenden Zehnerjahre und das Lebensgefühl in den Straßen eingefangen. Und aufgehoben. Diese schöne Zeit, kurz bevor Berlin ganz plötzlich fast über Nacht sehr uncool wurde und heute von jedem Dorfdeppen von Unna bis Görlitz nur noch Shithole genannt wird. So war das. Damals. Alles. Hier in Berlin. Wenn Sie da schon hier waren, werden Sie es mitspüren. Meine Güte, die Zeit…

Mehr? Nope. Sry. Happy warfare.