Linkschleuderei vom 17. Februar 2022

Not everyone you lose is a loss.

Scott


Haha. Lol. Die Typen mit dem Anussticker, mit deren Produkten ich im Rausch immer meinen Bezirk zuklebe, haben eine neue Version am Start: Squidgy. Mit einer milchigen Flüssigkeit um das Loch herum. Und einer Version mit haariger Brust und haarigem Arschloch. Bah. Aber witzig. Ob ich beide gekauft habe? Na klar. Ich muss doch meinen Bezirk zustickern.

Noch was? Ja. Letztes Wochenende wurde der hochbesoldete Frühstücksdirektor von einem arg mutierten Volkskongress erneut in das sinnloseste und gleichzeitig teuerste aller zu vergebenden Ämter gewählt. Fantastisch. Ich hätte ja als parlamentarische Opposition, die ihren Namen verdient, Murat Kurnaz statt irgendwelcher eitler Selfiesternchen als dröhnendes Statement in diese Farceveranstaltung entsandt. Oder gleich als eigenen Kandidaten aufgestellt. Aber sowas Konfrontatives machen sie in diesem blöden Konsensland ja nicht. Hier gibt es einen Einheitslistenkandidaten und der wird’s dann auch. Ohne Widerrede.

Frage dazu: Wieso nennt man eine Wahl, deren Ergebnis vorher fest steht, eigentlich eine Wahl? Gibt’s da nicht einen passenderen Begriff für? Einsetzung oder so? Feierliche Einsetzung des Frühstücksdirektors?

Ach egal. Die Links. Read this:

Freitag: Die Wut dreht sich im Kreis

Der Text des Jahres. Jetzt schon. (via digital diary)

Common Sense: What the truckers want

Oh, das ist ja komisch. Ich hab‘ immer gelesen, dass diese Trucker, die in Kanada gegen die Regierung protestieren, auch schon wieder alles Nazis sind. Jetzt stellt sich raus: Stimmt so pauschal gar nicht. Verdammt. Deutsche Presse halt. Ich hätt’s wissen müssen.

Aber keine Sorge, bald ist wieder bürgerpflichtige Ruhe, wird ja auch Zeit: Historischer Schritt in Kanada: Trudeau will Corona-Proteste der Trucker per Notstandsgesetz beenden. Notverordnungen. Konten einfrieren. Social Media blockieren. Sehr gut. Maske auf. Nazis raus.

Nachdenkseiten: Der gnadenlose Opportunist

Och kucke. Da schwimmt er. Weg vom sinkenden Schiff. Pharma is a bitch.

TWASBO Magazin: Straitjacket Paradise (1): ein Pass, sie zu binden

Die Lage aus Hamburg.

Add-on:

Uwe Jochum: Die Logik der Lage

Und die Folgen.

Und dann hier noch was zum dran rumkauen. Lange dran rumkauen. Laaange.

Kathrin Elfman: Der Lockdown im Kopf, oder: Gibt es Leben nach der Maske?

Da ist sie immer noch, die ausgestreckte Hand der Andersdenkenden. Die es sich rausnehmen, was anderes zu meinen. Nach all dem monatelangen hypertonischen Gegeifer der nervenwunden Mehrheit. Ich bewundere so manchen Geduldsfaden der Leute. Ich werde Mühe haben, mit den Geiferern wieder warm zu werden.

kommunal: Impflicht und Debattenkultur: Infektionsgefahr Vertrauenskrise

Ja doch, alles richtig. Vergiftet. Und giftig. Aber das ist nicht neu. Neu ist nur, dass sich daran staatliche Institutionen und Akteure Aktivisten das erste Mal ganz offen beteiligt haben.

Koinobori: Was schert mich linke Kritik am „kapitalistischen Normalzustand“

Das ganze Dilemma so eloquent wie prägnant zusammengefasst in einem Kommentar im Heise Forum. Im Heise Forum! Ein Leserkommentar! Ausgerechnet. (via DS-pektiven)

Noch einen drauf:

Radio München: Die kontrollierte Opposition

Polemica: Alles wird gut

Sehr schöner Text. Hat mir sehr gefallen. Anerkennung.

nordkurier: Kuriose Rasur-Vorschrift an Uni Greifswald – Hitler-Bart erlaubt

Ja gut, kennt jeder inzwischen, diese letzten Zuckungen der ganzen absurden Regelungswut. Aber ich wollt’s halt auch im Blog kleben haben. Voilà. Eine Vorschrift zu hygienekonformen Bärten. Süß. Das kommt ins rappelvolle Kuriositätenkabinett der abstrusen Pandemiebekämpfungsideen.

ZG Blog: Die Russen kommen (4)

Deckung!

Dazu:

Burks‘ Blog: Unter Säbelrasslern

Ein altes Label für Abweichler feiert dieser Tage seine Wiederauferstehung: Putinversteher ist das neue Coronaleugner. Hurra.

(wir sollten diese Erfahrungen unter einem Hashtag sammeln. Ich schlage Putinleugner vor.)

Spieltheorie anyone? (via Bücher, Ideen, Kommentare)

Apropos Ukraine, hier, quer (oh nein!) über den Messenger reingekommen und von mir mit Liebe anonymisiert:

Lol. Großartig. Hier, der hat auch noch einen dazu:

Hadmut Danisch: Frau und Helm – Baerbock im kugelsicheren Rambo-Bustier

Calimero und die Eierschale. Ich platze. Der Verriss aller Verrisse. Lol. Aua. Mein Bauch. Mein Darm hat sich vor Lachen verknotet.

Puh. Ja, geht wieder. Contenance. 2 Cents dazu: Es ist für Leitartikler sicher schwierig, diese überfordert wirkende oberste Diplomatin (die mir in diesen doch arg großen Schuhen ernsthaft beginnt leid zu tun, ganz im Ernst) zu kritisieren. Frauen in Führungspositionen zu kritisieren ist generell inzwischen ein Eierstocktanz um den Elefanten im Raum, Sie sehen das am Beispiel der seilschaftig fragwürdigen Personalie an der Spitze des Auswärtigen Amts ganz plastisch. Wer die Goldrocklinie an die Tröge kritisiert, gilt in Twitterkreisen wieder ganz schnell als ein … na was? … ein Nazi. Was konsequent ist. Jede Kritik an der Regierung gilt inzwischen automatisch als Nazi.

Frage dazu: Ist diese Strategie, für jede Kritik an der Linie schneller denn je einen Godwin zu droppen, plump oder clever? Und wo führt das hin? Interpretieren Sie.

Kraftfuttermischwerk: SEK stürmt falsche Wohnung und entschädigt den Betroffenen mit Amazongutschein in Höhe von 50 Euro

Ja gut. Fahrlässig. Donuts offen in der Küche liegen gehabt. Dann kommen die halt.

Aber echt mal: Nen Amazongutschein. Für einmal Bude kaputt und voll auf die Glocke. Sehr geiler Move. Schön ironisch auch. Kanner sich für 50 Euro ein Köfferchen Pflaster bestellen. Plus Klammern für den Verbandsmull. Un’n büsch’n Beulensalbe.

Frankfurter Allgemeine: Drogenbeauftragter plädiert für Bier und Wein erst ab 18

Plädier‘ mich doch am Arsch. Das heißt nur, dass ich bald jedes Mal das Zeug fürs Kind beim Späti kaufen muss, statt dass es das Kind selbst tut. Was soll denn dieser Mist?

Ich bin übrigens dafür, den Job des Drogenbeauftragten erst ab 100 Jahren zuzulassen. Der kann dann noch von der Ardennenoffensive Springerblockade erzählen, was ungefähr genauso nutzlos wie seine Meinung zu Rauschmitteln ist.

Life Science: Gestreift

Corinna kam vorbei. Solidarische Grüße.

arbeitsABC: Sympathie: Mit diesen 11 Tipps wirkst Du sofort sympathischer

Das 1×1 der Manipulation. Und es klappt. Fragen Sie unsere Verkäufer, die sind gut, richtig gut. Ich weiß das, ich kenne die alle. Und ich glaub‘ ihnen nix.

Das Interessante ist aber, dass Sie sich dem oft nur schwer entziehen können, selbst wenn Sie um diese Tricks wissen. Weil’s halt wirkt. (via Dirks Logbuch)

Büronymus: Die Kündigung: Bye, toxischer Job!

Zur Wahrheit gehört aber auch: Je länger Sie dabei sind, desto schwieriger wird’s. Weil es ja auch viel zu verlieren gibt. Gewohnheit. Erfahrung. Routine. Dadurch Sicherheit. Selbstsicherheit. Mit der Kündigung kommen die Risiken: Neues Team. Neu anfangen. Neu hochdienen. Viele neue junge Pyranhas, deren Strategien Sie erst mühsam durchschauen müssen. Am Ende das Scheitern womöglich. Bereuen der Kündigung, die Sie nicht mehr rückgängig machen können. Ich habe am Anfang meines Weges Jobs gewechselt wie Socken (fast jeden Monat, haha). Hier. Da. Dort. Hüben. Drüben. Ping. Pong. Neue Stadt. Neuer Ausbeuter. Wieder neue Stadt. Fire. Ice. Rain. Grizzlys. Sharks. Turtles. Jump you fucker. Jetzt habe ich damit begonnen, an dem festzuhalten was ich habe. Reserven zu bilden. An später zu denken. Habe jeden Bock auf Neues verloren. Lasse jeden beruflichen Verve vermissen. Laviere mich durch. Schinde Zeit. Habe den Exit durchgeplant. Das muss wieder dieses Altwerden sein, von dem sie erzählen.

scinexx: Ein Frosch namens Greta

Prust. (via schwerdtfegr)

Uli Hannemann: Die andere Wange

Brötchenissues.

Timo Essner: Neulich auf der IAA

Penis!

Kulturelles:

Raja Meissner: Feuer frei!

Pling. Ich bin schwer verliebt. (via Anmerkung)

Raja Meissner: Refuse / Resist

Hammer. Heirate mich.

Raja Meissner: Toxicity

Zehn Kinder. Fünf. Gar keins. Egal. Heirate mich.

(nein, im Ernst, großes Kompliment. Da lebt jemand Musik. Und ich krieg‘ Putenpelle davon…)

(und natürlich weiß ich, dass diese ganzen Musikantenclipschwemmen aufgedonnerter Frauen im Moment Masche, Hype und Blendwerk sind: Hochgepushte Titten, zentimeterdick Kleister im Gesicht, Pornoschaufeln an den Fingern, mittelmäßiges Gezimbel, trotzdem fässerlastwagenweise Youtubeklickgeld. Egal. So geht das Spiel halt. Ging immer so. Wird immer so gehen. Ich hab’s ja auch geklickt. Mehrmals sogar.)

Zimbelnde Kerle? Gibt’s auch. Ohne Kleister. Titten. Pornoschaufeln. Und weniger Klicks natürlich. Dafür mit Bart. Fuck me. (alles irgendwie via Anmerkung)

So, reicht, chill mal die Basis, elender Impulsivjoe:

Falsetooth Films: Tick Tick Tick (2020)

Ganz groß. (via Denkfabrikblog)

Foodcontent. Gekocht habe ich Miesmuscheln auf Spinat, dazu ein warmes italienisches Pane von einem der Feinkostbabos meiner semibonzigen Gegend. Das Rezept ist sehr schön, aber ein Kilo Muscheln ist Quatsch. Nehmen Sie drei Kilo für zwei Personen, alles darunter lässt sie hungrig zurück. Und wenn Sie sich fragen, wo Sie im Dunstkreis zwischen Friedrichshain und Prenzlauer Berg frischen Meerrettich herbekommen: Frischeparadies. Die verkaufen ganze Klopper, die Sie sich frisch hobeln können. Da nich‘ für.

Für Kinder is‘ das Rezept nix. Werfen Sie für die Brut parallel prekäre Chicken Nuggets in den Ofen und servieren die dann mit normalem Ketchup, dann haben Sie an dieser Essensfront Ruhe.

Faulenzertipp: Wenn Sie mal keinen Bock auf Kochen haben, dann machen Sie doch einfach eine Lauchsuppe mit Hackfleisch und Käse. Ist winterlich, mag jeder und kocht sich quasi von selbst. Einfacher geht kaum, von Rührei vielleicht abgesehen.

Zuletzt noch zubereitet habe ich Hummus nach israelischem Originalrezept. Bemerkenswert ist das Rezept nicht wegen des Hummus‘. Hummus ist Pillepalle. Nein, die Kombi. Gebratene Pilze. Geröstete Pinienkerne. Granatapfelkerne. Und Koriander. Ja sehr gut. Frisches Pide vom Araber dazu und die Welt ist schön.

Hier noch zum Abschluss des Reigens der kulinarische Abtörn (Triggerwarnung: Link geht zu TikTok): Superbowl Crown of Ribs. U. S. Of A. Yay.

Gut. Mehr war auch nicht.