
Och schön. Kieke. Bei uns in Prenzlauer Berg wässert jemand Steine. Stellt Behältnisse auf, legt jeweils einen Pflasterstein rein und wässert das Werk. Und lässt wirken. Auf mich. Denn ich stehe davor und weiß nicht, was das soll. Wem das nutzt. Wen weiter bringt. Oder glücklich macht.
Wahrscheinlich ist es was Esoterisches. Wir sind hier immerhin in Prenzlauer Berg und hier ist bis auf den mir rätselhafterweise immer noch nicht pleitegegangenen Burger King auf der Schönhauser Allee alles esoterisch. Möglicherweise markieren die yogafliegenden Spaghettihaarmütter auf diese Weise eine Wasserader. Fangen Feng Shui-Schwingungen ein. Oder es sind Energiekreise zur Abwehr von Schulmedizin. Kosmische Strahlenschakren für das ayurvedische Jahreshoroskop. Oder sie sitzen zu jedem abnehmenden Halbmond in ein selleriegeweihtes Tuch gehüllt im Dreiviertelkreis um diese Reliquien herum und reiben sich mit von den Füßen erzgebirgischer Jungfrauen zerstampftem Avocadomus ein, was weiß ich denn. Ich habe keine Ahnung von Eso. Nie gehabt. Ich weiß nicht, was die alle immer hier machen.

Na?
Auflösung?
Doch.
Ich hab’s rausgefunden.
Hat gedauert.
War aber eigentlich klar.
Wenn man’s dann weiß.
Kucke:

Tauben.
Nur Tauben.
Es geht um die Tauben.
Irgendein Bekloppter versorgt die fliegenden Ratten, die ab Sonnenaufgang ihren Kanon von den Dächern Prenzlauer Bergs gurren und Leute mit offenem Schlafzimmerfenster, die um drei Uhr ins Bett gegangen sind, bereits ab fünf Uhr in den Wahnsinn treiben. Ein Affe ist es. Der Wasser drapiert. Körnerkreise streut. Nicht mehr, nicht weniger.