
Weil ich immer wieder gefragt werde, wie man ein Rad scheinbar schwebend stehen lässt: Am besten sucht man sich eine Perspektive, bei der der Hintergrund unscharf wird.
Der Boogeyman
Hier. Diesen ausgelutschten Witz kennen Sie: Woran erkennen Sie einen Veganer? Klar: Er sagt es Ihnen. Haha. Ha. H. Alt. Bart. Methusalemgruft. Zipfelhirnfäulnis. Ganz neu aber jetzt: Woran erkennen Sie einen Geimpften? Auch klar: Er postet ein Pflasterfoto in den Gruppenchat. Gnarf Gnarf. More brain plz.
Die Links. Read this:
Im Felde unbesiegt und dann kommt das Hausblatt mit dem Dolchstoß daher.
Deutschlandfunk: Plagiatsvorwürfe gegen Baerbock – Weg von den Aufgeregtheiten
Der öffentliche Rundfunk kämpft derweil immer noch unbeirrt seinen inzwischen nun wirklich nicht mehr zu gewinnenden Kampf um ein grünes Kanzleramt. Für 52,50 das Quartal. Bitte sehr. Aber gerne. Ich hab’s ja.

Welt: Söder drängt Vizeministerpräsidenten zu Rechtfertigung für Impfverzicht
Uh. Wie piesig sie immer reagieren, wenn mal einer, nur einer, nicht ganz im Gleichschritt läuft. Das wirkt dann immer so … ganz klein und unsouverän. Nackig gar. Und hieran kann man wieder ganz plastisch sehen, was mit Deutschland immer schon nicht stimmt. Dieses versteifte bocksture Pressen von allen in die geschlossenen Reihen. Verbissen bis zum Kieferkrampf. Stillgestanden. Alle ins Glied. Egal bei welchem Thema. Einreihen oder Abschuss. Ich versteh’s nicht. Lasst doch mal gut sein. Lasst doch mal ab. Lasst los. Locker werden, meine Güte, andere können’s doch auch.
Berliner Zeitung: Julian Assange: Wer die Mächtigen kritisiert, verrottet im Knast
Den haben sie wirklich nach allen Regeln der Kunst demontiert. Zermürbt. Kaltgepresst. Sie haben gewonnen und sollten ihn nun freilassen. Irgendwann ist’s auch mal gut. Alte Berliner Schulhofregel: Wenn einer am Boden liegt, hört man auf.
STRG-F: Ex-Neonazi: Wie wir Deutschland stürzen wollten
Ingo Hasselbach heute. Von ihm habe ich das Aussteigerbuch gelesen. Weiß nicht mehr wann, lange her, ist auch egal. Ein Nachwendekind der harten 90er. In der Jugend falsch abgebogen kauste so ein ganzes Leben dran. Klebt wie Kacke, so eine schlechte Entscheidung. Gute Reportage. Hätte länger sein dürfen. Da sind sie, meine 52,50. Endlich mal wieder. (via)

breakpoint: Fußgegängelte //2581
Normalzustand. Gesetzte Prioritäten. Verkehrsdarwinismus. Und natürlich mangelnde Lobby.
Boingboing: New Mexico legalizes recreational weed, and you can grow your own
Nein wirklich, ich lebe im falschen Land. (via)
Und hier noch eine alte, dafür umso schönere Lesung eines Textes des verstorbenen Wiglaf Droste, den vermutlich jetzt schon kaum einer außer den Nischenmenschen mehr kennt: Ich sah die Greenpeacequeen. Visionär (gewesen), der Mann. (via)

Eine Runde Musikunde:
Endlich habe ich das neue Album von NOFX gehört. These: NOFX ist die einzig zulässige us-amerikanische Punkband. Dieser übliche doofe US-Punk mit diesen surferbraunen superpositiven Highschooloderauchcollegearschgesichtern macht mich kaputt, aber NOFX fand ich immer gut. So wie das neue Album. Das finde ich auch gut. Dieses Mal mit ein paar feinen Experimenten außerhalb ihres gewohnten Geschrabbels. Gereift sind sie. Gefällt mir gut. Boostermusik für die Laufrunde. Gibt locker 9 bis 10 Sekunden auf den Kilometer.
Nostalgieshit. Ganz plötzlich mag ich wieder den Song „Für“ von And One. Lange her, dass ich den zum letzten Mal hörte. Damals, als ich noch dachte, dass andere Menschen dauerhaft in meiner unmittelbaren Nähe ein Gewinn sein könnten. Dann hörte ich den Song lange nicht mehr. Jetzt ist er wieder in der Playlist. Manche Songs müssen in der Versenkung verschwinden, damit man sie irgendwann wieder hervorholen kann.
Ganz schlimm ist es übrigens, den Song irgendwo in einem Livemitschnitt auf Youtube zu sehen. Nicht wegen des Songs. Sondern weil die Electric Bodypop Monchichis aus dem Publikum immer dazu klatschen wie die Besoffskis beim Tegeler Schlagermove, wenn Micky Krause läuft.

Foodcontent. Gekocht habe ich Di San Xian. Vegetarisch. Mit Reis. Recht viel Gemüseschneideaufwand für ein vergleichbar maues Ergebnis. Der Reis saugt da viel an Geschmack weg. Das Rezept ist grundsätzlich gut, ich würde es nur pimpen mit Szechuanpfeffer, Unagisoße und fiesen kleinen frischen Chilischoten. Das Kind war in seinem Urteil nicht weniger semibegeistert, aber das ist immer so, wenn ich vegetarisch koche. Zu viel Gemüse, zu wenige Leichenteile. Es wächst eben und kräht nach tierischen Proteinen.
Essen gegangen bin ich etwas weiter weg. Nach Schöneberg. In ein Lokal namens LandWirt. Was ein sehr gutes Lokal ist. Feines Zeug. Angemessene Preise. Lakonischer Wirt. Nicht so ganz gemütlich sitzgelegenheitstechnisch und mir zu sehr ausgeleuchtet, aber passt insgesamt.
Und es gab Kroketten. Am Wochenende. Auf der Fête de la Croquette in der Kulturbrauerei. Sternekochkram in frittiert. Klingt geil, ist aber Naja. Natürlich ist das die absolute Verschwendung von Hummern und Jakobsmuscheln und sonstigem Kram, die in der dekadenten Frittierpampe total untergehen und deshalb vermutlich eh nur jeweils zu einem Gramm drin enthalten sind, damit man’s auf die Karte schreiben kann, aber egal, ich muss alles probieren und so auch das. Ergebnis: Teuer und lohnt nicht.

Huh? Das war’s? Auf jeden Fall. Das war’s. Sommer. Sonne. Raus jetzt. Wird warm. Und wenn Sie im Volkspark Rehberge zwei kiffende Arschgesichter auf einer Picknickdecke sehen, sprechen Sie uns bloß nicht an.