
Space is spooky and time it is a trip
Don’t let the preachers, teachers, hipsters fool you
There ain’t no rips in the fabric
Vic Chesnutt
Hey, Sie, Lesend:ix* da draußen, Sie sind ja lustig, da schrottet man eine Premiumkarre, zerreißt sich selbst darüber und Sie drücken munter aus der rheumatischen Hüfte heraus ein „Gefällt mir“ nach dem anderen (wo Sie den Button auch immer finden, ich habe den extra rausgeschnitten, weil Likebuttons in Blogs so ansehnlich wie Hautkrebsflecken sind).
Und überhaupt lustige Leute: Dass irgendwelche Blogeinträger dieses vollkommen überflüssige Ding hier in nutzlosen Bloglisten unter „Fun“ einsortieren, ist witzig. Quasi meta. Und eigentlich ein Affront. Depri. Suizid. Ritzen. Assi. Penner. Darmflöte. Hurensohn. Alles gerne. Gehe ich alles mit. Aber Fun? Fun? Echt jetzt? Ich hasse Fun. Schon das Wort.
Egal. Zeit für Links. Read this:
Polemica: S-Woche: EM≠C²
Ein weiterer Spaziergang mit diesen schönen beiläufigen Schellen. Patsch Patsch. Wie sehr mir diese Schreibe gefällt. Sie sehen mich euphorisiert. Für mich die Entdeckung des Jahres.
TauBlog: Delta-Variante breitet sich in den Medien am stärksten aus
Nur Mut.
Neulandrebellen: Im Himmel gibt es kein Corona
Nix für Sie Sonnenschein. Ein schwerer Text. Geeignet, empathielose Trolle sofort zum Füllen und Rundschleudern des stinkenden Hämekübels zu bewegen. Steilvorlage quasi. Dabei ist die Aussage ja noch moderat, weil so richtig konkret geworden isses ja nicht. Und da gehe ich mit. Ich bleibe nicht weniger in Gedankenspielen stecken, weil ich mich vor der Dynamik fürchte, die mit konkreten Vorbereitungen einsetzen würde.

Berliner Zeitung: Berlin schafft MSA-Prüfungen an Gymnasien künftig ab
Dem aussagelosen Berliner Abitur wird nun endlich auch eine adäquat aussagelose Mittlere Reife beigestellt. Sehr gut. Konsequent. Mein Berlin.
Berliner Zeitung: Thilo Mischke: Die Bezirkswunderlinge verschwinden aus Berlin
Mag an der Frankfurter Allee so sein. Aber Moabit, fahren Sie mal wieder nach Moabit. Oder an den Leopoldplatz vom Wedding. Zoo. Kotti. Sonnenallee. Mehringdamm. Jungfernheide. Da sind die alle noch, also keine Sorge. Sogar wir in Prenzlauer Berg haben noch ein paar. Die Freaks gehen uns hier nicht aus. Hier ist Berlin.

Boingboing: Connecticut lawmakers legalize marijuana
Ick könnt‘ heulen, echt. Ick wohn‘ im falschen Land. (via)
Neue Kunstspaziergänge: Im Körnerpark
Kunst! (Smiley mit Herzchen in beiden Augen)
Spektrum: Insektensterben durch Staudämme
Staudämme sind Nazi! Da tweet mir einer ’nen Elch. Eisbär. Elbsandstein. (Watt’n? Ick les‘ nur Überschriften, ganze Texte sin‘ mir zu intellell…)
Voodooschaaf: Neues Mittwochs-Wasn-Dasn
Ich mag diese Rätsel sehr. Weil sie immer schon da waren. Und ich oft so schön perverse Bilder im Kopf davon bekomme. Hier bei diesem Rätsel hätte ich jetzt auf ein Doublepenetrationdildo getippt, was ich nicht in die Kommentare schreiben wollte, um das befreundete Blog nicht einzusauen. Aber hier ist meine Siffbude, hier ist’s egal: Dat is doch ganz klar ein Doublepenetrationdildo! Hallo? Einen vorne rein, einen hinten. Nicht? Nein? Okay, hier die Auflösung. Muh. Gnihi.

Musikunde:
Musikblog: Gang Of Youths – the angel of 8th ave. – Neues Video
Der Song ist ein wenig mainstreamig, aber geht gut für den Sommer, jedoch ist vor allem das Video gelungen. Ich steh‘ auf Charisma und der Typ bedient das. Hammer.
Schöne Musik hat auch der freundliche Nachbar wieder empfohlen: Volvopenta. Aus Mühlheim. Diese Sorte Musik liegt mir sehr. Cloudkicker. Die Robotrontypen. Im Gras liegen. In den Himmel schauen. Sommer. Brise. Bier dazu. Je weniger sie singen desto besser tatsächlich, da hat der Kollege recht. Deshalb gefällt mir auch das Debut als einziges ihrer Werke nicht, aber das habe ich öfter. Manche Bands müssen reifen.
Auch der andere freundliche Nachbar hat wieder Musik am Start und lädt Sie ein auf einen … mmmh … interessanten Rundgang durch deutschsprachiges Liedgut. Icke und Er haben musikalisch (!) wenige bis fast gar keine Übereinstimmungen, aber hier ist eine: Danke für Betterov. Anders, neu und schön. Gut ist der. Ich habe ihm alles abgekauft. Top.
(Bonustrack: Milliarden hingegen nerven mich hart. Berlin-Mitte-totgenudelt, dabei fand ich die rio-reisereske Stimme am Anfang mal ganz nyce. Ich kann die jetzt nur so langsam echt nicht mehr hören, aber damit bin ich voll alleine. Alle anderen hier lieben die. Ganze Abende durch … mäh.)

Berliner Zeitung: Ein Schnitzel wie eine Erektionsstörung: Warum das Borchardt überschätzt ist
Ein wunderschöner Verriss eines in der Tat fürchterlichen Schnöselladens. Ich war vor Jahren mal da, allerdings fiel das gerade in meinen Abschied bei Qype und im Blog hatte ich damals wenige Restaurants rezensiert und mich Verrisse im damals noch jungen Blog sowieso noch nicht richtig getraut. Fucking Borchardt. Jetzt nochmal extra da hingehen, um es zu verreißen? Lass ma‘.
Ich habe aber heuer auch blöd gegessen und zwar bei Milja & Schäfa am Ostkreuz, weil das ein Lokal ist, das ein Geschäftskontakt bereits hip fand, als es 2017 nur noch so hip war wie Innenraumholzverkleidungsdesigner, die eine „er“-Endung durch ein „a“ ersetzen und sich dafür geil finden. So wie Tischla – Handmade luxury furniture. Auch aus der Zeit gefallen. Und leider nicht mehr geil.
Das Essen kommt spät, ist portionsklein, dabei öde und kostet irgendwas um Zehn bis Zwölf, die Limo kommt in so ideen- wie lustlosen Gläsern aus dem letzten Jahrzehnt daher, hat aber dafür zu viel Eis, so dass in aller Kürze alles blöde verwässert, und zuletzt ist das Publikum grausig. Wie die Leute, mit denen ich jetzt wieder öfter geschäftlich essen gehen muss. Ich komme mir vor wie 2017. Oder eher wie 2012, als ich nebenan im Uebereck aß, das im Lenbachkiez 2012 immer noch zelebrierte, was seit den 90ern schon scheiße war. Milja und Schäfa sind da nur die Referenz an Konzepte, deren Zeit leider immer noch nicht um ist. Überbewertet. Hängengebliebenes Kind der Nullerjahre-Wohlstandsblase. Aber fürs Ostkreuz, um der Welten Saufkinder vom Discounttourismushostel gegenüber („Uuuuuh! Berlin is sooooouuuuuu awesome!! Awesooooo-oome!!!“) zu beeindrucken, reicht’s vermutlich.
(No Sherlock, shit. Berlin is not awesome. You just look at Potemkins masterpiece. Never mind the pappmaché.)

Mehr Foodcrap. Ich habe gebacken. Maximal versagend gebacken. Einen zarten Nusskuchen in zehn Minuten Arbeit haben sie gesagt. Naja. Zehn Minuten sind erstmal ein Euphemismus. Und die 40 Minuten bei 180 Grad sind zu viel. Das Ding wurde keksig und zu einem Teil sogar schwarz. Das Kind war dementsprechend in einem Zustand zwischen unbegeistert und angepisst und gab zu Protokoll: „Papaaa. Kochen kannst du besser als backen.“ Stimmt wohl. Ungenügend. Selbst der Mülleimer hat sich gefragt, was das jetzt wieder sollte.
Aber ich habe gekocht: Spicy Hühnchenspieße vom Grill. Die haben funktioniert. Sehr gute Mischung ihrer Schärfe aus Knoblauch und Ingwer mit dem Pita und dem Tzatziki. Gut, dass ich direkt danach einen Zahnarzttermin hatte. Der tat mir das erste Mal, seit er mich wieder regelmäßig foltert, leid. Beim Rezept habe ich etwas mehr von allem genommen und das Hähnchengematsche über Nacht statt nur zwei Stunden eingelegt. Dazu habe ich am Ende zusätzlich mit frischem Koriander um mich geworfen. Weil frischer Koriander immer gut ist. Eine runde Sache.
War noch was? Njet.