
… und hier bin ich auch schon wieder. Du hast gewusst, dass ich wiederkomme, nicht? Du hast mich heute in der Gier zu Mittag gegessen, auch wenn dir da schon klar war, dass ich wiederkommen werde, irgendwann anderthalb, zwei Stunden später zwischen Minute 30 und 45 irgendwo mitten der Trainingsrunde am Arsch der Welt irgendwo zwischen Weißensee und Kladow, zu viele Kilometer entfernt, um noch umzudrehen.
Die Arschlöcher von der Fleischerei, in der du mich gekauft hast, haben auch noch extra dicke Zwiebelschnitze draufgemacht (das sind die, die jetzt im Augenblick bei jedem Schritt in scharfen magensauren Stückchen die Speiseröhre hochhüpfen). Und Butter. Butter! Unter das Mett! Halbfingerdick! Zum Teufel damit, welcher Honk macht schon Butter unter das Mett, wenn das durchgedrehte prekäre Schweinehack doch schon fett genug ist. Lecker, die Butter, nicht? Wie sie da so als nie verschwinden wollender Nachgeschmack deine Zunge belegt und sich brackig im Mundraum breitmacht wie eine Fünferabwehrkette voller Kinderwagenmütter vor den Kitas deines Idiotenbezirks.
Hey, weißt du was? Kotz doch. Kotz da hin. Komm. Hier ist ein Strauch. Klopp mich raus. Hau mich weg. Finger in den Hals und los bist du mich und die literweise Magensäure, in der ich schwimme wie ein feister Tourist im Mallorcapool und dir diese Laufrunde zur Hölle mache. Rülps. Bopp! Barks. Und dann doch immer noch Luft im Bauch. Die feine mettgeschwängerte Luft. Die mit Stückchen angereichert hochrutscht. Haha. Brack. Brack. Brack. Los kotz doch. Schenk mir die Freiheit, auf dass mich eine nestbauende Krähe aufsammelt und an ihre Kücken verfüttert, lecker lecker heute Mett statt Würmer. Tust den Krähen hier in Kladow noch was Gutes.
Ich weiß. Du wirst auch hieraus nicht lernen, weil du nie irgendwas aus irgendwas lernst, du Verpeiler, du wirst das, was du heute getan hast, immer wieder tun, in der völlig bekloppten Annahme, dass Fett und Proteine viel besser für den Laufsportflow sind als die scheiß Kohlehydrate der fiesen Kantinennudeln, die sie tatsächlich noch fettiger hinkriegen als ich es je sein könnte. Also los. Jetzt kotz mich doch endlich aus, ich mache dich langsam, ich bremse dich aus, ich sorge dafür, dass du dich selbst für deine Charakterschwäche hasst und heute die beschissenste Zeit deines Lebens läufst, weil du unbedingt Mittags irgendwo in Friedrichshain ein fieses dickes doppeltes Mettbrötchen fressen musstest. Weil es keine Haferflocken sein konnten. Keine Gurkenstulle. Oder eine Banane mit einem Stück Knäckebrot. Nein, ein verdammtes Mettbrötchen musste es sein.
Borbs. Borbs. Spürst du mich? Du wirst es nie schaffen, du wirst nie ein Asket wie deine ganzen Nachbarn, die von Kresse und Dinkel und Bärlauch und Blättern leben und die, wenn sie naschen wollen, an einer Vollkornsalzstange rumlutschen. Von der sie vorher das Salz abgepolkt haben. So wirst du nie. Auf dich wartet immer irgendwo ein Mettbrötchen. Oder ein Cheeseburger. Döner. Korean Fried Chicken unter dem Viadukt an der Schönhauser. Und ein Toffee Fudge Fusion Double Choc Fick mich-Cookie. Jeder. Nur du nicht. Du nicht. Und jetzt kotz mich aus, du verlierst sowieso.