
Die Links. Read this:
Sturmflut: Ich ertrag’s nicht mehr
Und ich empfinde nach. Das Internet bleibt in letzter Zeit immer öfter aus. Dafür geht die Playse an und ich kille Blighters. Ich rufe auch nur noch selten eine Nachrichtenseite auf, und wenn dann um zu schauen, ob es wieder irgendwas gab, das gegen einen heiteren Blogpost oder einen enthusiastischen Restaurantbericht spricht. Ich mag es nicht mehr lesen, wenn sie in Sachsen Häuser anzünden und den ausbrennenden Dachstuhl bejubeln, oder Busse begeifern, bewerfen, bepöbeln, ich will den Gehorsam der Machthaber wegklicken, die als Reaktion auf den Mob irgendwelche Asylrechte einschränken, Grenzen zumachen, das alte Europa, von dem sie inzwischen nicht mal mehr in Sonntagsreden labern, planieren wollen.
Mich verlässt auch die Lust, das alles zum Thema zu machen, ich beginne klammheimlich zu verstummen, beteilige mich kaum noch an den Diskussionen meines Umfelds, am Arbeitsplatz, abends in der Kneipe, bei denen ich inzwischen nicht mehr nur wie sonst die tolerable Mindermeinung vertrete, sondern mit dem, was ich human nenne und was mal allen international gültigen Konventionen entsprach, inzwischen komplett alleine im Raum stehe. Manchmal raffe ich mich nochmal auf und ringe die bequeme Versuchung nieder, mich ganz zurück zu ziehen, gar nichts mehr zu sagen, nur noch zu fressen, zu ficken, zu scheißen und ansonsten die Dinge die Dinge sein zu lassen. Dann sag‘ ich mal wieder was. Doch kurz darauf, nach einem weiteren unfruchtbaren Wortgefecht ohne Sieger, kommt wieder diese Müdigkeit. Oder eher die Resignation. Der Bock auf die Dinge geht flöten. Diese Zeit gefällt mir nicht. Diejenigen, die die Agenda bestimmen, gefallen mir nicht. Das was in der Luft liegt gefällt mir nicht. Sie sind dumm. Sie sind wütend. Sie sind viele.
Drüben in der Winsstraße wohnen die Kriegsflüchtlinge in der Turnhalle. Ihre Kinder spielen mit meinem auf dem Spielplatz. Bald habe ich wieder einen Sack Babyklamotten fertig und das Monatsende lässt genug Raum für einen Apothekeneinkauf, weil immer Medikamente fehlen. Und der Rest wird überwiesen. An die, die das tun wozu ich gar nicht die Zeit habe.
Dazu:
Beves Welt: Unser Land
gnaddrig ad libitum: Stacheldraht
Fliegende Bretter: Noch ein Jubiläum
Verdun.
Studio Glumm: RSV
Ich weiß ja selber, dass der olle Glumm nun wirklich fast jedes Mal dabei ist. Würde er doch mal aufhören, mich immer so zu packen. Hier ein großartiges Stück über Fußball. Ich hörte beim Lesen die abgenudelten Schraubstollen quietschen. Bitte, ich möchte, dass Glumm mal in Berlin liest. Hat wer einen Laden? Kann den mal jemand klarmachen? Ich möchte ihn endlich mit Damenunterwäsche bewerfen.
Was weg muss: Wein muss weg
Der Banause.
Kiezschreiber: No country for old men
Also ich würde ihn einstellen. Leider stellen wir keine alten Männer ein, nur junge Frauen. Alte Männer sind zu alt, alte Frauen auch, und junge Männer sind zu doof. So ist das. Mich werden sie auch irgendwann aussortieren. Kapitalismus. Life is hard and then you die. Bitches.
Feynsinn: Facebook oder Internet
Und wenn sie alle in die Gatter abwandern, ich bleibe lieber hier. Vielleicht wird es ja wieder so kuschelig wie vor zehn Jahren, wenn der Trollmob hinter den Schranken von Mark Zuckerberg verschwindet und dort die Timeline von Til Schweiger und Jan Leyk zuscheißt.
man tau: Lernen. Eine Triggerwarnung
Was herrscht eigentlich inzwischen für ein Geist an den Universitäten? Free speech wird wohl immer mehr zu einer fernen Erinnerung aus lockeren Zeiten. Das Schlimme ist, dass die Leute, die eine solche Atmosphäre schaffen, als links gelabelt sind. Das sind sie nicht. Sie sind nicht emanzipatorisch, sie sind autoritär.
Ach egal, raus mit den alten Nudeln, wenigstens gibt’s noch was zu essen:
Experimente aus meiner Küche: Gebratene Mie-Nudeln mit Hähnchen und Pak Choi