Herzlichen Glückwunsch, es ist ein Honk (35)

Hurra.

Ein fickender Köter.

Hängt an meinem Bein.

Greift mit den Vorderpfoten um meinen Schenkel.

Auf dass ich stillhalte.

Und er mich besamen kann.

„Bleiben Sie ruhig, der spielt nur.“

„Woh woh bitte, nicht diesen Satz, bitte nicht diesen abgedroschenen Derwillspielen-Satz. Den höre ich locker zwei Mal wöchentlich. Und ihr Köter spielt nicht, der fickt mein Bein.“

„Das hat er noch nie gemacht. Wirklich nicht.“

„Ist mir egal. Nehmen Sie ihn einfach weg. Wenn er abspritzt, fressen Sie das Zeug, das versprech‘ ich Ihnen.“

So weit so Hass. Berlins Hundehalter sind gemeinsam mit den Omas meines dämlichen Bezirks Dauergäste in der Honk-Rubrik. Weil sie es nicht können. Der Hund kann es nicht, weil der Besitzer es nicht kann. Der Unterschied zu den Omas ist nur die Zeit, die ich sie noch ertragen muss. Diese 68er-Wutoma-Honkengeneration wird bald aussterben und durch die herrlich ignorante Mirdochegal-ichfeiermichselbst-80er-Generation ersetzt werden, die sich für nichts außer sich selbst interessiert, was endlich für Entspannung für alle Väter mit Kindern sorgen wird, die jetzt noch den Zurechtweisungen der verhärmten Nachkriegsmüttergenesungsgeneration ausgesetzt sind. Tick. Tack. Nicht mehr lange und die Sache mit den Wutomas hat sich von selbst erledigt. 5 Jahre. 10 Jahre. Warte, warte nur ein Weilchen.

Hackebeilchen.

Für Berlins Hundehalter gilt das mit dem Aussterben nicht. Berlins Hundehalter wachsen immer nach. Einer blöder als der andere. Und stirbt eine Kotmaschine, kommt garantiert eine neue. Oder gleich zwei. Die noch weniger sozial adäquat sind denn je.

Mein Lieblingssatz ist „Das hat er noch nie gemacht.“ Klar, macht er nie. Es liegt natürlich an mir und meiner unvergleichlichen sexuellen Ausstrahlung und dieser Unmenge Östrogen, das mir aus den Titten tropft, so dass der Köter gar nicht anders kann als meine Kniescheibe zu ficken. Klar. Das ist es. Ich dufte nach purem Sex. Eigentlich ist es meine Schuld.

Hunde. Der Dauerbrenner. Wenn Sie hier schon eine Weile mitlesen, dann wissen Sie, dass Läufer und Hunde sowieso eine ganz besondere Beziehung zueinander haben. Der eine liebt alles was rennt und springt es gerne an, der andere hasst alles was springt und möchte es gerne einbetoniert im Weißen See versenken – am Besten zusammen mit dem Vollversager am oberen Ende der Leine, die sowieso nur aus Dekogründen mitgenommen wird oder zum schnell Anleinen, falls das Ordnungsamt genug Parkraumbewirtschaftungspreller aufgeschrieben hat und tatsächlich mal auf Hundestreife geht.

Sicherlich, der Idiot ist nicht der Hund. Der Idiot ist der, der weder Kenntnisse noch Fähigkeiten besitzt, einen Hund zu halten. Der Idiot ist der, dessen Hund andere anspringt. Und sie anfickt. Der Idiot ist der, dessen Hund nicht erzogen ist. Weil er den Hund nicht erzogen hat. Der Idiot ist der Honk. Und ich will nicht spielen. Und ficken auch nicht. Glückwunsch.


Herzlichen Glückwunsch, es ist ein Honk (34)