The pretty annoyed Seufzer of Fitnessstudio

„Die F3 hinten in der Ecke ist kaputt“

„Was soll denn da kaputt sein?“

„Der Hebel für die Rückenstütze bewirkt nichts.“

„Haben Sie den auch richtig einrasten lassen?“

„Ja, der ist kaputt.“

„Der kann nicht kaputt sein, die Maschine ist nagelneu.“

„Da tut sich aber nichts.“

„Haben Sie sich richtig einweisen lassen? Es ist eine neue Generation der F3.“

„Hören Sie, ich kann auch einfach stumpf auf einer anderen Maschine trainieren ohne Ihnen was davon zu sagen. Ich muss das nicht melden.“

Und dann tut er es. Er seufzt das Seufzen aus der Hölle. Es ist ein Seufzen wie es Ehefrauen zelebrieren, denen klar geworden ist, dass es das jetzt war, dass jetzt nichts mehr kommt, dass die Höhepunkte des Lebens hinter ihnen liegen, und dass der Schlumpf, der da auf dem Sofa mit einem idiotischen Grinsen seine Eier über die Mittelnaht der Jogginghose von links nach rechts und dann wieder zurück schiebt, um danach mit dem Zippo das nächste schäbige Berliner Pilsner aufzumachen, das beste Angebot war, das ihr Schicksal ihnen gemacht hat. Es ist das Seufzen aus dem Giftschrank aller toxischen Unmutsäußerungen, das Seufzen, mit dem der Pedant hinter mir an der Kassenschlange des Supermarkts den Warentrenner hinter meinen Einkauf schmeißt, weil ich es wieder nicht gemacht habe. Es ist das Seufzen, mit dem mein Chef im März die vierte Krankmeldung des jungen Jahres entgegen nimmt, das Seufzen, mit dem die Vogelscheuche aus der Nachbarschaft meine Weinflaschen aus dem Restmüll pult, das Seufzen der Beladenen der Welt, das Seufzen, mit dem der, der sowieso schon die Last der Welt auf den Schultern trägt, eine weitere Bürde entgegen nimmt, einen weiteren Tritt in die Kniekehlen, eine weitere Schikane, nur ausgeübt, um genau ihnen das Leben schwer zu machen.

„Mmmmh, die Maschine ist tatsächlich kaputt. Das muss ich melden. Nehmen Sie eine andere.“

„Ja, danke. Toller Tipp.“


The confusing Jane Fonda of Fitnessstudio