
Teilweise episch ausufernde Kommentierung der Links heute, dafür kein ausuferndes Vorwort, crap happens. Read this:
Feynsinn: Los, sei lustig!
Ein Spiegel, ein Spiegel. Endlich kann ich mir in die Fresse speien. Ich könnte vor Freude glatt eine Runde ritzen.
WirtschaftsWoche: Sexuelle Übergriffe: Männer häufiger von Übergriffen im Job betroffen als Frauen
Jetzt muss ich für solche Informationen schon die blöde WiWo lesen. Und ich dachte schon, ich wäre ein Alien oder meine Selbstwahrnehmung im Eimer, denn je mehr Frauen bei uns im Borgwürfel in die Schalt-, Schlüssel- und Führungspositionen aufsteigen (wir haben kaum noch fähige Männer als Nachwuchs), desto relevanter wird das Thema.
Es mutet manchmal an wie Geschichten aus den 60er-Jahren – nur mit vertauschten Rollen. Im Vorbeigehen auf den Arsch hauen? Na klar, je vertrauter das Verhältnis desto wahrscheinlicher. Normal. Frauen dürfen das. Geht als ironisch durch. Hab dich nicht so. Ihr Männer mögt das doch. Ist doch nur Spaß. Bizeps antatschen? Sicherlich auch das, gerne mit Kennerinnenblick: „Olala, Sie machen viel Sport, mh?“ Von den Kulleraugen-Azubis, die Blicke auf freigelegte Titten gegen gute Noten tauschen wollen, will ich gar nicht wieder anfangen. Normalzustand. Sicher, davon stirbt keiner, ich am wenigsten, also kein Grund für die bei Twitter so bezeichnend verpönten Male Tears, zumal Sie sich als Mann mit solchen Anekdoten tatsächlich nur wahlweise lächerlich oder unglaubwürdig machen.
Es herrschen eben fühl- und erlebbar doppelte Standards, wenn bei der einen Seite ein Verhalten zunehmend selbstverständlich wird, das bei der anderen selbstverständlich sanktioniert wird.
Je länger ich bei einem kontinuierlich weiblicher werdenden Arbeitgeber mein verdammtes Geld verdiene, desto klarer wird mir: Es sind stets die abfallenden Machtverhältnisse, die übergriffiges Verhalten begünstigen und das vollkommen unabhängig vom Geschlecht. Über Büroflure wandelnde Charakterfehler mit mehr Macht in den Händen als gut ist, haben eben immer öfter keinen Penis und der bessere Mensch ist nun mal nicht per se weiblich wie mir das Pädagoginnen, Politik und Medien mein Leben lang schon bei jeder Gelegenheit suggerieren.
Wie würden Sie eigentlich reagieren, wenn die schon seit einigen Jahrzehnten nicht mehr jugendliche Projektleiterin, von deren Bewertung Sie abhängig sind und die Sie jederzeit aus dem Projekt kanten kann, auf Geschäftsreise abends mit eindeutigen Absichten und einer Champagnerflasche in der Hand vor Ihrem Hotelzimmer steht? Und Wochen später mit einer neuen Flasche vor Ihrer Haustüre? Reinlassen? Na klar, hab‘ ich auch gemacht. Ich bin ja nicht bescheuert und beende meine Karriere bevor sie richtig angefangen hat.
(Link gefunden via Genderama, wie so vieles)
Digitale Notizen: Pure Vernunft darf niemals siegen!!!
Über die Schwierigkeiten, online einen Musiktitel zu kaufen. Der Irrwitz ist, dass Sie jeden Titel schon vor dem Release auf irgendwelchen russischen Seiten in guter Qualität kostenlos runterladen können, er aber vor einem ominösen offiziellen Release der Plattenfirma nicht legal zu erwerben ist. Das ist vollkommen bescheuert. Die Musikindustrie lernt nicht, sie lernt einfach nicht.
Noch krasser finde ich das Gebaren bei Video-on-demand. Ich müsste, wenn ich die Angebotspalette der Offline-Videothek um die Ecke haben wöllte, Accounts nebst Abos bei zehn verschiedenen Streaminganbietern einrichten, weil kein Film auf allen Plattformen zur Online-Ausleihe angeboten wird, sondern nur auf ausgewählten, manchmal nur bei einer.
Diese künstliche Verknappung ist völlig krank und zwingt die Kunden nach wie vor zu den illegalen Seiten, auf denen es die Filme kostenlos und noch vor dem DVD-Start gibt. Das ist vollkommen bescheuert. Die Filmindustrie lernt nicht, sie lernt einfach nicht.
(Link via Schwerdtfegr)
Dudentity: Es grünt so grün…
Sie kennen vielleicht meinen Ansatz, lieber kleinere Blogger statt den sowieso schon bis zum Erbrechen vernetzten großen Bloggern oder gar die alte Holzpresse zu verlinken (es gibt Ausnahmen, ja doch, s.o.).
Hier haben wir wieder ein ganz frisches Blog mit Käseschmiere hinter den Ohren und ich gebe gerne ein wenig Starthilfe. Ich habe mich, als ich damit angefangen habe, ins Internet zu schreiben, auch gefreut als mich mal einer mit größerer Reichweite verlinkt hat. Jetzt wo das Blog hier ein wenig mehr Leser als die drei besoffenen Kumpels und eine Handvoll russischer Spambots hat, kann ich wenigstens auch mal etwas Aufmerksamkeit weitergeben.
Der hier nennt sich Dudentity und macht viel mit Links und eingebetteten Videos, bringt aber auch eigenes wie hier, wenn er über diese regelungswütige Biedermeierpartei schreibt, die alle meine leidenschaftlich mülltrennenden und joghurtbecherauswaschenden Nachbarn wählen (die Biofritzen über mir tragen jetzt wieder Birkenstocksandalen, habe ich heute beim Post holen gesehen, kein Witz, das Grauen ist auferstanden, uargh, der Ghul lebt).
Sie liest sich gut, die Mischung auf dem Blog, ausgewogen, sehr abwechslungsreich, nicht immer das Gleiche, keine bloße Linkschleuder, viele eigene Gedanken. Ich bleibe dabei.
Annika: 10 Dinge, die Chefs nie machen sollten
Ich kann das ergänzen:
- Wedeln Sie nie mit Ihrer Gehaltsabrechnung vor der Nase Ihrer Mitarbeiter herum, deren Auszahlungsbetrag der Hälfte von Ihrem entspricht, und mokieren sich gleichzeitig über die miese Bezahlung des Ladens.
- Wenn Ihr Mitarbeiter ein Körbchen mit Äpfeln im Büro vorhält, dann bedienen Sie sich nicht mit den Worten „Oh lecker Äpfel“, sondern fragen, ob Sie vielleicht einen Apfel nehmen dürfen. Gleiches gilt für Süßigkeiten.
- Lehnen Sie zum Unterschreiben nicht den Werbe-Kuli Ihres Untergebenen ab und zücken theatralisch den MontBlanc-Füller mit dem Kommentar, dass Sie mit nichts anderem unterschreiben können.
- Wenn es brennt und der Feueralarm losgeht, dann suchen und sammeln Sie bitte diejenigen, für die Sie auf dem Papier die Verantwortung tragen, und rennen nicht raus, um im Café um die Ecke einen Latte Macchiato und ein Croissant zu bestellen.
- Sitzen Sie als Frau mit Ende 20 nicht auf einer Führungsposition, die Sie über Beziehungen bekommen haben, und jammern einem untergebenen Mann Mitte 30 vor, wie schwer das Leben als Frau ist.
Soziopathen. Ich sag’s ja immer.
Gay West: Gay Pay Gap
Sehr schön, wir bekommen das nächste Gap und Adrian hat eine einleuchtende Erklärung dafür.
Exportabel: Wo Stimmann eine ideologische Erektion bekommt: der neue BND
Viel Wahres zur architektonischen Katastrophe Berlins.
Pieces of Berlin: berlin – der ralf
Der Ralf weiß wie die Dinge stehen. Und sie stehen nicht gut.
Frau Indica: Neues Museum I
Frau Indica war auch im Neuen Museum.
Burks‘ Blog: DeutschlandGeklaut Mit freundlicher Genehmigung repostet zwar, aber es ist ein wirklich fantastischer Schnappschuss.
Wortvogel: Der Wortvogel wir memefiziert
Why so serious? Ja, da fehlt ein Buchstabe in der Überschrift. Das 18te Zeichen, um genau zu sein. Wenn Sie ein Klugscheißer sind, der gerne auf Schulbänken herumrutschend mit dem Finger schnippt, um den dicken Klaus zu korrigieren, der wieder „Expressomatschiato“ gesagt hat, dann denken Sie sich jetzt bitte Ihr dickes fettes „sic!“ (nie ohne Ausrufezeichen, das Ausrufezeichen ist das Fingerschnippen des Internets) selbst dazu. Ich schreib’s nicht. Wegen des 18ten Zeichens.
Na? Noch Hunger?
Schöner Tag noch!: „The Italian“ Burger mit Salsiccia, Rucola und Tomatenpesto