
Vor ein paar Tagen habe ich festgestellt, dass ich mich durch mehrere renommierte Blogs in meinem Feedreader, die oft mehrere Posts an einem Tag raushauen, nur noch durchwische ohne sie je zu lesen. Das betraf diejenigen Blogs, die fast nur noch lustige GIFs, Videos und Bildchen, die jeder sowieso schon über die Gruppenchats vom Messenger bekommen hat, raushauen und kaum noch Selbstgeschriebenes, zwei, drei Linkschleudern, die seit Jahren immer nur auf ihre vier, fünf, wenn es gut läuft sechs Ressourcen verlinken, die sowieso schon jeder kennt, das Blog Netzpolitik, das ich zwar immer noch irgendwie wichtig finde, aber das mich nun seit sehr langer Zeit so gar nicht mehr flasht, und tatsächlich das Bildblog, da mich der Scheiß, den die Bildzeitung so alles verzapft, und die vielen akribischen Nachweise der legendären journalistischen Inkomptenz der alten Holzpresse nach all den Jahren beginnen stark zu langweilen.
Alle diese Alphablogs hatte ich seit vielen Jahren im Reader und jetzt nicht mehr. Wahrscheinlich ist so ein Sättigungseffekt normal und vergleichbar mit der Situation als ich mal aus Geldnot über ein halbes Jahr fast nur Eröffnungsangebote-Döner (in Ausnahmefällen auch Eröffnungsangebote-Pizza) quer durch die Stadt gefressen habe. Ich konnte danach für Jahre keinen Döner mehr sehen. Satt.
Umso mehr freue ich mich über Texte von Bloggern, die nur ein-, zwei- oder drei Mal in der Woche etwas und dann auch noch eigenes veröffentlichen. Die mit ein- maximal zweistelligen Abonnentenzahlen bei Feedly, bei denen Sie manchmal Goldschätze heben können. Kleine Blogs. Junge. Wilde. Neulinge. Weil die Großen inzwischen so erstarrt wie routiniert rüberkommen.
In diesem Sinne, read this:
Metronaut: Zensur: Doppelt abgemahnt wegen Satire-Olympia-Motiven (Update)
Auch wenn das Ding inzwischen einmal um die Welt genudelt wurde, muss ich es bringen. Je suis am Arsch die Räuber. Berlin mahnt ab und katapultiert ein bis dato unbekanntes Blog in die internationale Presse.
Hier ein Pressespiegel dazu.
Und sowieso:
Genuss ist Notwehr: Der Berliner Mob – diesmal im Business-Anzug
Der Zustand meiner Stadt. Moralisch verkommen.
Mein Schweinehund und ich: Dann laufe ich mich halt zu Tode. Ein Wutblog.
Ein Unsympath. Sicherlich. Läufer neigen eben zur Arroganz. Doch Arroganz liest sich oft gut. Ich mag die weichgespülten Texte aus den diversen Bubbles, die ganz bemüht niemandem wehtun mögen, nicht mehr lesen.
Passend dazu:
Trotzendorff: Du willst mit dem Laufen anfangen? 10 ganz persönliche Tipps für Einsteiger
Natürlich habe ich es ganz anders gemacht: Völlig planlos, mich völlig überfordert bis ich an einen Baum gekotzt habe und mit Musik, viel Musik, laute Musik, Hassmusik. Na klar..
Elisabeth Rank: It kind of just looks like standing
Oh ja, die Security in einer Drogerie machen zu müssen, ist schlimm. Schlimmer noch: Douglas, weil es da stinkt, und Lidl, weil … Lidl.
Mein Leben als Auftragsmörderin: Der Tag, an dem die Welt mich an die Kriminalität verlor
Annika empiehlt, ich empfehle mit. Ein wenig Starthilfe für frischgebackene Blogger schadet nie.
Martin Compart: American Sniper von Clint Eastwood
So geht Filmkritik.
Stadtkind: Fotos vom Mainufer in Frankfurt
Ich empfand Frankfurt immer als noch hässlicher als Berlin. Nach diesen Fotos bin ich mir nicht mehr so sicher, ob das stimmt.
sammelnsammeln: öffentlichen Ärgernisses
Hihihi Penis.
NutriCulinari: Tokio (1): Der Tag, an dem ich aufhörte, außerhalb Japans Sushi zu bestellen
Ich will jetzt nach Tokio. (via too much information)
Hungrig?
Reine Topfsache: Cremige Zucchininudeln mit Avocado-Cashew-Soße