


Schöne Grüße aus Neukölln. Es gibt Jogginghosenrabatt. Am Internationalen Tag der Jogginghose. Erfunden hat das der Praktikant zwischen Kaffee kochen und Falafel holen. Einmal die Hermannstraße rauf und die Boddinstraße rechts rein und fertig ist die Marketingidee.
Das Plakat hängt mitten in Nord-Neukölln, natürlich, wo sonst als dort, wo auch ohne Rabatt 90% der Einwohner in ihren Schnellfickerhosen Einkaufen gehen. Zu sehen ist in der Parade der über das Plakat verteilten Dinge eine logische Linie von der Jogginghose über die Daddelkiste, den Flatscreen, den Kartoffelchip bis hin zur prekären Cola. Ein Volk und alle seine Wünsche auf einem Bild, auf dem nur die Wilthener Goldkrone fehlt. Wahrscheinlich hat die der Praktikant gesoffen – aus Frust, weil der bis zur Stufe seiner Unfähigkeit beförderte Marketingleiter, dessen letzte eigene Leistung das Schwängern der Disponentin war, die Idee wieder als seine verkauft hat.
Strategisch gesehen ist die Aktion ein respektabler Move des Discounters. Kundenbindung. Die Leute da abholen wo sie stehen. Augenhöhe und so. Großartig. Ich finde, da geht noch was:
18. Februar 2015: Internationaler Spritbirnen-Tag in Lichtenberg. Ein Nackte-Titten-Feuerzeug auf jede Pulle Sternburg-Pferdepisse in der S5 nach Strausberg Nord.
23. März 2015: Internationaler Tag des Brüllwürfels in Wedding: Kommen Sie mit aus dem Smartphone blecherndem Haftbefehl-„Isch ficke deine Schwester Babo“-Geschepper zum örtlichen Späti und sichern Sie sich ein leckeres Fläschchen Kleiner Feigling mit Erdnussflip-Geschmack, der sich später kotzen wird wie Stacheldraht.
21. April 2015: Internationaler Gestern-war-Montag-Tag: Kommen Sie mit den Pegidafarben Schwarz-Rot-Gold im Gesicht zu Ihrer örtlichen Anti-Asylbewerberheim-Demo in Hellersdorf und erhalten Sie eine Vuvuzela zur seriöseren Artikulation Ihrer diversen Aversionen sowie 18% Rabatt auf noch mehr WM-Schminke, damit Sie auch Ihre Kinder, die Oma und den Kampfhund anmalen können.
Ding Dong the brain is dead.