Lass mal netzwerken – Links vom 20. Dezember 2014

Damit Sie künftig einfacher Hassmails versenden (oder in Ausnahmefällen auch freundlich grüßen) können, habe ich in der Seitenleiste ein kleines Kontaktformular eingerichtet. Das spart im Vergleich zu vorher einen Klick – ich nenne es Effizienzoffensive. Barrierefrei. Buzzwort olé. Mit schönen Grüßen aus der Consultinghölle. Denken Sie daran, einen Proxy zu verwenden, wenn Sie nicht wollen, dass Ihre echte IP-Adresse mitgesandt wird. Viel Spaß.

Ein kleines Vorwort noch zu den heutigen Links: Ich habe vor etwa einem Jahr geäfft, dass die Politbloggerei in einer Krise steckt, doch gleichzeitig hatte ich Hoffnung, dass sich das wieder ändern wird. Mir fehlt das Zeug (und zugegebenermaßen auch die Lust), permanent (und penetrant) gegen die Verhältnisse anzubloggen, aber ich kann wenigstens gelegentlich auf die verweisen, die das bringen. Deshalb stehen hier an den ersten beiden Stellen zwei junge vielversprechende Politblogs (sie werden diese Schublade vermutlich entrüstet von sich weisen), die sich vor den großen reichweitenstarken nicht verstecken müssen und denen ich eine Vielzahl neuer Leser wünsche. Read this:

Gert Ewen UngarDie Zerstörungswütige

Auch schön:

SiegstyleDer Untergang des Abendlandsers
Lass mal Pegida verarschen bis sie bald wieder in der Versenkung verschwinden wie die Republikaner, der Bund freier Burger, die Schill-Partei, Sachsens NPD, Geert Wilders und Rene Stadtkewitz, FPÖ-Minister, die Mahnwichtel, Steffen Heitmann, die DVU, D-Mark-Partei, Pro Köln und irgendwann die AfD. Bald sitzen sie alle wieder vor dem Flatscreen, schauen Bauer sucht Frau, bohren in der Nase und machen sich ein Likörchen auf. Zur Hysterie besteht kein Anlass. Und zum Hype natürlich auch nicht.

Sicher kann man das auch anders sehen:

DenktagebuchÜber die Dummheit: von Byung-Chul Han zu Pegida
Über die Motive für den momentanen Zuspruch: Angst den Arbeitsplatz zu verlieren. Angst die Rente zu verlieren. Angst vor Krieg. Soweit einverstanden. Nur hätte ich mir ein anderes Ventil gewünscht: Banken und Versicherungen zum Beispiel statt Moslems und Flüchtlinge. Aber Deutschland ist eben Deutschland. Da ist das Feindbild klar umrissen.

Wissensschmiede162-jähriger Mönch gibt Wissenschaft Rätsel auf
Es besteht wohl keine Gefahr, dass ich jemals religiös werde, doch der Buddhismus ist neben der Kirche des fliegenden Spaghettimonsters wohl die am wenigsten unsympathische Religion dieser Welt. In Prenzlauer Berg ist er sehr beliebt, zumindest hängen hier allerorten irgendwelche Mönche als Plakate an den Laternenmasten herum und bieten Glückskekssprüche feil.
Dennoch: Der Gedanke, dass der Geist dem Körper überlegen ist (und die Übung darin) hilft bei Krisen. Und beim Sport. Nach dem Missbrauch einer vorzüglichen Flasche Yamazaki Whisky letzte Nacht bin ich gerade meine 10 km-Runde gelaufen und habe eine Spur aus den Poren quillendes flüssiges Harz durch Prenzlauer Berg und Friedrichshain gelegt. Will sagen: Der Körper wollte nicht. Ich schon. Okay, das ist jetzt kein ganz so cooler Move wie ihn Lama Daschi-Dorscho gebracht hat, aber immerhin ein Anfang.

The diary of Kitty KomaWhite Trash Fast Food Abzocke
Miz Kitty (eigentlich doch jetzt Mrs. Kitty, oder? – scnr) verreißt das White Trash. Natürlich vollkommen zu Recht. Das White Trash ist der unangefochtene König der abgeranzten Schnösel, bei dem bornierte Hipsterfressen ohne Kinderstube ihre Verachtung fürs Publikum ausleben. War das mal anders? Ich weiß es nicht. Hier haben wir eine 10 € – Zumutung von Burger mit Pappepommes. Auf einem Gartenstuhl. Mit Trinkgeldforderung im Befehlston. Kitty, bei allem Respekt und vorzüglichster Hochachtung, aber niemand von Verstand, der darüber hinaus so lange schon in dieser Stadt wohnt, geht noch ins White Trash. Da geht man nicht hin, von dort hält man sich fern.
Burgertipp: Burgerie in der Schönhauser. Oder Yellow. Auch Schönhauser. Wobei die nicht so geräumig sind, um 30 Leute zu verarzten, aber irgendwas … huh? … ist ja immer. Wenn schnöselig, aber in gut, dann geht auch der Bird am Falkplatz (duck).

LandLebenBlogBerlin, Berlin
tikerscherk zu Gast bei Friederike. Toller Text.

Aachen VintageRuine am Brüsseler Ring
Tano hat viel Zeit und ein Zweitblog aufgemacht. Bei diesem Post hier stellt sich mir die Frage, welches die Ruine ist: Das alte Verfallene oder dieses neue graue Knastkastending aus dem Menschenhasserhandbuch der Investorenarchitektur, mit der sie jetzt offenbar auch Aachen zukoten. Wir heute Lebenden fragen uns, was sie sich bei den Plattenbauwüsten in den Außenbezirken damals in den 70ern und 80ern (und dem Besten von heute) gedacht haben. Unsere Enkel werden sich das bei diesen eiskalten grauen Zweckbauten fragen, die sie heute bauen.

Johannes bei den FurzenJahresabschluss
Die Links laufen hier gelegentlich mal in Gefahr, zu ernsthaft zu werden. Ich lehne das ab. Und Arschlochwasser ist in der Tat ein Problem.

Und gleich noch einen Matla hinterher:

Das Manifest des ErbrechensLeck mich doch am Kuhfladenkeks
Wow. Ich habe das für Raucherlungenbröckchen gehalten.

RezeptblockDie 70er haben angerufen: sie wollen ihr Essen zurück
Trashfood. Mit Toast und Alkoholika. Immer nur anspruchsvoll essen ist ja auch blöd.

Schnell weg hier. Risotto. Großartig. Es kann gar nicht zu oft Risotto geben:

anmut und demutMuschelkrabbenfischrisotto