Der Bahnhof Jungfernheide beherbergt eine U-

und eine S-

Bahnstation.
Unten auf dem in psychedelischen Farben der 70er gehaltenen U-Bahnhof

zeigt die BVG wie es so mit den wichtigen Infrastrukturmaßnahmen der Stadt Berlin läuft.
Und es läuft gar

nicht.

Der U-Bahnhof weist nämlich zwei Bahnsteige für eine Linie auf, die es gar nicht gibt, die geplant ist und geplant ist und geplant ist (und geplant ist) und die es voraussichtlich nie geben wird: Die U-Bahnlinie von Hauptbahnhof über Turmstraße bis Jungfernheide, die viele potenzielle Fahrgäste hätte, folglich sinnvoll wäre und genau deshalb in Berlin keine Chance auf Realisierung hat wie eine Verlängerung der U7 nach Schönefeld beziehungsweise zu dem Flughafen, dessen Name sich niemand mehr traut auszusprechen, weil er wie ein ruinöses Symbol für den ewigen Filz, die legendäre Unfähigkeit und die sagenhafte Verschlumpftheit derer steht, die Verantwortung tragen, aber sie nicht übernehmen.
Den Flughafen hätten sie nach jemandem benennen sollen, den die Stadt hasst. Den La Belle-Bomber. Irgendeinen Hellersdorfer Nazi. Meinen alten Mathelehrer. Oder ganz aktuell: Abu Bakr al-Baghdadi. Wäre ich Willy Brandt und nicht schon längst tot, würde ich mir überlegen, ob es nicht besser wäre, mir eine Kugel in den Kopf zu schießen – um die Fremdscham loszuwerden.
Oben ergänzt die S-Bahn das traurige Gesamtbild, indem entweder Aufzug

oder Rolltreppe

oder oft auch beides nicht funktioniert.
Dann dürfen Menschen mit Kinderwagen kostenlos ihre viel zu schlaffen Muskeln trainieren. Und Gehandicapte sind eben gehandicapt. Life is a bitch.
Und weil es sonst nicht vollständig wäre, funktioniert auch der Ringbahnverkehr hier auf der Linie oft nicht oder nur eingeschränkt. Das alte Bild in Berlin – ein Schriftband auf dem Anzeiger, dass irgendwas bei der S-Bahn nicht funktioniert:

Pendelverkehr. Ersatzverkehr. Zugschaden. Weichenstörung. Signalstörung. Pendelverkehr. Ersatzverkehr. Weichenstörung. Wir bitten um Verständnis. Zugschaden. Zugschaden. Ersatzverkehr. Besteht und besteht und besteht. Immer wieder und immer wieder und immer wieder. Wie ein Naturereignis. Kann man nichts gegen machen, denn wieder ist keiner verantwortlich, niemand da, den man teeren, federn und danach zur Stadt hinaus jagen könnte für diese Zumutung, die S-Bahn heißt und selbst in den letzten Kriegstagen, als die Rote Armee schon die Oder überquert hatte, zuverlässiger fuhr als heute.
Der Verkehrssenator, in dessen Zuständigkeit der ganze todtragische S-Bahn-Müll fällt, wird jetzt Bürgermeister dieser Stadt. Schuhu Baby Blue. So läuft das hier. Sie machen nix? Sie werden was. Verlassen Sie sich drauf.
Achtung! Achtung! Bitte beachten Sie, zwischen Greifswalder Straße und (fügen Sie hier einen beliebigen Ringbahnhof ein) besteht Schienenersatzverkehr. In Fraktur: Sie können uns mal, Fahrgastpöbel.
Und wenn Sie den monatlichen Beitrag für unsere Farce nicht bezahlen, werden wir ihn eintreiben.
Wir bitten um Verständnis.