Sonntagfrüh. 5:30 Uhr. Der Antichrist schläft noch. Zeit für ein paar gut abgehangene Links.
Ich mag diese Rubrik sehr und freue mich über den Umstand, dass ich immer öfter anderswo Linklisten sehe, die mich auf Texte leiten, von denen ich sonst nichts mitbekommen hätte. Ich bleibe dabei (cool, Link auf eigenen Text untergebracht): Von Hand kuratierte Links in einem eigenen Blog sind ästhetischer, nachhaltiger und vor allem autarker als wenn ich das einfach bei Facebook oder Twitter verklappen würde, wo im Zweifel ein Algorithmus darüber bestimmt, wie weit ich damit komme. Here we go:
Studio Glumm: 28
Glumm ist auch einer, den ich nicht oft genug verlinken kann. Wie kann er über einen scheiß Tinnitus nur so famos schreiben, dass ich dranbleibe obwohl der Text so verfickt lang ist, dass ich üblicherweise nach einem Drittel reflexartig weiterwische. Und warum ist Glumm noch kein Bestsellerautor? Entdeck‘ den mal einer bitte. Heyne. S.Fischer. Rowohlt. Diese Liga. Drunter wär‘ Verschwendung. Was? Dick auftragen? Ich? Aber immer.
Glumm geht übrigens auch gut zwei Mal hintereinander, wenn Sie mögen: Flurpunk
Martin Compart: Deutscher TV-Krimi-Schrott- wie kann ich mitmachen?
Ein herrlicher Verriss der unerträglichen deutschen Krimi- und Serienlandschaft. Die Rechtschreibfehler machen den Rant nur authentischer. (via My Story Verlagsservice Chris Kurbjuhn)
Sturmflut: Melancholie
Sturmfrau trifft mir wieder einmal voll ins Herz. Das macht sie öfter. Und sie trifft nicht wegen Robin Williams, der nur ein weiteres Opfer der schwarzen Lady ist, deren Gesellschaft eine steigende Zahl nicht-prominenter Menschen nicht überlebt und über die keiner schreibt, weil sie nicht berühmt sind. Nein, mich flasht die treffende Beschreibung der Happy-Fraktion, die jede Form von Missmut respektive Depression nicht erträgt. Und das Schlimmste an der ganzen Sache ist: Prince Ital Joe singt tatsächlich immer noch „I wanna see more happy people“ aus dem Radio. Toll. Danke für den Ohrwurm, Sturmfrau. Aus Marky Mark ist ja inzwischen Mark Wahlberg geworden. Aber was macht eigentlich Captain Jack heute?
Weddingweiser: Eine echte Weddingerin – Frau Krüger
Toll. Man muss solche Geschichten sammeln. Und aufschreiben. Und zwar gekonnt. Wie hier.
Frau Indica: Herr Lehmann
Frau Indica trifft … Herrn Lehmann. Und der erklärt die Welt.
Das Narrenschiff: Gesprächsfetzen: In vino veritas
Kotzen als Statement. Ich überlege gerade, ob ich der Unbekannte aus dem Text gewesen sein kann. Doch wenn, dann muss das zehn Jahre her sein. Zu dem Zeitpunkt flog der Jägermeister für immer aus dem Suffschrank. Diese Maßnahme hat die alkoholbedingte Kotzquote aus dem Stand auf 0 gesenkt.
Brain.Fuck.Yourself.: Die Qualle
Thorge hat Gewaltfantasien, weil er ein Arschloch traf. Nachvollziehbar. Wollen Sie ein Geheimnis hören? Ja? Okay, festhalten: Arschlöcher sterben nicht aus. Kein Scheiß. Und die Welt wird auch kein dauerhaft besserer Ort. Schminken Sie sich das ab. Eine Runde Ringbahn und Sie werden alle Illusionen los. These: Es gibt in jeder Gesellschaft einen Prozentsatz an Wichsern. Der steigt mal, dann fällt er, dann steigt er wieder. Aber er ist immer da.
Seelen-klempnerei: Ärger ist ärgerlich oder Mensch ärgere dich nicht
Moneyquote des Jahres: „Toxische Mitmenschen“. Über Ärger und den Umgang damit. Eine gute Kompensation ist übrigens Bloggen. Ehrlich. Schwör.
Ich brauche noch einen Link, der mich völlig ratlos zurücklässt, und zwar den hier:
confused cats against feminism (via Geschlechterallerlei). Ehrlich, keine Ahnung, ich weiß es nicht.
Zuletzt noch ein Plädoyer gegen Askese, das Rezept für ein Filettöpfchen und fickende Schweine, alles in einem Blogpost:
Neues von der Insel: Schweinefilet- Töpfchen – Essen als Religion – lieber nicht!