
Meinen ersten Perversen in meinem Leben traf ich in einer Eckkneipe.
„Hey, du siehst aus, als ob du gearbeitest hast.“
„Jau, ich renoviere meine Bruchbude. Muss alles raus. Geht so nicht mehr weiter.“
„Den ganzen Tag? Bei der Hitze?“
„Klar, muss ja. Aber mit genug Bier geht das.“
„Hast du noch gar nicht geduscht?“
„Wieso? Stink‘ ich?“
„Nein, nur du musst ja ziemlich geschwitzt haben.“
„Definitiv. Ich würde mich jetzt nicht umarmen wollen.“
„Deine Socken müssen dann ja auch ziemlich verschwitzt sein.“
„Die sind nicht nur verschwitzt, die sind tödlich. 10 Stunden in den Docs. Wenn ich die jetzt ausziehe, fallen die Fliegen von der Wand und das Bier wird schal.“
„Du sag mal. Ob ich deine Socken…“
„…“
„…vielleicht…“
„…“
„…haben könnte…?“
Mein Kumpel, der dabei war, vertritt bis heute den Standpunkt, ich hätte dem Sockenfreund sein Fetischobjekt teuer verkaufen sollen. Es gebe immerhin auch Leute, die im Internet abgeschnittene Fußnägel und geriebene Hornhaut bestellen.
Es blieb nicht der letzte Perverse, der meinen Lebensweg kreuzte. Dazu kam noch die Erkenntnis, dass es auch enorm perverse Frauen gibt. Eine trieb sich in einem Punkschuppen rum und bezahlte Jungs Geld dafür, hinter dem Club bei den Mülltonnen von ihnen angepinkelt zu werden. Sowas kann man sich gar nicht ausdenken. Schattenwelt. Von sowas bekommen die meisten gar nichts mit.
Den Vogel abgeschossen hat jedoch ein Kumpel, der einen Typen kennengelernt hat, mit ihm nach Hause ging und dort feststellte, dass der dort Hundekot auf Tellern im Kühlschrank aufbewahrt. Um das zu essen wie er freimütig erklärte.
Guten Appetit.