Lass mal netzwerken – Links vom 17.10.13

Es ist mal wieder Zeit für einen ausführlicheren Streifzug durch die Blogs. Und warum sind die wieder so verschieden hier in der Liste? Ganz einfach: Weil ich keine Lust auf eine Filterblase habe, in der alle das Gleiche zum selben Thema schreiben und sich ausschließlich gegenseitig verlinken. Es gibt in jedem Blog-Genre Herausragendes, Besonderes, Gutes und natürlich auch viel Mist.

Hier die Guten der letzten Woche, die ich lesenswert finde:

BuzzFeed: The 29 Stages of a Twitterstorm

Die Folgerung daraus lautet: Den Stuhlsturm aussitzen. Die alte Oggersheimer Methode. Einfach aussitzen, bis die nächste Sau identifiziert ist, die durch die Dörfer getrieben wird. Aus dieser Tatsache folgt unweigerlich auch die Irrelevanz von Twitter. Twitter ist nicht das Leben. Twitter ist eine hysterische Blase, basierend auf gruppendynamischen Prozessen, die fast schon semiautomatisch ablaufen, wenn sie erst einmal angestoßen sind.

Tanos Katzentisch: Im Ernst! Diesen bescheuerten Blog kann man jetzt abonnieren…

Tano ist immer dann am besten, wenn er sich aufregt. Hier persifliert er sich auch noch selbst. Ja, ich weiß, Tano ist nicht mehrheitsfähig und so feinfedrig wie eine außer Kontrolle geratene Katjusharakete. Ist mir aber egal. Ich mag es, wenn etwas oder jemand nicht glattgebügelt daherkommt. Glattgebügelte hab‘ ich in meinem Borgwürfel den ganzen Tag, das reicht.

[aʊχ das nɔχ]: Heute wird abgerechnet

Der hier ist mit Sicherheit auch kein Mainstream. Aber er hat ’ne Raucherecke. Außerdem mag ich Retrospektiven und die hier ist besonders gut. Nein, ich bin auch kein Freund der Toten Hosen mehr. Sie sind belanglos, nicht erst, seit die CDU sie als Triumphmarsch für großkotzige Siegesfeiern spielt.

mequito.org[fungu]

Ja, ich mag Retrospektiven. Vor allem, wenn es um Drogen geht. Sie haben die spannensten Plots. Wie hier in dieser Geschichte mit den Pilzen. Wir haben mal aus Verzweiflung geriebene Muskatnüsse aus der Küche meiner Eltern geraucht, weil nichts anderes mehr da war und einer behauptet hat, dass das knallt. Außer dass plötzlich alle kacken mussten und einer vor lauter Ekel aufs Ledersofa gekotzt hat, ist jedoch nichts weiter passiert.

Brain.Fuck.Yourself.: Flüchtlinge

Ich mag es auch, wenn Thorge politisch wird. Er kann das nämlich gut in Worte packen, auch wenn er immer etwas anderes behauptet.

Weltenbummler Mag: Versprechungen auf Namibias Straßen

So, jetzt reicht’s. Her mit der guten Laune. Tierschilder und schöne Bilder aus Lüderitz und Umgebung.

LandLebenBlog: KaDePe

Dem Provinzler sein Raiffeisenmarkt. Ist das noch drollig oder schon vintage?

Bis einer heult!: „Der Will wohnt hier nicht!“

Konfrontation mit dem Nachwuchs: Wenn die Erzieher der Kita andere Werte als die Eltern vermitteln. Mein Kind führt inzwischen auch zuhause die Kita-Regeln ein. Ich darf nicht mehr mit Chucks auf dem Sofa lümmeln, sondern muss sie ausziehen. Schlimm.

vice.com: „America knows everything“

Der Hobbymusiker Johannes Niederhauser war in Amerika. Oder eher nicht. Mir vergeht bei solchen Texten die Lust auf einen Amerikaurlaub. Eine Einreise nach Nordkorea stelle ich mir entspannter vor.

Wirre Welt Berlin: Wie man eine hübsche Wohnung bekommt…

Eine heitere Geschichte mit ernstem Hintergrund. Ich habe Angst davor, dass es mir bald genauso geht und ich mit 20 anderen Wohnungsbewerbern zum Mietercasting vor irgendeinen Makler-Dieter Bohlen treten muss. Mit jeder neuen Geschichte zum Thema wird mir mulmiger. Ich will nicht nach Hellersdorf.

Amore e rabbia: Hier im Inneren des Landes, da leben sie noch

Worte, die die Welt nicht (mehr) braucht: Stammhalter.

netzwertig.com: Wieso Berlin noch einen langen Weg vor sich hat

Und Martin Weigert stellt fest, dass Berlin nicht funktioniert. Wir, die wir hier wohnen, wissen das schon lange. Eigentlich wussten wir es immer. Normalzustand. Berlin ist eben Berlin, weil es nicht funktioniert. London ist anderswo. Paris auch.