Lass mal netzwerken – Links vom 24.08.13

…Kaffee bei mir: Wo wir gerade bei Hellersdorf sind
Ja, Nazis gibt es immer noch und natürlich auch in Hellersdorf. Wobei die 30 Idioten, die letzte Woche ihre feisten Backen vor dem Flüchtlingsheim aufgeblasen haben, bei weitem nicht mehr die Ausmaße von Rostock-Lichtenhagen und Hoyerswerda annehmen. Zur heutigen NPD-Demo werden sogar nur 15 Teilnehmer erwartet. Ehrlich, ich sehe sie derzeit nicht als Gefahr, ebenso wenig wie die NPD. In Rudow demonstriert sogar die CDU gegen die örtlichen Kameradschaften. Das hat was von Alibihandeln, von Ablaß, sicher, aber so weit so gut. Wenn der Konsens gegen die Arschlöcher bis in die konservativen Parteien reicht, ist das eine gute Nachricht.
Schlimmer ist das Strukturelle, jener kalte Umgang mit Flüchtlingen, der dieses Land so wenig gastfreundlich macht. Dieser Text macht es transparent.

Feynsinn: Der politisch-publizistische Komplex
Ich habe früher mal den Spiegel abonniert und fühlte mich subversiv. Der war bissig, der war unbequem, der war gefährlich für die, die regierten. Heute ist er an guten Tagen wie der Stern: Eine Menge Wohlfühljounalismus, eine paar trockene Reportagen über irgendwen, der sich nicht wehren kann, Gesundheitsratschläge, Anbiederung an die Mächtigen. Und Hitler. An schlechten Tagen ist er wie diese Zeitschriften bei Arzt, neben denen er liegt: Ein Klatschblatt ohne Relevanz.

Chris Kurbjuhns Netzecke: Deppenkultur
Ich finde, Chris Kurbjuhn sollte mehr bloggen, viel mehr. Solche Texte zum Beispiel. Deppenkultur. Ich habe schon oft gegen Deppen verloren und konnte mir im nachhinein nicht erklären, wie das geschehen konnte. Es gilt wohl nach wie vor: Don’t wrestle with pigs – you both get dirty, but the pig likes it.

Schmeckt nach mehrWarum so aufgeregt? 5 Thesen zur Diskussion über den Veggie-Day
Sabine erklärt sehr souverän, warum der Veggie-Day solche Wellen schlug. Es geht hierbei tatsächlich ans Elementare, an den „innersten Autonomiebereich“ und aus ideologischen Gründen hier anzusetzen ist ein taktischer Fehler.
Abgesehen davon sind die Grünen wirklich eine spaßarme Verbotspartei – in reinster protestantischer Tradition. Warum soll man ihnen nicht die Dinge vorwerfen, die sie tun und fordern?

LandLebenBlog: Heimat. Ein Geruch.
Ich finde ja, Berlin stinkt an vielen Ecken nach Fäkalien, weil die privatisierten Wasserbetriebe die Preise so hochgesetzt haben, dass jeder Wasser spart wie blöde und nun die Kanalisation zu wenig durchgespült wird, um den Scheißegestank zu verhindern. Und das alles, obwohl Berlin grundwassertechnisch keine Wasserknappheit hat. Privatisierung wirkt. Nichtsdestotrotz eine schöne Hommage aus der Provinz an die stinkende Hauptstadt.