
Da hat man mir nun seit der Grundschule in einem fort erzählt, dass Frauen alles besser können als Männer und da wo sie es nicht besser können, können sie es nur deshalb nicht besser, weil sie mit unsichtbaren und von Männern errichteten Barrieren gewaltsam davon abgehalten werden, das besser zu tun was sie eigentlich qua Geschlecht besser können als Männer. Alles nämlich. Uff.
Und in der Werbung suggeriert man seit Dekaden im Dauerfeuermodus die immergleiche unsubtile Botschaft und ich sehe seit jeher hilflose Männer auf dem Bildschirm herumtapsen, als Trottel, Weichei, Nichtskönner oder Dilettant ein falsches Spülmittel in der Hand haltend, zu dämlich einen Teller abzuwaschen, einen Reifen zu wechseln oder ein Gurkenglas zu öffnen, dickliche Deppen, zu blöd zum Leben, die dann ständig von attraktiven und auf jeden Fall umfassend talentierten Superfrauen gerettet werden müssen.
Und was lese ich da in allen Mainstreammedien von Spiegel bis taz? Sind Mädchen schlecht in der Schule, sind es die Umstände. Sind Jungs schlecht in der Schule, selber schuld. Sind Frauen krank, sind Männer schuld. Sind Männer krank, sterben früher oder bringen sich häufiger um, ist es ein Geburtsfehler oder auch da selber schuld.
Und so kracht es seit so vielen Jahren immer wieder auf mich ein, das massierte multimediale Mantra aus allen Rohren: Frauen sind die besseren Manager, die besseren Arbeiter, die besseren Schüler, die besseren Polizisten, die besseren Wissenschaftler, fleißiger, intelligenter, teamfähiger, sozialkompetenter, effektiver, gerechter, größer, schneller, weiter und vor allem die besseren Führungskräfte. Denn wenn endlich die Frauen rankommen an die Tröge der Macht, wird endlich alles gut und alle haben sich lieb.
Darauf hab ich mich gefreut.
Und nun das hier:
Und das hier:
Das hier:
Auch das:
Und zu allem Überfluss auch noch das hier:
Nicht zu vergessen die dahinter.
So schnell sterben Illusionen. Es sind gar nicht die besseren Menschen. Es bleibt wie es ist. Nur ohne Puller.
Und das ist sehr schade.
Dieses Gebäude übrigens, genannt Bundeskanzler/innen/amt (Diese allgegenwärtige Neusprech-Gender-Sprache ist nicht nur eine ganz furchtbar unästhetische linguistische Zumutung sondern nur noch Popanz und Fetisch für denjenigen Teil der Frauenbewegung, dem offenbar kein anderer Schaukampfplatz mehr einfällt) für sich gesehen ist einfach nur ein hässliches Stück Sichtbeton, das in seiner schieren Machtarchitektur so unschön wie der Arsch auf den Eimer zu den ebenso hässlichen mausgrauen Bunkerbauten des benachbarten Deutschen Bundestags passt und inzwischen so langsam vor sich hin keimt und moost. Es ist wieder einmal nur weitere öde mausgraue Machtarchitektur, die sich so unschön einreiht in all die Bausünden aus Sichtbeton, Glas und Stahl, mit denen alle Brachen dieser Stadt zugekotet werden. Bonjour Tristesse – jedes weitere Wort zu dieser architektonischen Bankrotterklärung im Zentrum der Macht wäre eines zu viel.
KanzlerInnenfoto:
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Schavan:
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Schröder:
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Aigner:
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Leyen:
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