Sumo Sushi

Es scheint, dass das verzweifelte Suchen ein Ende hat. Seit Jahren fahnde ich in Prenzlauer Berg nach einem vernünftigen Sushilieferanten, also einem, der als Lieferant sicher kein Meistersushi, aber wenigstens essbare Ergebnisse abliefern kann, aber es will sich einfach keiner einfinden. 

Entweder ist es glutamatverseuchter Billigfisch in untauglichem Reis, der auseinanderfällt, weil mies zubereitet oder es erhebt ein Schlachtfeld an Fisch- und Reismansche mit saurem Ingwer und widerlicher Salzsojasoße sein hässliches Haupt.Bisher war nur eines sicher in Prenzlauer Berg: Die, die liefern, können alle …

… nix.

Sumo Sushi kann was, das schmeckt man schon am Ingwer, den ich immer zuerst probiere, um zu sehen, was mich erwartet. Ist es der ekelhaft saure aber sonst nur fade Fabrikscheiß, dann weiß ich, dass dann nur noch weiterer Schrott folgen wird. Schmeckt der Ingwer frisch, knackig, schön scharf, dann bin ich guter Dinge. Wie hier. Und es stimmt. Für einen Lieferanten ist das Sushi erstaunlich solide, wenn es auch natürlich nicht das Sushi derjenigen erreicht, die sieben Jahre lang auf einem einsamen Berg in Japan geknechtet, gepeitscht, gedemütigt nackt in Ketten im Schnee mit heißem Wachs beträufelt ihre Ausbildung zum Sushi-Großmeister erhalten haben.Nur eines, Leute, eines ist irgendwie affig: Bei der Bestellbestätigung im Internet großmäulig 45 Minuten Lieferzeit ankündigen und dann nach anderthalb Stunden tatsächlich da sein.

Das ist beknackt. Das ist arschig. Sagt doch gleich anderthalb Stunden im voraus an (so lange kann Sushi nämlich wegen mir gerne dauern) und haltet das dann ein. Hat der Kunde mehr von. Ja. Preußische Zuverlässigkeit. Das fehlt noch. Sonst? Prima.—


Sumo Sushi
Kastanienallee 24
10435 Berlin