Occupy my Drogeriemarkt

Schönhauser Allee Arcaden

Der Rossmann in den Schönhauser Allee Arcaden hat ein Problem: Er hat zu viel Kundschaft. Seit „Ihr Platz“ gegenüber zugemacht hat und weit und breit keine Konkurrenz zu sehen ist, platzt der verdammte Rossmann aus allen Nähten.Zu viele Menschen. Menschenknäuel. Kein Durchkommen in den Gängen. Stau hier. Stockender Verkehr dort. Kollisionen mit Einkaufswagen, Zwergenkisten, Gehhilfen. Alle vier Kassen auf, die bedauernswerten Mitarbeiter schwitzen Tränenbäche und trotzdem Rückstau bis in die Gänge nach hinten. Akkordarbeit. Ritsch Ratsch über den Scanner gezogen als gäbe es morgen schon keine Drogeriewaren mehr. In den Warteschlangen ein Geschiebe, ein Gezerre, ein Gemobbe, die Schlangen vermischen sich gerne mal, so dass dann die Stunde der Durchmogler schlägt, die im Knäuel die Schlangen wechseln, Ellenbogen ausfahren, die Egoratten sind sich wieder selbst am nächsten.

Ja, ganz Prenzlauer Berg kauft hier ein, ein Gewusel und Gedusel, verkeilte Kinderwagen, steckengebliebene Rollatoren und zwischendrin quäkende Zwerge mit ihrem ersten Burnoutsyndrom.

Nein. Zu viele Menschen, Volk ohne Raum und diesesmal stimmt es, rien ne va plus, Spaß macht das schon lange nicht mehr, es braucht mehr Platz als es gibt, doch da ist nichts mehr wohin Rossmann sich ausbreiten könnte, nur der unsägliche Medimax nebenan, der aber immer noch nicht sterben will, obwohl kaum noch ein Wahnsinniger dort zu Teures einkaufen und sich von Rotgekleideten ignorieren lassen will.

Eines ist klar: Prenzlauer Berg hat zwar außer der Yogi-Tee-Schwemme kein Drogen-, aber offenbar ein Drogerieproblem. Es braucht: Mehr Raum. Mehr Konkurrenz. Denn: Zu voll. Zu viel. Zu krass. DM! Wo bleibst du? Hier ist noch was zu verdienen.