
Bimmel.
„Guten Tag, Sie haben bei O2 gekündigt, ich würde gerne wissen warum.“
„Ja, hallo, gerne, ihr Datennetz ist eine Katastrophe, für mich völlig unbrauchbar, ein Surferlebnis wie im Paläozän.“
„Kann ich Ihnen etwas anbieten, damit Sie bei O2 bleiben?“
„Keine Ahnung. Eine Woche freie Verpflegung im KaDeWe?“
„Nein, das geht leider nicht.“
„Na gut. Tschüss.“
„Auf Wiedersehen.“
(…)
Piep-Piep.
„Oh, eine SMS.“
Hier ist Ihre O2-Kundenbetreuung. Wir würden Sie ungern als Kunden verlieren. Deswegen werden wir uns demnächst mit Ihnen in Verbindung setzen, um Sie als Kunden nicht zu verlieren.
„Oh nein.“
(…)
Bimmel.
„Guten Tag, Sie haben bei O2 gekündigt. Ich möchte gerne fragen, warum Sie das getan haben.“
„Sie haben doch gestern schon einmal angerufen.“
„Eh, nein.“
„Eh, doch.“
„Eh, nein, das würde hier in unserem Kundenrückgewinnungssystem ja stehen. Steht hier aber nicht.“
„Okay, dann bin ich altersdement. Ja, ich habe gekündigt. Ihr Datennetz ist unbrauchbar für mich. Sie haben mir jetzt meine Geschwindigkeit gedrosselt weil ich mein Volumen verballert habe und ich merke kaum einen Unterschied. Ist das nicht großartig?“
„Ja, das kann nicht sein, wir haben gerade in Berlin viele neue Masten aufgebaut.“
„Na gut, dann phantasier ich wohl schon im Delirium, aber die Kündigung bleibt trotzdem bestehen.“
„Na gut, da kann man nichts machen.“
„Nein, kann man nicht.“
„Auf Wiedersehen.“
„Gute Nacht.“
(…)
Piep-Piep.
„Aha, eine SMS.“
Hier ist Ihre O2-Kundenbetreuung. Wir würden Sie ungern als Kunden verlieren. Deswegen werden wir uns demnächst mit Ihnen in Verbindung setzen, um Sie als Kunden zu behalten.
„Das gibt’s doch nicht.“
(…)
Bimmel.
„Guten Tag hier ist O2. Herr Zimmermann, Sie haben gekündigt!“
„Ja, Überraschung Überraschung! Es ist O2!“
„Ja, genau, O2, ich möchte Ihnen einen neuen Tarif anbieten, damit Sie bei uns bleiben.“
„Sie sind schon nun der dritte, dem ich das erkläre: Ich brauch keinen neuen Tarif, der alte war gut, ich brauche ein schnelles Datennetz und das haben Sie nicht. Wenn ich raus nach Brandenburg fahre, bin ich quasi offline. Vermutlich geht nicht mal der Notruf. Mich könnte ein Wolf fressen und es gäbe niemanden, der mich fände, weil Sie keinen Funkmasten in der Nähe haben.“
„Aber wir haben viele neue Masten aufgestellt und werden auch in Zukunft – gerade in Berlin, aber auch in Brandenburg – viele neue Masten aufstellen.“
„Das ist toll, aber Sie haben im Moment kein akzeptables Datennetz. Wenn ich in der Kneipe sitze, haben alle anderen mit der Telekom oder mit Vodafone eine normale Wikipediaseite in zwei Sekunden geöffnet, um sofort mit manipuliertem Wissen prahlen zu können, nur ich mit O2 sitze nach zwei Minuten immer noch da, bin dumm und muss mich auslachen lassen.“
„Das kann gar nicht sein.“
„Ja, ich weiß, ich bin senil und es stimmt alles wieder nicht. Wissen Sie was, Sie haben Recht, ich phantasiere, geben Sie bitte fünffaches Datenvolumen und Monsterflatrate in alle Mobilfunknetze, Afghanistan, Chisibubikaio und zum Kometen Hyakutake.“
„Ja? Ehrlich?“
„Nein. Danke. Auf Wiedersehen. Und löschen Sie mich endlich aus Ihrem Patientenrückgewinnungsautomaten.“
„Ja, mach ich. Auf Wiedersehen.“
„Auf Wiedersehen.“
(…)
Piep-Piep.
„Verdammt, eine SMS.“
Hier ist Ihre O2-Kundenbetreuung. Wir würden Sie ungern als Kunden verlieren. Deswegen werden wir uns demnächst mit Ihnen in Verbindung setzen, um Sie als Kunden zu behalten.
Blep. Blep. O2 sägt meine Nervenstränge durch. Liefert mich ein, gebt mir ein Sedativum, ich kann nicht mehr.