1001 Falafel

1001 Falafel, arabisch, Prenzlauer Berg

Das „1001 Falafel“ ist ja schon fast gar kein Geheimtipp mehr, es versteckt sich zwar immer noch ganz bescheiden zwischen all diesen kuriosen Läden, mit denen ich nichts anfangen kann, erfreut sich aber offenbar immer größerer Beliebtheit und ich finde das gut.

Wobei die unmittelbare Nachbarschaft ernsthaft abschreckend wirkt: Da wären ein völlig überschätzter Szenefriseur für Schwaben mit Hauptstadtrocker-Shirt, ein Heilstein-Laden für durchgeknallte Langzeitstudentinnen auf Eso-Trip und ein Pakistani-Inder (diese Kombination kommt bestimmt in Kaschmir ganz besonders gut an), der mir einen äußerst suspekten Eindruck macht, aber zumindest einen Elefanten auf dem Rolladen vorweisen kann. Dazwischen versucht zu allem Überfluß noch ein Suppenladen sein Glück.

Es scheint hier ein wenig, als würden sich die letzten Reste der wilden Stargarder Straße aus Anfang der Neunziger zu einem Stelldichein zusammenfinden, alle schon ein wenig angegraut wollen sie immer noch abgefahren und cool sein, sind es aber leider gar nicht mehr und niemand sagt es ihnen. Das ist wie wenn der 68er-Opa vom Krieg in den Metropolen erzählt und dazu „Wild thing“ summt. Irgendwie uncool, aber man möchte ihm ja nicht wehtun.

Egal, ganz anders mein Lieblings-Araber: Er ist young, fresh, charming und wartet jedesmal mit dieser wunderbar herzlichen Gastfreundschaft auf, bei der man sich vorkommt, als sei man der ganz besondere Gast, auf den er den ganzen Tag gewartet hat. Ja doch, ich weiß ja auch, dass das nicht stimmt, aber so what: Hier sind einfach ein paar nette Typen, die Spaß am Job haben und wissen wie man Kunden bindet.

Platzmässig ist es in der Tat eher kuschlig-beengt, so dass es gerade im Winter, wenn man nicht draußen sitzen kann, oft mal voll werden kann, aber who cares. Beliebtheit kann ich dem Laden ja nun wirklich nicht ankreiden. Im Gegenteil: Ich freu mich ja mit, wenn´s gut läuft.

Man sollte übrigens unbedingt einen Tee zum Essen nehmen, der ist ganz ausgezeichnet. Verdammt, und immer will ich ihn fragen wo er den her hat und jedesmal vergesse ich es. Nächstesmal denke ich bestimmt (wieder nicht) dran.

Jungs, ich wünsch euch weiterhin viel Erfolg mit eurer kleinen Perle, bleibt so wie ihr seid!