
Asia Palast, asiatisch, Alt-Treptow
Es ist ein Fluch: Mit zielsicherer Genauigkeit lande ich doch wieder in einem dieser vielen miesen fett- und glutamatverseuchten Asia-Chinapfannen-Mutanten, die Berlin überziehen wie der Grünschimmel meinen Kaffee, der seit Tagen vor dem Computer rumsteht und eigenes Leben zu gebären beginnt.
Hier beim Asia Palast in Treptow kommen nun zwei Attribute zusammen, von denen eines alleine schon reicht, mir schon beim Gedanken daran jeglichen Appetit abzutöten: Asia und Treptow.
Beginnen wir mit dem Positiven: Das Bistro macht optisch einen guten gepflegten Eindruck, was daran liegen mag, dass man in den Räumlichkeiten des Cinestar seinen Laden nicht einfach so verrotten lassen kann wie das anderswo gerne mal praktiziert wird.
Zudem ist erfreulicherweise zu konstatieren, dass das Personal in der Lage ist, mit der Kundschaft ebenenadäquat zu kommunizieren, dies sowohl rein technisch (man kann deutsch) als auch von der Umsetzung her (man ist dabei freundlich).
Und das war´s dann aber leider auch schon.
Kulinarisch ist das Ganze hier maximal allergröbster Standard, einfallslos, unraffiniert, Kundenfang mit der Treptower Brechstange bzw. der hier obligatorischen Leucht- oder Neontransparentreklame, marketingmäßig ausgerichtet auf die Mittagsmenüs M 1 bis M 14 – warmgemachte Weder-Sauer-Noch-Scharf-Suppe aus dem Großhandelsfabriken klassisch kombiniert mit diversem trocken-unterwürztem Instant-Mansch unter Beigabe von viel zu viel Glutamat.
Ganz schlimm: Der Eierreis mit Huhn, der in trockenen Klumpen am Gaumen kleben bleibt.
Hier manifestiert sich mal wieder wie so oft Alt-Treptows kulinarisches Selbstverständnis: Anspruchslos im Dasein, Banalität als Lebensinhalt, aber immer billig billig und gnadenlos auf Masse getrimmt.
Muss man machen. Kann man aber nicht.